GovMarket

2023, EGovernment Podcast
EGovernment Podcast
https://egovernment-podcast.com

Wie kommen Start-ups und die öffentliche Verwaltung zusammen? Das haben Jana Janze, Geschäftsführerin von GovMarket, und Torsten Frenzel in dieser Episode besprochen. Kommentare unter: https://egovernment-podcast.com/egov135-govmarket/

Edit Transcript Remove Highlighting Add Audio File
Export... ?

Transcript


Torsten:
[0:35] Ja, hallo und herzlich willkommen bei der 135. Episode des e-Government-Podcast.
Ich bin Thorsten Frenzel und ich habe heute einen Gast von ganz weit weg, aber doch ganz nah.
Ich begrüße Diana Janze bei mir. Hallo, ich grüße dich, Diana.

Jana:
[0:49] Hallo Thorsten, es ist super schön, dass ich da sein darf.

Torsten:
[0:52] Genau, und das Internet funktioniert jetzt alles immer so hervorragend.
Wir haben es gerade in unserem Vorgespräch festgestellt.
Diana, du bist die Geschäftsführerin von GovMarket und darüber wollen wir heute sprechen. Aber fangen wir mal von vorne an.
Wer bist du und was machst du?

Jana:
[1:08] Ja, wie du schon gesagt hast, ich bin Jana, Geschäftsführerin von Gaffmarket.
Ich habe in der Tat in den letzten, also ungefähr 15 Jahren, sehr viel mit der Verwaltung zu tun gehabt.
Ich habe sehr viel Beratung gemacht. Ich war in unterschiedlichen Unternehmensberatungen und habe die Verwaltung dabei unterstützt, innovativer, digitaler zu werden.
Habe da viel auf Bundesebene mit ganz coolen Teams zusammengearbeitet und da Innovation versucht, in die Verwaltung reinzubekommen.
Und das ist auch das, was ich weitermache. Genau. Ansonsten, ich bin studierte Geografin oder Kartografin vielmehr.
Ich habe Geoinformatik und Kartografie studiert. Das heißt auch wirklich einen Studiengang gewählt, der damals, als ich studiert habe, und das ist jetzt noch ein bisschen länger als 15 Jahre her, eingestiegen ist mit, im ersten Semester mit, ja, das ist das, was Sie jetzt hier studieren, werden sie niemals machen und sie werden dann quasi mal Taxifahren gehen, so was man auch aus anderen Studiengängen ganz gerne mal kennt.
Ja, schlussendlich ist die Geoinformatik heute, ich glaube, einer der wichtigsten Bereiche, was einfach wahnsinnig viele Daten gibt, die wir gut darstellen müssen.
Aber schlussendlich habe ich mich trotzdem woandershin entwickelt.

Torsten:
[2:23] Genau, bleiben wir gleich noch mal bei dir und gehen mal in die Richtung GovMarket.
GovMarket klingt ja ziemlich interessant und da fällt mir als allererstes ein GovTech. Das hat ja irgendwas damit zu tun, oder?

Jana:
[2:35] Absolut, ja natürlich. GovTechs ist das, womit wir uns auch tagtäglich beschäftigen.
Also klar, GovMarket, GovTechs, das sagt ja der Name quasi schon.
GovTechs sind governmental technologies, das heißt Lösungen von Unternehmen aus unserer Sicht, die eben einen Mehrwert für die Verwaltung anbieten.
Und diese Lösungen können aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen.
In der Regel sind die GovTechs, so wie man sie insgesamt zusammenfasst, eher Lösungen von Startups.
Das heißt wirklich junge Unternehmen, die so maximal zehn Jahre alt sind, die eine Lösung entwickelt haben, die sich wirklich ganz speziell auf die Verwaltung konzentriert.
Wir selbst als GovMarket, wir sehen die GovTechs aber nicht nur auf Startups zusammengefasst, sondern wir setzen das ganze Thema ein bisschen breiter und sagen dann auch wirklich, es können auch natürlich KMUs sein, es können aber auch größere Unternehmen sein.
Unser Schwerpunkt ist wirklich, mehr Wert für die Verwaltung herzustellen mit einer technologischen Lösung.

Torsten:
[3:33] Das wollte ich gerade sagen. Gut, dass du es noch gesagt hast, dass es ja nicht nur Startups als Gaff-Text sieht, sondern auch alte etablierte Unternehmen wie Dataport, Ecom21, AKDB, die alle schon so um die 50 Jahre und mehr auf dem Buckel haben.
Und ich sage ja immer, das sind die ältesten Gaff-Texts, die wir in Deutschland haben.

Jana:
[3:53] Das mag so sein, ja.

Torsten:
[3:58] Hast du irgendwie so einen groben Überblick, wie viele Gaff-Texts es so in Deutschland gibt?

Jana:
[4:02] Ja, da gibt es ja mittlerweile relativ viele Zahlen und sehr unterschiedliche Zahlen.
So die letzten Jahre hat man irgendwie gesagt 300, mittlerweile kursiert so 400 in den einschlägigen Bubbles quasi, in denen wir so unterwegs sind, also so 400 Gaff-Tags, die in Deutschland sind.
Ich persönlich glaube, es sind in der Tat noch viel mehr, weil die meisten eine Dataport, eine Akademie, eine Ecom 120 und so weiter wahrscheinlich gar nicht mit dazuzählen werden.
Und ich glaube, dass es auch noch weitere Unternehmen gibt, die vielleicht bisher einen Fokus auf einen ganz anderen Bereich haben.
Also wenn wir beispielsweise mal auf den Fintech schauen, ein klassisches, in Anführungszeichen, Start-up, was sich mit finanziellen Lösungen, Finanzierungslösungen beispielsweise beschäftigt, die können natürlich gerade in der Verwaltung einen extremen Mehrwert beispielsweise in Kämmerereien haben.
Und wenn wir die noch mit dazuzählen, ich glaube, dann können wir die Zahl noch viel, viel, viel höher ansetzen.

