Monatsschau 05/23

2023, EGovernment Podcast
EGovernment Podcast
https://egovernment-podcast.com

Im Mai war wieder einmal jede Menge los. Nicht nur feierte das Deutsche Grundgesetz seinen 74 Geburtstag, auch das OZG-Änderungsgesetz aka OZG 2.0 wurde beschlossen. Zudem haben wir weitere News und Empfehlungen rund um die Themen Verwaltungsdigitalisierung und Open Source. Kommentare  unter: https://egovernment-podcast.com/egov140-monatsschau-05-23/

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Transcript


Torsten:
[0:51] Ja hallo und herzlich willkommen zur 140. Ausgabe des E-Government Podcast.
Ich bin Thorsten Frenzel.
Heute ist wieder Monatsschau und ich habe wieder zwei hervorragende Gäste bei mir im Studio. Hallo Peter und hallo Christian.

Peter:
[1:04] Hallo Thorsten.

Torsten:
[1:05] Schön dass ihr wieder dabei seid vorstellen brauche ich euch nicht mehr ich glaube ihr seid schon bekannt vorstellungsrunde lassen wir heute aus und wir steigen aber gleich direkt ein in medias res das ist ja so viel passiert und

Newsrückschau


[1:19] wer fängt denn an von euch mit den mit der news rückschau.

Christian:
[1:22] Ich glaube heute fange ich an ich habe tatsächlich eine gute handvoll mitgebracht ich fange mal an mit dem lieblingsthema aktuell der der presse dem thema ki und ich habe mal versucht ein bisschen den nützlichen aspekt für die öffentliche verwaltung, in den News zu finden und habe gesehen, dass tatsächlich auf Golem ein schöner Artikel war, um KI zu benutzen, mehr Barrierefreiheit zu erzielen.

[1:46] Und da war der Gedanke, dass man zum einen ein Bild automatisch beschreiben konnte und jeder Redakteur von CMS-System weiß es, es ist unglaublich lästig, für jedes Bild eine nette Beschreibung zu verfassen, damit quasi auch eingeschränkte Leute das vorgelesen bekommen.
Und das kann eine KI übernehmen, weil die eben erkennt, was auf dem Bild ist und dann solche Descriptions automatisch erstellt.
Fand ich ganz spannend, weil es eben eine ganz kleine, smarte Anwendung ist, die die Zugänglichkeit erhöht.
Was ähnliches gibt es auch bei Ask Your PDF.
Das ist von ChatGPT ein Plugin, was jetzt jüngst verfügbar ist, weil ChatGPT eben die Plugins verfügbar gemacht haben.
Da kann man beliebige PDFs analysieren lassen und kommt so quasi an den Inhalt und kann sie mit in ChatGPT befragbar machen. Und der Peter hatte mir gerade noch einen passenden Link zugespielt, den ich hier auch gerne platziere.
Das ist das Projekt eines KI-Gebärdendolmetschers, wo letztlich der wohl sehr intensiv zu produzierende Gebärdendolmetscher-Track automatisiert wird, in dem Sprache in einen Avatar übertragen wird, der letztlich dann Gewerbensprache daraus macht.
Auch das ist ultraspannend, weil in den USA zum Beispiel sieht man ja schon, dass bei allen großen Sendungen immer Gebärdendolmetscher dazugeschalten sind.
Das ist sehr personalintensiv.

[3:00] Es gibt nicht viele Leute, die das können. Und das zu automatisieren, finde ich total cool. Weil letztlich auch so wieder Leute, die höher geschädigt sind, denen ermöglicht wird, teilzunehmen am öffentlichen Leben.
Und da kann KI sehr sinnvoll helfen. Also das Thema Armut, Barrierefreiheit herstellen.

[3:19] Dann habe ich im Netz eine News gefunden, die wahrscheinlich viele von euch gesehen haben.
Frederic Plachetta, der ist von der Dataport zum Bundeskanzleramt gewechselt, nach knapp einem Jahr, glaube ich, bei Dataport.
Und das ist deswegen so spannend, weil letztlich im Bundeskanzleramt damit mal jemand sitzt, der wirklich Ahnung hat von Digitalisierung.
Die Kollegen schmunzeln, ich sehe es hier in der Kamera. Ich finde aber, das ist eine News wert und auch sehr lobenswert, dass da quasi wirklich geballte Fachkompetenz rübergewandert ist.
Ja, dann habe ich den, den Hack des Monats habe ich es genannt, ich will Torsten keine, keine Konkurrenz machen bei der OZG-Leistung des Monats, aber ich finde das Thema Hack, hat das schon mal erwähnt, glaube ich, das kommt immer öfter vor, auch im Government-Bereich und das BSI hatte eine Bündel-Meldung rausgegeben vor ein, zwei Wochen, glaube ich, in der nochmal gebündelt vor den Hacks bei der Adesso, der Inet und der Materna gewarnt wurde, wo letztlich mit einem geschickten Social Engineering an Account-Data gekommen worden ist und dadurch natürlich die IT-Systeme der Anbieter kompromittiert wurden.
Das ist jetzt erst mal schlecht für die Anbieter und erzeugt totalen Stress.
Aber worum es mir hier geht bei der Meldung ist eigentlich dafür zu sensibilisieren, dass wenn jetzt das Thema E-Government, Digitalisierung stärker wird, dass natürlich auch die Anbieter immer stärker in den Fokus geraten und jeder von uns, der in dem Bereich arbeitet, letztlich auch persönlich, täglich aufpassen sollte, da nicht selbst Opfer zu werden.

Torsten:
[4:47] Ja, vor allem muss man auch eins sagen, das sind drei echte Profis, die sich mit Digitalisierung wirklich auskennen und auch denen passiert das.
Also ich bin der Meinung, es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann es passiert, aber irgendwann wird es jedem passieren.

Christian:
[5:02] Ja, und Vorsorge treffen, Mitarbeiter sensibilisieren sind sicherlich wichtige Punkte, auf die diese Meldung auch noch mal eindeutig hinweist.
Ja, dann, ihr wisst alle, ich bin ein Open-Fan.
Das Grundgesetz hatte Geburtstag, wie der Thorsten mir vorhin in der Vorbesprechung erzählt hat. Gestern war das wohl.
Und pünktlich dazu ist das Grundgesetz von 1949 auch tatsächlich erstmals digital öffentlich zugänglich gemacht worden.
Dazu ein Link von Netzpolitik.org in den Shownotes, um das nachzulesen und natürlich auch der Link zum eigentlichen Grundgesetz, um sich das anzugucken.
Ja, dann habe ich noch ein anderes Lieblingsthema von mir, Faxe, dabei, ist ein Insider, aber ihr hört euch gerne die anderen Folgen an, um rauszufinden, was es mit den Faxen auf sich hat.
Die Bitkom hat eine Studie gemacht und hat herausgefunden, dass ganz viele Unternehmen noch Faxe benutzen im täglichen Business.
Ich glaube, damit wollten sie natürlich zum einen zeigen, dass die Verwaltung nicht ganz alleine dasteht mit ihrer Faxliebe, Aber zum anderen geht es natürlich darum, dass da unglaublich viel Digitalisierungspotenzial vorhanden ist für die Interaktion zwischen Verwaltung und Unternehmen, was sich dann, glaube ich, zwei Faxliebhaber gefunden haben.
Aber wenn man das wegdigitalisiert, wären wir alle deutlich viel glücklicher.
Ja, also spannende Meldung wieder im Kontext der Faxe an der Stelle.

[6:23] Ja, dann habe ich noch auch wieder ein Open Source verbundenes Thema für euch.
Das Thema Microsoft Lizenzen und Microsoft Kosten beim Bund.
Da haben Golem und Heise darüber berichtet, dass Microsoft nach wie vor viele Millionen im Jahr für Microsoft Produkte ausgibt.
Sorry, ich habe gerade Microsoft gibt Geld für Microsoft Produkte ausgesagt.
Ich meinte natürlich, dass der Bund Geld für Lizenzen und Microsoft Produkte ausgibt.
Sehr, sehr sehr viel Geld steht in den Meldungen ganz genau.
Und das Spannende daran ist eben, dass ja gleichzeitig der Bund auch Open Source quasi sehr nach vorn pusht mit digital souveränen Arbeitsplätzen, der souveränen Cloud und all den Themen.
Und die Frage, die ich mir dann halt stelle ist, ob das nur ein Lippenbekenntnis ist, wenn in den Zahlen gleichzeitig die Ausgaben weiter steigen Richtung Microsoft.

Torsten:
[7:08] Kann sich auch eine Preisäuferung von Microsoft sein.

Christian:
[7:11] Ja, haben sie ja auch gemacht von den Abos.
Genau. Und dann noch eine letzte Meldung in einem ähnlichen Umfeld.
Ich habe es gerade schon gesandt. Digitale Souveränität. Das fängt natürlich in den öffentlichen IT-Betrieben an sich an, weil natürlich die Verwaltung sich diesen Dienstleistern bedient.
Und da war ganz spannend, hat die USBA darüber berichtet, dass im Landtag in Baden-Württemberg eine Anhörung gab, eine öffentliche, wo zur Souveränität des eigenen IT-Dienstleisters BitBW diskutiert wurde.
Hintergrund ist, das ist ein Gesetz, in dem feststeht, dass man den Rahmen für die BitBW ändern möchte, um mehr Souveränität anzustreben und als ersten Schritt hat man sich eben mal in der Anhörung ein Bild machen wollen, wie weit denn die BitBW ist.
Und ja ich glaube es keine überraschung viel licht aber auch viel schatten in summe das ist so ganz grob das fazit in der usba pressemitteilung steht da noch deutlich mehr drüber für alle die das interessiert.

Torsten:
[8:08] Genau und wenn wir gerade so schön bei souveränität sind ich habe ein ganz witziges tool gefunden und zwar ist das digital souverainity.net, Und da kann man seinen eigenen Souveränitätsscore ausrechnen und nicht nur seinen eigenen, sondern man kann das auf eine Behörde und auch auf Firmen anwenden und kann einfach mal gucken.
Ich verrate jetzt meinen Souveränitätsscore nicht, weil das könnte peinlich werden für mich als Open Source Befürworter, aber ich empfehle das jeden mal anzuschauen und auch gern mal mit diesem Schmerz zu leben, dass man das eine predigt und das andere tut.

[8:47] Link dazu natürlich in Show Notes. Ich empfehle es jeden einfach mal zu gucken.
Ich habe bei mir in der Firma damit einige Leute erstaunt, die dann selbst den Test gemacht haben.
Ja, dann kommen wir weiter. Die Bertelsmann Stiftung hat einen neuen Musterdatenkatalog rausgebracht.
Also inzwischen in der Version 4 Musterdatenkatalog. Hat was mit Open Data zu tun.
Den empfehle ich, sich immer anzuschauen. Es gibt eine neue Taxonomie, neue Algorithmen, es sind neue Kommunen dazugekommen, also neue Musterdaten, also einfach mal anschauen, super interessant und für jeden, der sich irgendwie für Open Data interessiert, ein ganz guter Einstiegspunkt.
Und weil wir gerade so schön bei Open Data sind, jetzt wollte ich eigentlich eine Fanfare einspielen, aber habe ich gerade nicht auf dem Soundboard.

[9:41] Der Freistaat Bayern hat jetzt ein Open Data Portal. Also ich bin wirklich stolz darauf, dass der Freistaat Bayern das jetzt auch gemacht hat.
Nicht zuletzt, weil ich zwar nicht aktiv, aber so ein klein wenig passiv da ein bisschen unter die Arme greifen durfte.
Und ich finde es hervorragend, dass der Freistaat das jetzt gemacht hat.
Und erstaunlicherweise auch noch nicht mal irgendwas proprietäres, sondern tatsächlich ein Standard, den andere auch verwenden.
Die Links dazu findet ihr wieder in den Shownotes und es lohnt sich.
Und von mir aus hier auch nochmal viele Grüße an die Kollegen von der Byte, die das umgesetzt haben. Christian, du bist direkt.

Christian:
[10:21] Kleiner Funfact von mir am Rande. Ich habe das natürlich auch direkt besucht und die Datensätze sind ultra spannend. Ich habe die den Datensatz der Ausschankstellen, glaube ich, so heißt es korrekt, kuriert mich aber gern, gefunden.
Das sind die Bierbrauereien und die Stellen, wo man quasi Bier direkt von der Quelle genießen kann. Also wirklich durchaus bayerisches Lokalkolorit auch in den Daten zu erkennen. Finde ich toll.

Peter:
[10:47] Jetzt muss ich einspringen. Also die Stadt München hat natürlich auch ihre Daten schon längst zur Verfügung gestellt und da war über, also ich glaube seit fünf Jahren oder was gibt es dort, die Bierpreise auf der Wiesn, also auf dem Oktoberfest, seit Jahren und das war immer der große Gag und den kann man zurückverfolgen bis glaube ich 20, also in die 20er Jahre oder irgend sowas.