Torsten:
[4:57] Und wenn ich mir so große Unternehmen wie SAP anschaue, die auch in der öffentlichen Verwaltung sehr verbreitet sind mit ihren Finanzlösungen.

Jana:
[5:07] Absolut, da gibt es so wahnsinnig viele Lösungen, die wir aus meiner Sicht einfach effektiv einsetzen können.
Und schlussendlich, ich glaube, dass so ein Gaf-Tech wirklich den Mehrwert herstellen soll.
Also es sollte nicht darum gehen, jetzt das nächste, jetzt hast du gerade SAP angesprochen, die nächsten großen SAP-Einführungen zu machen, sondern wirklich auf eine Fragestellung, eine Lösung zu finden, die wir wirklich schnell einsetzen können und die vor allen Dingen die Technologien in den Fokus stellt.

Torsten:
[5:34] Ich glaube, es gibt ganz, ganz viele kleine und mittelständische Unternehmen, die jetzt nicht vornehmlich für die öffentliche Verwaltung arbeiten, sondern auch Lösungen für die öffentliche Verwaltung haben.
Weil wenn ich mir anschaue, es gibt 11.000 Kommunen in Deutschland, da hat garantiert jede Kommune irgendeinen kleinen IT-Dienstleister oder Entwicklungshaus, die in irgendeine Speziallösung gebaut hat.

Jana:
[5:54] Ja, sehr wahrscheinlich. Und da geht es ja schlussendlich auch darum, diese ganzen Lösungen auch mal transparent zu machen.
Also was gibt es denn alles und wie kann ich denn jetzt, hast du gerade schon die Kommunen angesprochen, wie kann denn vielleicht eine Kommune von der anderen Kommune lernen, um eben nicht immer wieder das Rad neu zu erfinden, sondern darauf zu setzen, was die Nachbarkommune vielleicht macht und die Lösung dann entsprechend weiterzunutzen.

Torsten:
[6:17] Das ist ja das, was ich immer wieder anspreche. Wir haben in Deutschland alles.
Also wenn ich mir überlege, was wir in Deutschland noch bräuchten.
Wir haben alles für die öffentliche Verwaltung. Wir haben Standards, wir haben Prozesse, wir haben alles, was wir brauchen. Wir müssen es halt nur nutzen und wir haben zigtausende von verschiedenen Softwarelösungen.

Jana:
[6:35] Absolut. Man muss es halt wirklich nachhaltig machen im Endeffekt.

Torsten:
[6:40] Ihr bringt solche Unternehmen dann mit der öffentlichen Verwaltung zusammen.

Jana:
[6:44] Richtig, genau, das ist unser Ziel. Also zum einen natürlich das Ökosystem bekannt zu machen, eine Transparenz darüber herzustellen und auf der anderen Seite vor allen Dingen auch in die Beschaffungsprozesse reinzuschauen.
Also wie kann ich denn eine Vergabe von genau dieser Lösung, über die wir gerade gesprochen haben, auch wirklich herstellen?
Was muss man da machen? Und auch da, ähnlich wie du es gerade schon gesagt hast mit den technologischen Lösungen, es gibt so wahnsinnig viele Vergabearten, die wir in Deutschland gut nutzen können. Wir nutzen sie aber noch nicht effektiv aus meiner Sicht.

Torsten:
[7:14] Du baust mir goldene Brücken, das ist großartig. Ich brauche gar nicht viel moderieren, weil das wäre eins meiner nächsten Fragen gewesen.
Vergabe stelle ich mir da ziemlich schwierig vor. Weil wenn ich ausschreibe, muss ich ja europäisch ausschreiben und eine kleine Lösung für meine Kommune.
Wie komme ich denn dann an die richtigen Startups ran? Weil gerade so ein Startup, wenn ich mir manche Ausschreibungen anschaue, was da gefordert wird an Referenzen, das kann so ein kleines Startup gar nicht bieten.

Jana:
[7:45] Das ist richtig. Also das ist aber noch mal ein ganz anderes Thema, kommen wir vielleicht gleich dazu. Wie komme ich überhaupt erstmal an die richtige Vergabeart ran?
Du hast jetzt gerade die EU-Ausschreibung schon angesprochen.
Ich glaube, die brauchen wir an vielen Stellen nicht mal unbedingt.
Natürlich, es hängt immer davon ab, wo ich mich gerade bewege, in welcher kommunalen Struktur ich beispielsweise unterwegs bin oder ob ich auf der Bundesebene unterwegs bin.
Davon ist es abhängig, was für eine Vergabeart ich nutzen kann.
Und zusätzlich, es gibt natürlich viele Lösungen, die vielleicht gar nicht so wahnsinnig teuer sind.
Und wenn ich dann eine Lösung habe, die mich im Jahr vielleicht 100 oder 200 Euro kostet, die muss ich nicht europaweit ausschreiben. Die kann ich über eine ganz andere Art von Vergabe im Endeffekt für meine Kommune beispielsweise oder auch für den Bund nutzbar machen.
Und das ist auch das, hattest du vorhin noch gefragt, wie kommen wir denn überhaupt dahin, was wir mit GovMarket über unseren Marktplatz vor allen Dingen transparent machen wollen.
Hätte ich gerade schon diese Lösungen gesagt, die wenig kosten.
Also, wir haben beispielsweise Lösungen, die kriegst du im Jahr für 99 Euro.
So, warum soll ich denn diese Lösung jetzt über eine EU-weite Ausschreibung rausgeben?
Da kann ich eine andere Vergabeart nutzen. Und das ist das, womit wir auch antreten.
Also, die richtige Vergabeart mit den richtigen Start-ups oder mit den richtigen Gaff-Tags und den richtigen, der richtigen föderalen Ebene beispielsweise zusammenzubringen.
Und dann wird es im Endeffekt auch wirklich spaßig für uns alle, weil dann wird es ein Mehrwert.