Torsten:
[11:09] Die Plattform ist so gebaut, dass auch die verschiedenen Kommunen zuliefern können.
Also das heißt, man könnte hier die Stadt München, könnte auch ihre Daten mit da rein liefern.
Ja und dann gehen wir mal weiter und zwar zur Coenno. Die Coenno hat wieder mal was Lustiges rausgebracht. Einen Vergabewalumat.
Klingt für den einen oder anderen zum Gähnen, ist aber eigentlich eine super coole Sache.
Und zwar ist es aufgebaut wie der Valomat oder ähnlich wie der Valomat und man kann sich da, wenn man sich nicht ganz sicher ist, welches Vergabeverfahren man jetzt wählen sollte oder welches das günstigere ist, kann man einfach sich da Vorschläge machen lassen.
Ganz generell hier nochmal die Empfehlung Co-Inno hat eine coole Toolbox, wer mit Vergabe zu tun hat, gerade im öffentlichen Bereich, einfach mal anschauen, ziemlich coole Geschichte.
Und weil wir es so schön gerade mit Daten zu tun haben, der Aufbau des Dateninstituts kann jetzt losgehen. Die Haushaltsmittel für das Dateninstitut sind freigegeben und jetzt kann es dann auch aufgebaut werden.
Ich freue mich drauf, mal sehen was am Ende draus wird.

Peter:
[12:22] Dann übernehme ich jetzt.
Was für mich total spektakulär war, war, dass eine Bachelorarbeit durch die ganze Republik gereicht wird. Also ich glaube, mit der Bachelorarbeit hat man selten die Gelegenheit, so eine Aufmerksamkeit zu erzielen.
Jetzt aktuell gibt es eine Bachelorarbeit von der Louise Dornbusch.
Den Namen kann man, glaube ich, ruhig nennen, weil das ganze Netz getrieben worden ist.
Und die hat sich mit den Vertrauensniveaus beschäftigt und hat hier ein Tool entwickelt, wie man ein anwendungsbezogenes Vertrauensniveau sozusagen ermitteln kann.
Insgesamt ist aber die ganze Bachelorarbeit, also erst einmal 120 Seiten, also die hätte wahrscheinlich fast schon für Doktorarbeit gereicht.
Und da ist ganz viel auch Allgemeines über das Open Government Thema drin, also das ist fast schon ein kleines Lehrbuch in Richtung E-Government.

[13:21] Und gefeatured worden ist das insbesondere auf dem BSI-Kongress und dann vom BSI ist das also durch die Republik getrieben worden.
Das nächste Thema, das ich mitgebracht habe, ist, dass die Städte Düsseldorf und Neuss sich mit Robotik beschäftigen und zwar also mit robotergestützter Prozessautomatisierung, RPA, und die haben also hier auf der Basis ihres ITK-Zweckverbandes, also der ITK-Zweckverband hat hier eine Lösung gebaut und die haben dann Neuss und Düsseldorf eingesetzt für zwei unterschiedliche Dinge.
In Düsseldorf geht es um die Vorkaufsrechte bei Immobilien und in Neuss geht es um Steuerangelegenheiten, da gibt es diese so Unbedenklichkeitsbescheinigung hast, das glaube ich.
Und die beiden Dinge werden also voll vorbereitet und nur noch zur Entscheidung quasi an die Sachbearbeitung gegeben.
Aber der Schritt, also dass das irgendwie noch ganz kurz dann von der Sachbearbeitung gesichtet werden muss, den haben sie sich noch nicht getraut, offensichtlich.
Ja, Christian?

Christian:
[14:28] Ja, also für mich ist RPA ja immer ein bisschen ein Armutszeugnis.
Erstmal dafür, dass die Lösung, Lösung A und Lösung B es nicht schafft, über technische Schnittstellen miteinander verbunden zu werden.
RPA ist ja quasi immer die Geisterhand, die dann Daten von A nach B trägt.
Das vielleicht so als Gefühl, wenn ich so was lese. Und auf der anderen Seite, als Open-Source-Verfechter muss ich natürlich auch irgendwie erwähnen, dass bei solchen Tools auch eine gewisse Gefahr der Abhängigkeit drinsteckt.
Wenn man nämlich irgendwann mal ganz, ganz, ganz viel RPA auf einer geschlossenen RPA-Plattform umsetzt, ist man quasi dem RPA-Anbieter schutzlos ausgeliefert.
Sobald man die Lizenz nicht mehr verlängert, gehen ganz viele geschaffenen Brücken, geschaffene Geschäftsprozesse kaputt und das ist eigentlich noch fast gefährlicher als bei einem Tool und einer Software irgendwie sich proprietär zu verankern, weil die Ablöseherausforderung ungleich komplexer ist als quasi bei einem Word oder sowas.
Vielleicht diese Randanmerkung noch.

Peter:
[15:25] Ja, kann man gut nachvollziehen. Dann hätte ich noch ein ganz anderes Thema, das jetzt nicht so ein typisches eGov-Thema ist. Wir haben aber hier gelegentlich ja auch über die Causa Verschwörhaus, hätte ich jetzt beinahe gesagt, berichtet.
Und das aktuelle Wichtige ist das, dass wer den Leuten folgen will, die ursprünglich hier mit Vereinsarbeit das Zeug sozusagen erschaffen haben und das tatsächlich ohne der Stadt Ulm hier gemacht haben, die sind jetzt zu finden unter temporärhaus.
Und wir haben das natürlich auch verlinkt. Also man findet die jetzt über den Weg wieder.
Und die haben eine neue Bleibe gefunden und sind jetzt dabei, wieder neue Angebote aufzubauen.
Und das ist sicher immer interessant, an der Stelle denen zu folgen und nachzuschauen, was da so läuft.
Dann glaube ich, übergebe ich gleich an den Thorsten zur OCG-Leistung des Monats.

OZG-Leistung des Monats


Torsten:
[16:29] Genau, und da haben wir wieder mal was Lustiges. fällt auf, ich spreche immer wieder über die gleichen Themen.
Und diesmal ist das wieder das Thema Friedhof. Und zwar haben im Mannheim jetzt Nutzungsberechtigte von Gräbern die Möglichkeit, ihr Grabnutzungsrecht online zu verlängern.
Also wenn man da keinen Kontext zu hat, dann guckt man ganz schön strange, weil wie soll denn bitteschön einer, der ein Nutzungsrecht für einen Grab hat, der liegt ja drin, wie soll der denn online irgendwas verlängern?
Aber natürlich geht es hier darum, dass wir diejenigen online verlängern können, die das Grab auch bezahlen.

Peter:
[17:09] Hier wird glaube ich auch wirklich ein großes Problem adressiert, weil in anderen Fällen ist es so, dass man dann ja oft, es läuft ja teilweise 10, 15 Jahre und da hat man dann oft die Unterlagen nicht zur Hand und wenn man die Unterlagen nicht zur Hand hat und das nicht rechtzeitig verlängert, dann verfällt das quasi auch und da gibt es dann gar keine Möglichkeit mehr das zu reaktivieren, weil es ja dann an jemand anderes schon wieder vergeben ist oder sonst was.
Das heißt, es ist wirklich elementar, dass man das schnell und problemlos erledigen kann. Und vielleicht ist es auch so, dass wenn man es übersehen hat, dann hat man online nochmal eine zweite Chance quasi.