Torsten:
[9:13] Außer der 99-Euro-Lösung, die muss ja anständig skalieren. Also wenn ich eine Lösung baue, die 99 Euro kostet, dann muss ich am besten alle 11.000 Kommunen mit beglücken.

Jana:
[9:23] Da muss ich am besten alle 11.000 Kommunen mit beglücken. Das wäre natürlich das Optimum.
In der Tat, genau diese Lösung, von der ich gerade gesprochen habe, das ist eine Whistleblower-Hotline, die über Chatbots funktioniert.
Die skaliert natürlich dann an der Stelle auch einfach wirklich sehr effektiv.
Aber diese Lösung, die wird auch in sehr großen Unternehmen, in Konzernen beispielsweise eingesetzt.
Und schlussendlich, es ist wahnsinnig gut, die funktioniert dann auch in den 11.000 Kommunen oder auch auf der Landesebene, auf der Bundesebene.
Aber es ist halt eine von vielen Lösungen.
Und ich glaube, dass es nicht nur immer dieser Einzelfall ist, sondern dass es auch eine Vergleichbarkeit braucht.
Also oftmals, jetzt gehen wir schon super stark ins Detail rein, Aber oftmals spreche ich mit vielen Personen aus Kommunen, die kommen dann da hin und sagen so, hey, da hat mich jemand angerufen mit der Lösung 1, 2, 3, wie auch immer, ne, und die finde ich total cool, die möchte ich gerne einsetzen, wie mache ich das denn?
So, aber man hat sich gar nicht angeschaut, was es vielleicht noch drumherum für andere Lösungen gibt, die vielleicht viel besser auf den Bedarf passen.
Und das ist ein zweiter Punkt, ne, Transparenz, nicht nur über die unterschiedlichen Lösungen, sondern auch Transparenz über vergleichbare Lösungen, über andere Lösungen, die sehr ähnlich sind.
Und das brauchen wir natürlich für Markterkundungen, für Marktanalysen, um da auch im Endeffekt eine Vergleichbarkeit herzustellen.

Torsten:
[10:48] Du hast jetzt gesagt, ihr kriegt Anrufe, das heißt ihr beratet die Kommunen oder die Behörden.
Du hast auch gesagt, ihr stellt Verknüpfungen her zwischen Kommunen oder zwischen Behörden und GaffTech-Startups ganz speziell.
Was macht GaffMarket also überhaupt, also im Kompletten? Weil GaffMarket klingt für mich wie einer von den vielen Marktplätzen. Aber da kommen wir später gleich nochmal drauf.

Jana:
[11:11] Da können wir gleich nochmal drauf kommen, weil in der Tat natürlich, wir haben natürlich auch einen Marktplatz.
Wir wollen, wie ich es gerade schon gesagt habe, diese Lösungen transparent machen.
Wir unterstützen aber auch die Kommunen, aber auch Länder, auch die IT-Dienstleister, natürlich auch den Bund dabei, die richtigen Lösungen zu finden auf ihre Fragestellungen, die sie haben.
Und das muss eben nicht nur eine Lösung sein. Das können viele verschiedene Lösungen sein. Das kann aber auch ein Zusammenschluss von zwei oder drei Lösungen sein. So, und das ist etwas, was wir machen.
Also vor allen Dingen natürlich, ja, im Endeffekt die richtigen Lösungen zu den Fragestellungen zu suchen.
Es ist sehr nah an der Beratung dran, wenn man das so sehen möchte, und auf der anderen Seite über den Marktplatz diese Lösungen transparent zu machen. Und das ist das, wo wir perspektivisch hinwollen.

[11:59] Wir wollen, dass sich Kommunen beispielsweise oder auch, dass der Bund über unseren Marktplatz sehr schnell auf die Lösungen zugreifen kann.
Und wenn ich jetzt über bisher so 22 Monate Beschaffungszyklen nachdenke, werden wir garantiert nicht ein Marktplatz werden, mit dem ich so per One-Click etwas einkaufe, sondern es wird das sicherlich noch ein bisschen dauern, bis ich diese Lösung bei mir wirklich effektiv einsetzen kann.
Auch weil ich natürlich mir anschauen muss, wie eine Wartung ist, wie eine Individualisierung hintendran aussehen kann, wie Skalierung aussehen kann.
Aber wir wollen die 22 Monate nehmen und runterkürzen auf wenige Wochen im besten Fall, vielleicht einen Monat, aber vor allen Dingen wenige Wochen, sodass wir da viel, viel viel schneller werden in der Anwendung von neuen Technologien.