Empfehlungen


Torsten:
[17:47] Und zwar haben wir unsere Rubrik Podcast-Empfehlungen etwas verändert.
Und wir haben uns entschieden, hier ein paar mehr Empfehlungen als nur Podcasts reinzutun.
Und wir nennen die nur als Empfehlungen.
Und da möchte ich direkt beginnen mit einem Newsletter, den ich neulich entdeckt habe, von Diana Höfner, Link in den Shownotes, sehr interessant, die packt hier interessante Links zusammen und veröffentlicht, ich habe jetzt leider den Rhythmus noch nicht so ganz rausgefunden, aber ist folgenswert, lesenswert, interessanterweise sind auch Links in dem Newsletter, die wir hier auch heute besprochen haben.

[18:29] Dann hat eine hier im Podcast bekannte Mitstreiterin, die Inga Karra, gemeinsam mit dem Moritz Ahlers für die NEGZ was veröffentlicht, und zwar sind es die rechtlichen Wege hin zur föderalen Plattform Ökosystem.
Große Empfehlung, lest euch das durch, Link ist wieder in den Shownotes, ist ein bisschen was Schönes zum schmökern.
Ein weiteres interessantes Thema ist das Themenradar der ÖFIT.
Wir haben gerade vorher bei der Vorbereitung zum Podcast so ein bisschen rumgespielt.
Da kann man sich wunderschön auch mit zum Schieberegler anschauen, wie sich die Themen in der öffentlichen Verwaltung in den letzten zwei, drei Jahren verändert haben. Es geht von 2021 bis 2023 bisher.
Ich denke, da kommt aber noch mehr. Was uns direkt ins Auge gefallen ist, dass bei der Relevanz das Thema Blockchain und Metavers ganz ganz unten ist und noch mal eingehen wollen auf das was christian vorhin gesagt hat das thema it sicherheit hat den höchsten score in dem bereich.
Also kann man schön rumspielen link in den show notes interessant kann man auch schön für einstiege in der infotrink und ähnliches nutzen.

Christian:
[19:48] Kleiner Untertipp, eignet sich auch gut für Buzzword-Bingo, wenn man auf den einschlägigen Konferenzen unterwegs ist. Einfach alle Begriffe abschreiben und dann hat man viel zum Abhaken.

Torsten:
[19:57] Dann bleiben wir bei der Öffit. Wir haben auch wieder eine schöne Studie rausgebracht und zwar geht es um wertebasierte Digitalisierung für nachhaltige Entwicklung im öffentlichen Sektor.
Wieder das Thema Nachhaltigkeit. Irgendwie kommen wir von dem nicht los.
Nachhaltigkeit und Open Source. Schaut euch das an. Super interessant.
Und ja, dann ist Peter schon dran.

Peter:
[20:19] Ich bin total glücklich, dass du die Rubrik umbenannt hast, weil uns das die Gelegenheit gibt, insgesamt ein paar Empfehlungen oder Picks abzuliefern und ich hätte da gleich einen, nämlich eine Buchempfehlung, die gerade im Moment durch unsere Blase wandert.
Das ist auch gar kein Wunder, denn die Herausgeber sind wahrscheinlich die meisten jemanden bekannt.
Der Tobias Krause, der Christian Schachtner und der Basanta Tapa sind ja durchaus, sag ich mal, bekannte Namen in unserem Umfeld.
Und es geht aber auch gleich bekannt weiter, weil das ja so ein Band ist, in dem ganz viele Beiträge gesammelt sind.
Und in diesen Beiträgen finden wir dann auch genau wieder Namen, die hier alle schon im Podcast aufgetreten sind. also die Tabea Hain, die Fanny Bender, der Peter Kuhn und der Basanta selber hat auch einen Beitrag drin.
Also das heißt, an der Stelle gibt es ganz viel Lesestoff und ich glaube, das ist fast schon eine Pflichtlektüre.
Was wahnsinnig schwer ist, ist das Inhaltsverzeichnis da zu finden.
Ich habe es aber ausfindig gemacht und habe den Link auch hier in die Shownotes gelegt.
Und wer dann unbedingt den Jürgen Remfer, den man auch kennt, sehen will, der hat auch in einem anderen Buch einen Beitrag geschrieben.
Und da legen wir auch den Link in die Show Notes.
Habe ich zwei Quellen mitgebracht für Smart-City-Projekte.

[21:49] Die finde ich deshalb interessant. Also die eine Quelle ist tatsächlich wirklich vom Ministerium.

[21:58] Das heißt, das ist eine ganz offizielle Quelle, wo aber die ganzen Smart-City-Projekte bisher gelistet waren in einem geschlossenen Teilnehmerkreis.
Und das wurde jetzt freigegeben.
Und da sind über 500 Projekte gelistet.

[22:17] Da kann man sich also wirklich mal anschauen, kann sich auch ganze Menge Anregungen holen und wer dann noch nicht genug Anwendungen hat, dem habe ich einen zweiten Link in die Show Notes gelegt, wo mehr so kleine Projekte, eher unscheinbare Projekte, also so eine Weser-Fähre, die dann ihre Fahrzeiten über Sensoren irgendwie weitergibt und man dann am Wieser Radweg schauen kann, ob wann die Fähre fährt oder so ähnlich.
Also da sind dann eher kleine Projekte mit drin.
Dann das nächste, was ich mitgebracht habe als Empfehlung, also ich habe ganz viele Empfehlungen, nämlich letztes Mal habe ich auch schon die Suchmaschine FIND mit PH empfohlen und das ist eine GPT-4 basierte Suchmaschine und es gibt es noch eine neue, nämlich per Plexity AI und hier hat man auch die Möglichkeit, also Suchanfragen zu stellen.
Das Modell ist also GPT-4 dahinter, das heißt hier kommt man auch ohne finanziellen Aufwand an GPT-4 Aussagen quasi ran.

[23:22] Das nächste, was ich mitgebracht habe, ist noch wer gerne mal 20 Minuten Zeit hat und sich an einer Umfrage betätigen will.
Diese Umfrage kommt mehr aus dem Arbeitnehmerlager quasi, also das heißt der Beamtenbund und die Tarifunion haben zusammen mit der Hertie School of Governance eine Umfrage gestartet, wo es darum geht, wie fühlen sich die Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung im Kontext Digitalisierung, wie sind die Rahmenbedingungen und so weiter.
Wer also hier seinem Frust loswerden will, der hat alle Möglichkeiten in diesem Barometer digitale Verwaltung mitzuarbeiten.
Die Ergebnisse sollen dann in der Studie einfließen und auch wieder zur Verfügung gestellt werden.
Und dann habe ich gleich noch einen Tipp, nämlich das BSI hat eine Notfallkarte herausgegeben.

[24:15] Das ist also so eine Mustervorlage für eine Notfallkarte zum Verhalten bei IT-Notfällen.
Und das Interessante ist, dass die in achtgängigen Sprachen auch aufgeliefert wird. Das heißt, man füllt nur die Felder aus, wer ist Ansprechpartner und so weiter.
Aber die Texte sind bereits vorübersetzt und die kann man dann in allen möglichen Sprachen auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter austeilen.
Und den letzten Tipp, den ich im Bereich der Empfehlungen noch mitgebracht habe, sind, wie ich es häufig gerne mache, Weiterbildungsangebote.
Was sehr interessant war, der Stefan Reimer hat einmal bei NEGZ, einmal aber auch an anderer Stelle hingewiesen auf das Suchangebot findig.sa, und dort sind 250 Weiterbildungsangebote hauptsächlich aus dem Blick Schleswig-Holstein gelistet, aber das ist, glaube ich, allgemein ein ganz gutes Nachschlagewerk für Weiterbildungsangebote und ich habe dann auch noch zwei andere, nämlich den Digitalkampus NDS und den Kommunalkampus mit verlinkt zusätzlich.
Wer also Weiterbildung will, wer weiteres Futter für den Kopf haben will, findet hier eine unendliche Menge an Angeboten, wie man sich fit machen kann, schlau machen kann oder Tipps an andere geben kann, wie sie sich schlau machen können.

OZG 2.0


Clip:
[25:43] Was macht eigentlich das Online-Zugangsgesetz?
Mit dem OZG digitalisieren wir seit 2017 die deutsche Verwaltung.
Dabei haben wir einiges erreicht.
Aber auch viel gelernt. Zum Beispiel, dass unter die Digitalisierung kein Schlussstrich passt, weil sie gekommen ist, um zu bleiben.
Und dass wir dann am besten sind, wenn Bund, Länder und Kommunen zusammenstehen und die vielfältigen Aufgaben gemeinsam anpacken.
Was die Zukunft der Digitalisierung erfordert, schreiben wir jetzt fest, als verbindliche Grundlage für unsere weitere Arbeit.
Wir stellen vor, das OZG-Änderungsgesetz.

[26:28] Er arbeitet in einem transparenten Prozess, in dem sich Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam einbringen, bringt uns das Änderungsgesetz den entscheidenden Schritt nach vorn. Wie das gelingt?
Indem der Bund ein zentrales Bürgerkonto mit Postfach zur Identifizierung und Authentifizierung bereitstellt.
Indem alle erforderlichen Datenschutzbestimmungen für die Online-Services nach dem Einer-für-Alle-Prinzip gesetzlich verankert werden, indem wir laufend überprüfen, ob das Gesetz den aktuellen Entwicklungen der Digitalisierung optimal Rechnung trägt und, wenn nötig, nachschärfen.
Und das Ergebnis? Nutzerinnen und Nutzer finden die für sie relevanten Services des Bundes, der Länder und Kommunen unkompliziert online.
Anträge lassen sich einfacher von überall ausstellen, unter anderem dank zeitgemäßer digitaler Lösungen für das Schriftformerfordernis und ohne Nachweise, die der Verwaltung schon vorliegen.
Services funktionieren medienbruchfrei, vollständig digital und sind konsequent aus der Anwenderperspektive gedacht.
Zeit was zu ändern für eine eine nutzerfreundliche, sichere, digitale Zukunft der deutschen Verwaltung.
Bereit für das OZG Änderungsgesetz.

Torsten:
[27:54] Ja, das, was ihr hier gehört habt, ist die Audiospur eines Videoclips des BMI und ich würde mal behaupten, vielleicht findet auch jemand was anderes noch, das ist das erste Gesetz mit Videoclip, oder?
Also die Kommunikation zum OZG Änderungsgesetz oder auch OZG 2.0 hier und da genannt, die geht schon mal gut los.
Also das OZG Änderungsgesetz war gestern, also wir sprechen heute an einem Donnerstag und gestern am Mittwoch waren das im Kabinett und wurde dort beschlossen.
Und heute schon, oder gestern ist sogar dieses Video schon rausgekommen, gestern Nachmittag, seit gestern Nachmittag läuft die Kommunikation zum OZG Änderungsgesetz.
Und das ist mal echt was Neues und da muss man sagen, das sticht tatsächlich hervor.
Auch wenn man in dem Video sagen muss, da ist ein bisschen viel Zukunftsmusik drin, aber das ist schon mal der richtige Weg, den das OZG Änderungsgesetz vorweist.
So, was sagt ihr schon mal dazu?

Peter:
[29:00] Also erst einmal bin ich total begeistert, dass das wirklich so durchgeführt wird und auch sonst.
Also die haben einen Presserummel veranstaltet, der ist gigantisch.
Wir werden auf ein paar Dinge ja wahrscheinlich eingehen.
Das gefällt mir total gut. Auf der anderen Seite, muss ich sagen, finde ich natürlich so Aussagen, die da in dem Video drin waren.
Wir haben gelernt, dass unter die Digitalisierung kein Schlussstrich passt, weil sie gekommen ist, um zu bleiben.
Ja, das sind schon sehr pathetische Worte, um zu sagen, wir haben uns entschieden, diesmal keine Frist reinzuschreiben.

Christian:
[29:39] Ja, also ich mag ja Zuckerguss auf so eigentlich trockenen Sachen und du hast nahezu recht gesagt, 70, 80 Seiten, muss man sich erstmal die Zeit nehmen, das durchzugucken und am Ende ist es dann doch nur ein Gesetz, sag ich mal.
Die Frage ist, ist nicht ein bisschen viel Zuckerguss.
Ich find's gut, weil jetzt endlich meine Eltern verstehen, was wir tun, weil's in der Tagesschau war, weil's in tausend anderen Medien war, die auch meine Eltern täglich sich angucken.
Aber wird dem Bürger dann nicht ein vollkommen falscher Eindruck der aktuellen Istlage vermittelt mit zu viel Zuckerguss?
Das ist meine Frage, weil jetzt die Erwartungshaltung natürlich recht hoch ist von allen, die das so aufschnappen. Und wenn man sich dann mal in dieses weite Internet aufmacht und mal tatsächlich nach diesen berühmten Online-Leistungen sucht, kommt natürlich ziemlich schnell die Ernüchterung.
Und es ist schön als Anbieter, weil natürlich klar ist, dass man unendlich viel zu tun haben wird die nächsten Jahre.
Aber ich glaube, Erwartungsmanagement bei den Bürgern ist vielleicht eine Sache, die man bedenken muss, wenn man jetzt so offensiv und schön nach vorn kommuniziert.

Torsten:
[30:43] Hören wir doch mal, was unsere Innenministerin dazu sagt.