Torsten:
[12:49] Jetzt muss ich gleich mal ein bisschen provokant fragen, weil genau das versprechen ja die Marktplätze wie Gaf Digital Marktplatz, Fitstore und du kennst die diversen Marktplätze, die es nicht in den Kommunen, sondern in den Ländern gibt.
Das versprechen die auch. Also ich will das verkürzen mit der Beschaffung und da steht schon alles drin, wie es geht und ich muss nur noch klicken.
Wie entbeutet ihr euch da?

Jana:
[13:08] Wir sind natürlich einzigartig, aber das werden dir die anderen wahrscheinlich auch sagen.
In der Tat, was uns unterscheidet, ist vor allen Dingen, wir wollen diese Lösung deutschlandweit zur Verfügung stellen, aber nicht nur deutschlandweit, sondern wir haben auch Lösungen beispielsweise aus Österreich, aus der Schweiz mit dabei, also auch deutschsprachige Lösungen, die natürlich in Deutschland genauso gut eingesetzt werden können.
Da kommt das Thema mit der Sprachbarriere, was mir sehr häufig bei Lösungen gesagt wird, die, keine Ahnung, aus Frankreich oder aus England kommen oder sowas.
Diese Probleme habe ich dadurch nicht. Das heißt, wir haben aus meiner Sicht ein viel größeres Angebot.
Das ist ein Punkt. Wir schauen uns jede Lösung an, die bei uns auf den Marktplatz kommt. Das heißt, wir kuratieren alle Lösungen im Vorfeld.

[13:58] Wir haben da ein relativ, aus meiner Sicht zumindest, ein relativ innovatives und ein schnelles Verfahren, wie wir uns diese ganzen Lösungen anschauen und da nicht nur auf Zahlen, Daten, Fakten schauen, sondern auch mit jedem Unternehmen sprechen, um zu verstehen, was hinten dran steht, um diese Technologie hinten dran auch wirklich nutzbar zu machen, um sie besser zu kategorisieren, um sie besser für die Verwaltung auch vergleichbar herzustellen.
So, das ist etwas, was uns aus meiner Sicht zumindest auch unterscheidet.
Und wir sprechen sehr bewusst auch andere Branchen beispielsweise an.
Ich hatte gerade schon ein Beispiel gebracht von der Whistleblower-Hotline.
Wir haben noch ein anderes Beispiel, das ist eines von vielen.
Wo wir beispielsweise mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, die für die Gastronomie bisher KI-basierte Schichtpläne erstellt haben.

[14:46] Also Gastronomie, kann sich jeder gut vorstellen, da geht es um Umsatz, ich möchte möglichst schnell möglichst viele Tische voll bekommen, ich möchte Personal haben, was besonders gut zusammenarbeitet und so weiter und so fort.
Und diese Lösung, die sie erstellt haben, erstellt eben KI-basiert die Schichtpläne.
Wer arbeitet mit wem, wie viel Umsatz möchte ich machen und so weiter.
Jetzt haben wir in der Verwaltung keinen Umsatzdruck, klar, aber Schichtpläne brauche ich in Schulen, brauche ich in Krankenhäusern, brauche ich bei der Polizei und so weiter und so fort.
Kann ich dann aber auch noch weiterdenken, indem ich beispielsweise, keine Ahnung, ein Raumbuch noch da hinten hinter dran packe.
So, das heißt, diese Anwendungsfälle transferieren wir ganz bewusst auf die Verwaltung.
Und da kommt eben mit rein, dass ich die letzten 15 Jahre in der Verwaltung gearbeitet habe und da sehr viele Anwendungsfälle auch kenne und unser ganzes Team im Endeffekt aber auch wirklich aus der Verwaltung kommt oder mit der Verwaltung zusammengearbeitet hat und dann entsprechend auch die richtigen Lösungen zu den richtigen Fragestellungen zusammensuchen kann.

Torsten:
[15:46] Ja, Dienst- und Schichtpläne kenne ich noch aus meiner Vergangenheit.
Das ist nicht nur ein großes Ärgernis, wenn man dann die falschen schreibt, sondern auch eine große Herausforderung, dass man auch die richtigen Leute miteinander zusammenbringt.
Wie kommt ihr denn in eure Stand-ups ran?

Jana:
[16:05] Am Anfang in der Tat, also GovMarket gibt es seit Mai letzten Jahres, das heißt wir haben jetzt bald unser Einjähriges.
Am Anfang haben wir natürlich wirklich sehr aktiv Unternehmen angesprochen.
Das haben wir so Ende letzten Jahres aufgehört.
Da hatten wir ungefähr so 100, 120 Unternehmen, die mit uns zusammengearbeitet haben.
Jetzt sind wir mittlerweile bei über 160 und wir haben kein aktives Sourcing mehr gemacht, also keine aktive Ansprache.
Die Unternehmen, die kommen mittlerweile zu uns und sagen, sie finden das total cool und sie wollen vor allen Dingen mit der Verwaltung zusammenarbeiten, was mich besonders freut, weil ich glaube, das ist in der Tat für viele nicht nur spannend, weil es einfach ein sehr toller, ja, ein sehr toller Arbeitgeber oder Auftragnehmer, Auftraggeber dann entsprechend ist, also die Kombination einfach wahnsinnig gut funktioniert, sondern viele kommen wirklich und sagen, wir wollen für den Staat was Gutes tun Und deswegen wollen wir mit der Verwaltung zusammenarbeiten.
Und wie können wir das machen.

Torsten:
[17:06] Vielleicht klingt das jetzt wie ein seltsamer Abschweif, aber wer ist denn an GrafMarket beteiligt? Wer sind denn die Beteiligten an GrafMarket GmbH?