Clip:
[30:46] Wir wollen unser Land moderner, bürgernäher und digitaler machen.
Die Digitalisierung ist eine Dauer und wahrscheinlich auch eine zukünftige Aufgabe für mehrere Generationen.
Aber dank des heute beschlossenen Pakets für die digitale Verwaltung Könnten wir diese Generationenaufgaben nun einfacher, konsequenter und ...

Torsten:
[31:07] Ja und auch dieser Clip kommt von von BMI aus Twitter.
Also die Kommunikationsmaschinerie voll ausgenutzt mit allen Bereichen und im Prinzip spiegelt das genau das wieder was Christian auch gerade gesagt hat.
Also es ist eine Daueraufgabe und wir haben auf lange lange Zeit damit zu tun und vor allem auch viel zu tun.

Christian:
[31:31] Ich weiß halt nur nicht, ob die Einschätzung richtig ist mit der Generationenaufgabe.
Wenn man sich überlegt, wann das iPhone rauskam, ich selbst weiß es gar nicht, aber das sind erschreckend wenig Jahre erst her und wie sich die Welt seitdem verändert hat.
Und wenn Nancy Faeser dann sagt, das wird uns mehrere Generationen beschäftigen, sieht man eigentlich schon, wie weit man weg ist von einem echten Verständnis, wie schnell, wie rapide sich die Umwelt ändert.
Das erschreckt mich ehrlich gesagt mehr, als mich es beruhigt, was sie da sagt.

Torsten:
[31:59] Das sind quasi die schwarzen Perlen auf dem Zuckerguss, aber ich betone das ja gern immer wieder, wir haben in Deutschland schon alles.
Wir müssen uns bloß mal echt zusammensetzen und auch über Standesdünkel hinweg schauen und auch über Ebenen hinweg schauen und auch über Hersteller hinweg schauen und einfach mal zusammensetzen und schauen, wie wir den ganzen Kram logisch zusammenbauen, weil da wären wir schon einen ganzen Schritt weiter.
Wen interessiert die nachfolgende sendung von der die nächste woche erscheint die geht zum thema x-road und da spreche ich mit jemand aus estland und die haben uns einiges ganz gut vorgemacht aber genau das gleiche können wir auch und zwar ohne x-road Weil wir haben alles.
Und ich habe das OZG Änderungsgesetz in den Händen dank der Berliner Ringbahn.
Aber ich habe es noch nicht geschafft 77 Seiten durchzuarbeiten.
Man hat ja zwischendurch auch noch Familie und ein Leben und auch noch das Thema Arbeit.
Ich denke in den nächsten Tagen und Wochen werde ich mir das noch mal intensiver zu Gemüte führen und vielleicht findet sich ja von euch da draußen auch jemand der mit mir im Podcast drüber sprechen will.
Christian meldet sich schon bist du dabei oder was?

Christian:
[33:17] Nein erstmal wäre ich dabei aber ich habe zwei Highlights weil wir hinterlassen jetzt natürlich die Hörer so ein bisschen ahnungslos.

Torsten:
[33:22] Wir sind noch nicht fertig aber mach mal deine Highlights.

Christian:
[33:24] Muss ich jetzt die 77 Seiten lesen ist ja meine Frage. Ich habe zwei Sachen schon gefunden beim drüber scrollen zugegebenermaßen die ich positiv finde.
Das eine ist, dass erstmals das Thema Open Source, wen wundert es, dass sich das Thema drinsteht im OZG, zwar nur als Absichtserklärung.

[33:43] Letztlich, wenn man die genaue Formulierung sich anguckt, aber das ist wohl analog wie die Formulierung in Schleswig-Holstein und ähnlich wie die in Thüringen in den jeweiligen E-Government-Gesetzen gewählt worden.
Damit ist ein vormals Randthema in ein Änderungsgesetz gerutscht, was ich super finde, weil es zumindest die Richtung klar macht und vieles leichter macht, auch am Markt mit Open-Source-Software rumzuhantieren.
Und das zweite, was ich gefunden habe, es meckern ja immer alle um die fehlende Frist im OZG und die fehlende Verpflichtung.
Das ist nicht ganz richtig. Man hat sich tatsächlich auf Druck des BDIs wahrscheinlich, weil die in der entsprechenden Stellungnahme da auch Bezug genommen hatten und die Bitkommer auch, man hat sich tatsächlich da reingeschrieben, dass Digital Only für Wirtschaftsleistungen wohl in fünf Jahren erreicht werden soll.
Kleine Einschränkung, nur für Wirtschaftsleistungen, die in der Regelungshoheit des Bundes liegen und die dann quasi in der Exekution auf Land und Kommunen übergestellt wurden, aber immerhin.
Also es gibt tatsächlich auch eine kleine, sich leicht verbindlich anfühlende Pflicht für die Digitalisierung von Wirtschaftsleistungen und das freut mich natürlich total selbst.
Wie ihr alle wisst, bin ich starker Verfechter des Themas, dass in der Wirtschaft viel mehr Use Cases, viel mehr Fälle liegen mit echter digitaler Verwaltungszusammenarbeit und dass das jetzt den Weg da reingefunden hat, finde ich klasse.
Also zwei Highlights vielleicht schon mal von mir, damit er die 77 Seiten...
Wenn ich ein bisschen Zeit lassen könnte, die intensiv durchzuarbeiten.

Torsten:
[35:10] Ja, auch das Thema Verwaltungsportale wird angesprochen. Und jetzt ist tatsächlich denkbar, kooperative Verwaltungsportale über mehrere Länder hinweg.
Also könnte zum Beispiel Bayern und NRW gemeinsam ein Verwaltungsportal bauen, um das Ganze nicht alles so zerstreut zu haben. Das ist natürlich auch das Verwaltungsportal des Bundes, was hier auch wieder föderiert.
Nutzerkonto steht ganz stark im Fokus, auch die Verpflichtung zum Nutzerkontobund.
Das Thema Elster wird angesprochen, wobei das Thema Elster im Zusammenhang mit dem Nutzerkontobund etwas abgemildert wird, weil Elster wird dann nicht mehr substanziell sein im Zusammenhang mit dem Nutzerkontobund.
Das hängt aber hauptsächlich an EIDAS und nicht an der Gesetzgebung in Deutschland.
Ja das ist so so einige highlights sind da schon drin sehr interessante geschichten letztendlich hat man viel eingearbeitet von dem was an feedback kam bei der verbände anhörung natürlich auch nicht alles weil natürlich die verbände auch ganz zentrale Wünsche haben für solche Gesetze.
Aber ich sehe hier einen positiven Weg. Ich werde mir das noch weiter angucken und ich glaube so ganz schlecht ist es nicht und ich glaube auch wenn ich die 77 Seiten durch habe, werde ich es nicht ganz verteufeln.

Peter:
[36:37] Ich würde ja gerne mal auf eine ganz andere Ebene gehen, nämlich auf die Meta-Ebene.
Was ich halt total toll finde ist das, wie auch hier im Umfeld des E-Government-Podcasts, da gibt es ja diesen Afterwork auch und im Zusammenhang mit dem Afterwork gibt es auch so eine Chatgruppe und was ich da total interessant finde, wie es da abgegangen ist und wie man sich die Informationen zugespielt hat, bis hin zu einer Fassung des OZG auf GitHub oder einem Link zu einer Idee, wie man die elektronische Gesetzgebung noch viel besser machen könnte und so.
Das heißt, ich finde es total faszinierend, dass hier sofort das Thema aufgegriffen wurde und sofort die Fachleute sich hier die Köpfe heiß geredet haben.
Da ist also um den eGovernment Podcast Room auch eine Community entstanden, die ich heute einfach so liebe, weil man da lauter gleich gesünd die findet.

Torsten:
[37:36] Also ich freue mich darüber, dass du das auch so ansprichst, also wie gesagt wir haben vorhin gerade darüber gesprochen, dass der IGAUER Podcast im nächsten Jahr zehn Jahre alt wird.
Das hat sich viel getan in den letzten Jahren. Aber nochmal zurück zum OZG Änderungsgesetz.
In den Show-Notes werdet ihr sehr sehr viele Links finden, weil natürlich die einschlägigen Medien hier auch schon inzwischen kommentiert haben.
Der Bitkom hat dazu geschrieben.
Der Normenkontrollrat hat eine sehr interessante Stellungnahme geschrieben, Netzpolitik natürlich, klar, Deutscher Landkreistag, der Beamtenbund, die FAZ, das Handelsblatt, der Spiegel, E-Government Computing, klar, T3N, also alle einschlägigen digitalen oder Digitalmedien, die eigentlich sonst nicht so stark zum thema verwaltungsdigitalisierung schreiben und arbeiten, haben das thema für sich entdeckt und ich hoffe, dass die in den nächsten jahren noch viel viel viel mehr drauf schauen und noch viel viel mehr dazu positiv beitragen, dass sich das verändert.

Christian:
[38:36] Man muss allerdings ergänzen, dass die Medien nicht durchgängig überaus positiv berichten, sondern da auch immer eine ordentliche Prise Ironie dabei ist im Sinne von jetzt erst und spät aufgewacht.
Und wir versuchen ja immer hier im Podcast eine bewusst positive Grundhaltung einzunehmen.
Und ich finde, man kann das OZG 2.0 schon würdigen, dass man jetzt mit dem Wurf weitergegangen ist, als viele dachten vor einem Jahr.
Trotzdem bleibt viel dran zu arbeiten, aber das ist natürlich jetzt im Sinne der Dynamik, dass die Leute, die das am Gesetz gearbeitet haben, manchmal brauchen die auch ein bisschen mehr Rückendeckung von auch den Medien, in denen sie sichtbar werden.
Und ich würde mir wünschen, dass man ein bisschen mehr die positiven Dinge rauskramt und nach vorn guckt, weil letztlich ums die nächsten fünf Jahre, weil wir haben die nächste Fünf-Jahres-Frist, die eigentlich schon nach dem nächsten Scheitern riecht, Um die nächsten fünf Jahre erfolgreich zu machen, braucht es mehr Hände, mehr Unterstützung, mehr Rückenwind für das gesamte Thema.

Torsten:
[39:32] Genau. Und um das Ganze immer positiv nach vorne zu bringen, dafür sind wir da.
Und die anderen Medien können wir nur dazu aufrufen, sich das nicht nur zu oberkritisch anzuschauen, sondern auch zu sehen, was es wirklich für einen Fortschritt gab.
Und ich habe neulich mit jemanden gesprochen, der den IGAWN-Podcast aus 2015 angehört hat, irgendeine Sendung, ich weiß gar nicht welche, und sich gefragt hat, wo das denn alles ist.
Und er hat gesagt, ja, die Sendungen aus 2015 sind inzwischen echt veraltet, weil wir haben so viel Fortschritt gemacht, die Dinge, die wir damals besprochen haben, haben, die sind teilweise jetzt schon erledigt, umgesetzt und funktionieren.
Ja, damit will ich das Thema erstmal abschließen, auch wenn wir da glaube ich noch stundenlang drüber sprechen könnten.
Die 77 Zeiten müssen gelesen werden, müssen bewertet werden und wie gesagt hier nochmal die Aufforderung, wer Lust hat mit mir im Podcast on Air über das OZG 2.0, zu sprechen, also neben mir und Christian, Christian hat sich jetzt schon freiwillig gemeldet, bitte bei mir melden und wir finden dann einen gemeinsamen Termin.
Und damit übergebe ich gern an den Christian.

Christian:
[40:38] Ja, ich habe ein open-source-bezogenes Thema mitgebracht zur etwas intensiveren

Open Wasching


[40:42] Diskussion. Ich habe denen mal die Überschrift Open Washing gegeben.
Wenn man sich so ein paar Meldungen der letzten Zeit, der letzten Jahre anguckt, wir alle sehen ja, dass Open Source relevanter wird, bei den Entscheidern ankommt und diskutiert wird.
Und das führt letztlich auch dazu, dass viele, viele E-Government-Projekte sich diesem Begriff Open Source bedienen.
Und Open Washing meint, dass das oft nicht ganz sauber geschieht.
Ich habe ein paar Beispiele, die Links dazu zu den Quellen könnt ihr in den Shownotes angucken.
Jüngst war was zur sogenannten OZG Cloud im Tagesspiegel.
Da ging es darum, dass Bayern und Schleswig-Holstein eine Kooperation verkünden und die OZG Cloud nutzen.
In der Pressemitteilung statt unten, ja, das ist auch alles Open Source.
Und wenn man sich dann so durchklickt, stellt man relativ schnell fest, dass es mit Open Source da nicht so viel auf sich hat, sondern da tatsächlich proprietäre Lösungen drinstecken in Form von Low-Code-Plattformen.
Gleiches ist bei Modul F zu beobachten. Auch da der Link vom E-Government-Wettbewerb von der Präsentation 2022.
Da wird letztlich dann geschrieben, auf einer kommerziellen Plattform aufsetzende Open-Source-Codes.