Jana:
[17:14] Ja, also wir sind ein Joint Venture. Wie gesagt, uns gibt es seit Mai letzten Jahres.
Wir sind ein Joint Venture, was aus PVC, aus PricewaterhouseCoopers, einer Wirtschaftsprüfung und Public entstanden ist.
Public Unternehmen, was sich natürlich sehr stark mit Startups beschäftigt, sehr viel Acceleration beispielsweise macht, aber auch Beratungen im Endeffekt für, sowohl für die Verwaltung als auch für Startups anbietet.
Dann auf der anderen Seite, ja, die große Wirtschaftsprüfung, PVC, die natürlich auch einen extrem starken Fokus auf die Verwaltung hat.
Und da beide Stellen zusammenzubringen, ist im Endeffekt das, was aus meiner Sicht zumindest GovMarket auch so einzigartig macht.
Heißt, ich habe Expertise im Umgang mit Startups, ich habe die Expertise im Umgang und im Wirken mit der Verwaltung.

[18:04] Und gleichzeitig haben beide Unternehmen gesagt, sie wollen dieses Thema ganz bewusst rausnehmen aus ihrem eigenen Geschäft.
Das heißt, das Thema Unabhängigkeit spielt da eine ganz, ganz, ganz große Rolle.
Ich glaube, das kann sich jeder vorstellen, jedes Beratungshaus könnte das, was wir machen, auch versuchen zu machen.
Aber für uns spielt das Thema der Unabhängigkeit eine extrem große Rolle.
Das heißt, wir haben keine direkten vertraglichen Beziehungen mit einem Startup beispielsweise.
Also ich muss nicht dafür sorgen, dass ich ein Startup befähige, mit der Verwaltung zusammenzuarbeiten.
Dann bin ich in einer Abhängigkeit drin. Das machen wir ganz bewusst nicht und dadurch können wir die Unabhängigkeit garantieren Und sind im Endeffekt für beide Unternehmen natürlich auch etwas, wo sie mehr Transparenz in den Markt hineingeben wollen.
Also auch sehr bewusst die Entscheidung dieses Joint Ventures.

Torsten:
[19:01] Also mit Public habt ihr ein gigantisches Netzwerk an Startups auch schon mal direkt aus der eigenen Company an der Hand.
Und wahrscheinlich auch das Standing bei den Startups, weil Public ist ein interessanter Inkubator und Investor.
Du hast vorhin gerade gesagt...
Ihr habt keine Verträge mit den einzelnen Start-ups. Das heißt, ihr vermittelt nur oder seid ihr so eine Agentur, die dann quasi einen Abschlag bekommt oder ähnliches?

Jana:
[19:30] Genau, wir sind ein Vermittler. Wir sind der Intermediär zwischen der Verwaltung und den Start-ups oder den Gaff-Tags für mehr.
Heißt natürlich, wir haben natürlich eine Beziehung, eine vertragliche, eine rechtliche Beziehung mit den Start-ups, aber mit allen gleichwertig.
Ich berate aber nicht ein einzelnes Startup dabei, wie es mit der Verwaltung besonders gut zusammenarbeiten kann, sondern wenn wir das machen, machen wir das für alle.
Wir sorgen dafür, dass alle sich miteinander vernetzen können.
Wir sorgen dafür, dass alle Unternehmen, die in unserem Netzwerk sind, auch die Sichtbarkeit innerhalb der Verwaltung bekommen.

Torsten:
[20:04] Also eher wie so ein Makler.

Jana:
[20:06] Wie ein Makler, ein Intermediär, ein Vermittler zwischen beiden Welten, was ja sehr häufig gesagt wird. Also ganz häufig dieses Start-up-School-hip-jung-frisch-Verwaltung-eingestaubt.
Aber um ehrlich zu sein, habe ich eine ganz andere Meinung dazu.

Torsten:
[20:21] Ja, da bleiben wir doch gleich mal dabei. Wie bekommst du denn die Start-ups und die Verwaltung zusammen?
Weil die Verwaltung, du hast recht, da gibt es auch inzwischen sehr, sehr viele junge Leute, die Spaß dran haben und die Interesse dran haben und was erreichen wollen und voranbringen wollen.
Aber es gibt natürlich auch die konservativeren Verwaltungsmitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Wie bekommt ihr das zusammen?

Jana:
[20:46] BG'IN DR. Wir bekommen es vor allen Dingen durch die Bedarfe, die da sind zusammen.
Also jeder in der Verwaltung, jede Mitarbeiterin in der Verwaltung kennt das.
Da gibt es irgendwo einen Bedarf und über diese Bedarfe, über die Fragestellungen, die uns alle umtreiben, bekommen wir beides zusammen.
Das heißt, das, was du gerade schon angedeutet hast, ja, man hat sehr häufig so dieses Momentum, dass man denkt, Verwaltung ein bisschen...
Alt und so weiter, ein bisschen eingestaubt. Aber es gibt so wahnsinnig viele tolle Menschen in der Verwaltung und das auf allen Ebenen, in Kommunen.
Es gibt, wir hatten letzte Woche ein Gespräch mit einem Bürgermeister geführt, wahnsinnig toll, weil der einfach meinte, hey, ich will für meine Kommune, für meine Gemeinde was richtig Tolles machen und ich möchte, dass die MitarbeiterInnen auch wirklich gut arbeiten können.
Und genau diese Leute suchen wir zusammen.
Klar, natürlich habe ich so die alten, in Anführungszeichen, Menschen, die in der Verwaltung sind.
Ja, natürlich, klar, aber ich glaube, wir kriegen die auch genau über diese best practices oder good practices, über die tollen Beispiele, die da sind. Und dann erzeugen wir im Endeffekt auch das Lächeln in den Gesichtern von den Leuten, mit denen wir zusammenarbeiten.
Und darauf haben alle irgendwie Lust.