[41:52] Und dann merkt ihr schon, was das für ein Paradoxon ist. Auf einer geschlossenen Plattform offene Quellcodes drauf entwickeln.
Der Government-Zeitbilder ist ein etwas älteres Beispiel aus diesem Umfeld.
Auch dazu gibt es eine Quelle. Da wird geschrieben, die technologische Basis ist 100 Prozent Open Source. Auch das ist eine Mogelpackung, wenn man da genau reinguckt. Ja klar läuft das auf einem Tomcat wahrscheinlich und nutzt eine Open Source-Datenbank und so weiter und so weiter.
Aber das heißt ja noch längst nicht, dass die Lösung an sich Open Source ist.
Und das findet man auch, dazu habe ich keine Links reingepackt, weil das viel zu vielfältig wäre.
Das findet man auch im Umfeld der Cloud-Technologien, dass alle sagen, ja, unsere Cloud ist Open Source, damit ist gemeint, dass da Kubernetes drinsteckt und alles, was man da so ringsherum braucht, aber de facto landet man immer bei letztlich Zahlungspflichtigen und vor allen Dingen Close-Source-Lösungen, die dann irgendwo Open-Source-Komponenten missbrauchen in ihrem Setup.
Ja, das ist quasi eine kleine Mahnung, die ich hier anbringen möchte, nicht alles glauben, was da steht, sondern auch mal den Links folgen, reinklicken, nach den Quelltexten selbst suchen und sich da selbst quasi kundig machen, welche Lizenz da drin steckt und ob das wirklich stimmt.
Das ist oft nur Werbebehauptung.
Und das zweite, was ich gerne noch zur Diskussion stellen möchte, ist ein bisschen, dass das natürlich für die echte Open-Source-Wirtschaft auch ein Thema ist, dass da quasi auch zusehensproprietäre Lösungen sich mit diesem Label schmücken, zu Unrecht, weil dann oft auch der falsche Eindruck für die, die echtes Open-Source machen, verfängt.

[43:22] Und das ist in Summe, finde ich, nicht eine sonderlich gute Bewegung, weil letztlich der Trend zwar positiv erkannt wird und verstärkt wird, aber dadurch auch sich falsche Haltungen, falsche Eindrücke festigen und das ist unglaublich schwer in den Köpfen wieder gerade zu ziehen, wenn das weiter so geht.

Torsten:
[43:38] Was sich gerade so virulent bei uns in der Branche so ausbreitet ist dieses made with open source, also dass eine Software irgendwie mit open source Bestandteilen gemacht wurde.
Also eigentlich ist das überhaupt kein Label, weil ohne Open Source Bestandteile kommt heutzutage keinerlei Software mehr aus.
Und selbst wenn ich mir anschaue, ich lasse das auf einem Tomcat laufen oder auf einem Apache, ist alles Open Source.
Genau, wir haben einiges in den Shownotes dazu verlinkt.
Christian, bist du damit soweit durch oder hast du noch mehr oder Peter hast du noch was dazu zu sagen?

Christian:
[44:16] Nein, ich hab vielleicht noch einen Aspekt. Ich hab bei einer der Recherche gefunden, das ist im Service-Standard, der sich auf onlinezugangsgesetz.de, also vom BMI, findet, dass es ja tatsächlich schon länger das Prinzip 13 gibt, was letztlich die Verwendung von Open Source in wirklich guten Online-Diensten beispielsweise als Prinzip festschreibt.
Und das ist ein Ticken älter und ist eigentlich noch mal das Zeichen, dass viele Leute auch beim Bund schon viel weiter sind die Gesetzeslage und ko zeigt, Das wirkt natürlich alles darauf hin, dass viele Anbieter sich danach ausrichten und auf die falschen Aufkleber auf ihre Lösungen kleben.
Und das ist quasi so ein bisschen, dem sollte man nicht zu schnell auf den Leim gehen und den Aufkleber mal abpulen und reingucken, was wirklich drin ist.
Das ist mein Plädoyer, was ich loswerden wollte.

Torsten:
[45:06] Okay, dann würde ich sagen, wir gehen mal über zu den Veranstaltungshinweisen.

Veranstaltungshinweise


[45:14] Und wenn ich mir so anschaue, sind ganz schön viele NEGZ-Termine drin.
Ich fange aber ganz von vorne an. Also wir haben am 5. bis 7.
Juni ist die Republika in Berlin.
Immer ein cooles Fest. Ich kann leider nicht dabei sein. Ich bin in der Zeit unterwegs.
Dann am 5. Juni eine Veranstaltung von der NEGZ zum Thema Large Language Models und öffentliche Verwaltung. Auch interessante Teilnehmer und Speaker dabei.
Findet online statt. Auch online findet von der NEGZ eine Veranstaltung statt.
Cloud Transformation, welchen Beitrag leisten die öffentlichen IT-Dienstleister auch am 6. Juni. Am 7. Juni auch wieder NEGZ, ab in die Cloud, Perspektiven von Cloud-Technologie im öffentlichen Sektor. Das ist allerdings in Berlin im Haus der Pressekonferenz.

[46:01] Nochmal NEGZ, Erkenntnisse aus dem Projekt Agile kommen.
Warum wir das Bildungssystem in Behörden ändern müssen, um eine agile Verwaltung zu bekommen, das findet online statt am 9. Juni. Am 15.
Juni ist das Creative Bureaucracy Festival in Berlin, das ist vor Ort.
Schaut vorbei, wenn ihr Zeit dazu habt. Von der NEGZ gibt es am 16.
Juni auch wieder Revolutionen in der Beschaffung, wie Gavtex und der Public-Sektor zusammenarbeiten können.
Dann einer der wichtigsten Veranstaltungen des Jahres vom 19. bis 21. Juni. Der 9.
Zukunftskongress Staat und Verwaltung findet in Berlin, diesmal im Westhafen statt. Und am 27.
Ist ein Open Data Hackathon in Leipzig, zu dem auch ganz herzlich eingeladen wird.
Ja, das war es soweit von den Veranstaltungen.

Unterstützer:innendank


[47:05] Dann kommen wir jetzt zum Unterstützer-Dank. Ich danke in diesem Monat dem Heinz, dem Kalli, dem Nils, dem Michael, dem Sascha, dem André, der Madeleine und dem Tobias, dem Florian, dem Heiko, dem Peter, dem Adrian und der Tanja.
Vielen, vielen Dank, dass ihr den iGAURENDEN Podcast und mich finanziell unterstützt, so dass ich diesen podcast auch weiter in dieser qualität und geschwindigkeit ausliefern kann und ich möchte mich auch noch mal bei euch beiden bedanken vielen vielen dank peter und christian, dass ihr auch immer so tatkräftig und fleißig beim bei der monats show mit dabei seid und wenn ich irgendwelche fragen habe kann ich mich auch immer an euch wenden das ist einfach cool funktioniert danke.

Christian:
[47:49] Immer wieder gern.

Torsten:
[47:51] Und damit möchte ich mich verabschieden bei euch und wünsche euch allen einen

Verabschiedung und Outro


[47:56] schönen tag schönen abend.

Peter:
[47:58] Herzlichen Dank.

Torsten:
[47:58] Und bis bald.