Torsten:
[22:10] Also ich bin der Meinung, dass wir inzwischen an so einem Kipppunkt sind, die wirklich Lust haben und innovativ arbeiten wollen und mit Interesse vorangehen, wo die so langsam die anderen Konservativeren mitziehen.
Also das ist so mein Gefühl. Ja, absolut.

Jana:
[22:26] Bin ich total dabei.

Torsten:
[22:28] Was sind denn aktuell so...
Die größten Needs und die größten Trends in dem Bereich der öffentlichen Verwaltung, was die Startups abdecken können.

Jana:
[22:38] Ja, also mal ganz ernsthaft, ich glaube KI ist etwas, was wir gerade alle irgendwie ständig hören, egal wo, egal wie.
Es gibt vom letzten Jahr von der VidCon eine Untersuchung, die hat irgendwie gesagt, Ich glaube, es waren 43 Prozent der deutschen Start-ups arbeiten mit einer KI-Technologie.

[23:00] Im Vergleich dazu sind es ungefähr 11 Prozent der großen Unternehmen, die mit KI arbeiten.
Das heißt, ich habe da natürlich einfach ein großes Momentum, wo neue Technologien ausprobiert werden von einem Start-up.
Und diese Technologien können wir, glaube ich, gut darauf übertragen, wie die Verwaltung arbeitet. Und klar, KI ist ein großes Thema, was an vielen Stellen aufkommt.
Wir haben aber auch so ein bisschen ab, oder ein bisschen daran anschließend, sehr viel zum Thema Barrierefreiheit, sehr viele Fragen dazu, wie kann Barrierefreiheit in der Verwaltung gut funktionieren, sowohl nach außen zu den BürgerInnen, aber auch nach innen, innerhalb der Verwaltung.
Wie kann ich meine Lösungen besonders gut barrierefrei gestalten? Das ist ein Thema, und ich meine, Fachkräftemangel ist natürlich auch etwas, muss jetzt, glaube ich, nichts weiter dazu sagen, aber das ist ein wahnsinnig großes Thema.
Wie schaffe ich das Wissensmanagement?
Wie bekomme ich noch mehr Menschen im Endeffekt, ja, davon begeistert, Dinge zu machen? Also, nicht nur mehr Menschen in die Verwaltung rein, sondern wie bekomme ich mehr Menschen begeistert, zu automatisieren?
Wie kann ich Aufgaben, die wir vielleicht tagtäglich irgendwie fünf-, sechsmal hintereinander machen, wie kann ich die automatisieren?
Und dieses Momentum müssen wir damit schaffen. Und da gibt es wahnsinnig viele tolle Lösungen.
Das sind so die großen Themen.
KI spielt da natürlich in beide Bereiche sehr gut mit rein.

Torsten:
[24:27] Man kann nur hoffen, dass KI nicht das neue Blockchain ist.
Und tatsächlich was bewirkt und nicht nur rein äußerlich was bewirkt.
Kannst du gleich zu euren Startups ein bisschen was sagen, aus welchen Bereichen die so sind, was die so für Lösungen haben so grob?

Jana:
[24:45] Ach, das ist, ich weiß gar nicht, ob man das wirklich so genau sagen kann.
Wir haben jetzt wie gesagt über 160 Unternehmen, die bei uns da sind, die mit uns zusammenarbeiten wollen. Und die Bereiche, die sind so vielfältig.
Jetzt hatte ich gerade schon das Thema Fachkräftemangel angesprochen.
Wissensmanagement spielt da natürlich ganz stark mit rein. Da spielt aber auch das Thema Barrierefreiheit mit rein, hatte ich auch gerade schon gesagt.
Wir haben einige Lösungen, die sich mit KI beispielsweise auch mit dem Verständnis von KI beschäftigen.
Was für Daten habe ich? Wie kann ich mit diesen Daten arbeiten?
Wie kann ich Daten auch nutzbar machen? natürlich ganz stark.
Das Thema der Schichtpläne war auch ein Thema. Wir haben viele Lösungen, die sich mit dem Thema Healthcare beschäftigen.
Wie kann ich Pflege einfacher machen? Welche Möglichkeiten habe ich da an dieser Stelle?
Es geht wirklich von A bis Z.
Wir haben viele Lösungen rund ums Thema OZG von GründerInnen, die gesagt haben, das, was da mit dem OZG gemacht wird, alles schön und gut, Aber mein Bedarf ist noch nicht hundertprozentig abgedeckt und ich will meine eigene Lösung dafür entwickeln.
Die haben eine Lösung entwickelt, die sich wahnsinnig gut nutzbar macht.
Ich wollte eigentlich keinen Namen nennen und werde es auch nicht tun.
Ich werde keinen Namen nennen. Ihr müsst dann alle bei uns auf dem Marktplatz gucken, von welcher Lösung ich gesprochen habe.

Torsten:
[26:08] Ja, pass auf, es ist vor uns im Kino.

Jana:
[26:11] Ja, man muss sich einmal anmelden, aber notfalls schreibt ihr mir eine E-Mail, dann kriegen wir das auch gut und schnell hin.
Ne, beim Thema OZG beispielsweise haben wir eine Lösung von einem Gründer, der sich mit dem Thema Co-Taxe beschäftigt hat.
So, Kurt Haxaner, gerade im Norden, der Gründer ist über 60 in der Tat, und meinte so, ey, ich bin da in Urlaub gefahren und mich hat das so genervt, dass ich da irgendwie ins Tourismusbüro gehen musste und noch dieses und noch jenes, das macht mir doch meinen Urlaub kaputt.
So, das möchte ich im Vorfeld machen, so wie ich alles andere auch im Vorfeld machen kann.
So, er hat jetzt auf jeden Fall eine Lösung entwickelt und weißt du, was am coolsten war?
Durch die Lösung, die wird in der Tat im Norden eingesetzt an einigen Stellen, wurden ganz viele Airbnb, naja, nicht registrierte Airbnb-Wohnungen kenntlich gemacht, weil du dich natürlich im Vorfeld da registrierst.
Du gibst da an, wo du übernachten wirst, so zack, hast deine Airbnb angegeben und in Kommunen macht es auf einmal so, hey, da ist ein Airbnb, da übernachtet jemand, das ist nicht in unserem Register drin, zack, kann ich das ganze Ding im Endeffekt auch noch für andere Fälle nutzen.
Das ganze Thema Kurtaxe einfach weiter zu denken, es ist doch wahnsinnig schön und genau diese Impulse machen es toll.

Torsten:
[27:32] Ja, gerade das Thema Kurtaxe, Citytax, das ist auch ein Thema, was deutlich mehr kommen wird in den nächsten Jahren.
Als wenn ich mir jetzt anschaue mit den 49 Euro Tickets, wo ich in ganz Deutschland fahren kann, irgendwie muss der ÖPNV auch finanziert werden.
Das wird wahrscheinlich dann querfinanziert durch genau solche Sachen.

Jana:
[27:49] Warum nicht, ja.

Torsten:
[27:51] Was ich so ein bisschen rausgehört habe, das scheint für mich eher so...
Das klingt vielleicht ein bisschen despektierlich, eher so die Randthemen zu sein, nicht diese ganz großen, dicken Themen, wo es diverse Fachverfahrenshersteller gibt, wie Führerscheinwesen, Verkehrswesen, Einwohnerwesen, Standesamtwesen, Finanzwesen.
Also du kennst sie alle. Ist da der nächste Star im Aufgehen?

Jana:
[28:20] Ich überlege gerade, also wir haben natürlich auch was, was auf diese großen Lösungen im Endeffekt einzahlt.
Klar, logisch, aber die Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, die schauen wirklich in der Tat meistens sehr intrinsisch motiviert auf bestimmte Fragestellungen.
Fragestellungen, die sie tagtäglich auch umtreiben.
Jetzt, klar, kann man auf die großen, die großen Gaff-Tags in Deutschland schauen, die sich auch schon, ja, sehr etabliert haben, die sich mit Dingen beschäftigen, die sie tagtäglich in ihrem bisherigen Arbeitsumfeld auch wirklich, ja, beschäftigt haben und die dafür eine Lösung entwickelt haben.
Und ich weiß gar nicht, ob das wirklich die Randthemen sind, gerade wenn ich so auf das Thema Daten, Nutzbarkeit von Daten schaue, Da gibt es viel.
Und diese Lösungen kann ich dann vielleicht nicht unbedingt nur mit Führerschein, Standesamt und so weiter sehen, aber die kann ich an vielen verschiedenen Stellen einsetzen. Dann eben beispielsweise auch da an diesen Fragestellungen.

Torsten:
[29:19] Habt ihr Startups aus dem Bereich Open Data, die genau das für die Verwaltungen auch wirklich mal nutzbar machen und vor allem einfach nutzbar machen?

Jana:
[29:30] Open Data in der Tat, jetzt müsste ich lügen von den 100 über 160, ob wir da eins dabei haben, die wirklich ganz klassisch Open Data machen.
Wir haben auf jeden Fall ein paar Unternehmen.
Kann ich dir notfalls nachrechnen, ein Co-Unternehmen, die Open Source machen, was vielleicht auch nochmal ganz spannend ist, natürlich, ne?
Also, wir haben nicht nur Lösungen, die richtig viel Geld kosten oder wenig Geld kosten, so wie wir es gerade schon mit dem Thema Whistleblower-Hotline hatten, wir haben auch Lösungen dabei, die Open Source sind.
Wir haben beispielsweise eine Lösung, die von einem Mitarbeiter aus der Verwaltung heraus entwickelt wurde, die ist Open Source, diese Lösung, das heißt, natürlich kann man die jetzt auch relativ schnell nachnutzen oder weiterverwenden.
Und das ist auch genau das Ziel dabei.
Klar, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen. Wir wollen auch Gewinn machen, logisch.
Aber ich möchte eben genau diese Lösung nicht ausschließen, sondern mir geht es darum, wie gesagt, die Transparenz herzustellen und dafür zu sorgen, dass wir wirklich alles gut sichtbar machen.

Torsten:
[30:33] Wenn jemand bei mir im Podcast Open Source sagt, dann triggert er mich wahnsinnig.
Das Thema Open Source liegt mir sehr am Herzen. Ich will jetzt nicht so weit gehen Public Money, Public Code, aber das ist genau die richtige Richtung.
Ich hatte neulich eine Diskussion darüber, gerade so Mischunternehmen, die sowohl für die öffentliche Verwaltung arbeiten als auch für die Industrie, die dann ihre Fälle davon schwimmen sehen, wenn die sagen, dass sie ihre Lösung, die sie sowohl für die öffentliche Verwaltung verkaufen, als auch für die Industrie verkaufen, open source machen sollen.
Ist dir sowas auch begegnend und wie geht ihr mit sowas um? Oder zumindest auch mit Startups?

Jana:
[31:16] Ja, also diese Fälle natürlich, die gibt es an unterschiedlichen Thematiken.
Es ist, glaube ich, immer die Frage, was man genau macht und was das Business-Modell hintendran ist.
Wenn ich einen Algorithmus beispielsweise entwickle, den ich in, privatwirtschaftlichen Unternehmen, aber auch an die Verwaltung verkaufen möchte und dieser Algorithmus hintendran wirklich einzigartig ist, ja, kann ich verstehen, dass ich den vielleicht nicht unbedingt Open Source mache.
Es gibt aber auch viele Unternehmen, und auch diese Unternehmen haben wir mit dabei, die mehr davon leben, dass auf ihrer Plattform beispielsweise oder auf ihrem System viele Daten gezeigt werden, und diese Daten im Endeffekt das sind, was ihr, ja, ihr Eigentum ist, womit sie weiterarbeiten, und die ihre Plattform dann im Endeffekt Open Source auch zur Verfügung stellen.
Oder die teilweise auch aus der Verwaltung heraus finanziert sind, oder daraus entstanden sind.
Auch solche Lösungen haben wir mit dabei, und da natürlich, ne, das ist für die ist Open Source nochmal was ganz anderes, als wenn ich wirklich mein IP daran habe, dass meine Lösung einen bestimmten Algorithmus hat, und dieser Algorithmus muss, dann auch wirklich schützenswert ist.
So ein bisschen, jetzt kriegst du leider eine Beraterantwort, aber die letzten Jahre ja gemacht, it depends.

Torsten:
[32:37] Ja, und was man nicht vergessen darf, also alle reden zurzeit von Open AI.
Vergessen, Open AI, die entwickeln Open Source Software. Man kann sich diese ganze Lösung in GitHub runterladen und selbst betreiben.
Das Know-how, was dahinter steckt, ist nicht die Software, sondern die Modelle dahinter.
Und ich sehe da ganz ganz große Potenziale. Weil warum soll ich denn meine Software, mit der ich mein geistiges Eigentum besser verarbeiten kann, Warum soll ich das nicht Open Source stellen? Das soll doch jeder...

Jana:
[33:09] Ja, absolut, absolut. Du hast mich jetzt gern seit Nicken sehen, die anderen, die jetzt da zuhören, natürlich nicht.
Aber ja, natürlich. Also, das ist genau das, die Modelle, die sind das, was es wirklich spannend macht.
Oder bei Open AI, Chats GPT natürlich, die Daten, mit denen das Ganze lernt und die es dann natürlich auch wieder wertvoll machen, rund ums Thema Training, wie kann ich denn das, was wir als KI bezeichnen, als das, was hinten dran steht, Wie kann ich das auch wirklich gut nutzbar machen?
Und dafür muss ich trainieren. Und da brauchen wir, glaube ich, ein viel stärkeres Verständnis von insgesamt als Menschen und nicht nur als Personen in der Verwaltung, sondern alle Personen, die wir hier so leben.

Torsten:
[33:51] Ja, ich halte auch diesen Open-Core-Ansatz für die öffentliche Verwaltung als sehr gut gangehbaren Weg.
Wenn ich die Plattform veröffentliche und wenn ich winzig kleine Speziallösungen Die ist dann vielleicht proprietär, aber dann habe ich vielleicht nur eine Lösung für eine einzige Anwendung gebaut, die vielleicht kein anderer braucht und das kann auch proprietär sein.

Jana:
[34:13] Warum nicht? Genau, richtig. Warum nicht?

Torsten:
[34:15] Du hattest vorhin schon mal so ein bisschen was gesagt, dass du gerade überall KI siehst und ganz viel mit KI zu tun hast.
Welche Trends siehst du aktuell? Wir hatten ja vorhin auch schon mal gesehen, was ihr für ein Portfolio ungefähr habt im Graph Market. Welche Trends siehst du da in der öffentlichen Verwaltung?

Jana:
[34:30] Also vor allen Dingen, KI hatte ich schon gesagt, barrierefrei hatte ich gesagt, das Thema Fachkräftemangel ist ein großes, was damit reinspielt.
Und als Trend sehe ich in der Tat auch genau das, was damit zusammenhängt.
Wir haben gerade schon über Daten gesprochen, ganz kurz so rund um das Thema nutzbar machen, Algorithmen und so weiter.
Daten ist aus meiner Sicht etwas, was viel stärker genutzt werden kann und muss.
Vor allen Dingen aber auch das Verschneiden von unterschiedlichen Daten.
Also wie kann ich denn meine Daten, die ich vielleicht in meiner Behörde im, keine Ahnung, im Finanzministerium beispielsweise habe, zusammenbringen mit meinen Daten, die ich, keine Ahnung, im Bundesinnenministerium habe.
So, also was kann ich denn da an den Stellen machen? Wie kann ich denn wirklich all das, was wir zur Verfügung haben, auch wirklich nutzbar machen?
Und wie kann ich das so nutzbar machen, dass es einen Mehrwert für die BürgerInnen gibt?

Torsten:
[35:27] Wir hatten vorhin auch das Thema angesprochen, oder zumindest hattest du davon erzählt, dass ihr auch Startups habt, die zum Beispiel aus Österreich oder Schweiz kommen, also deutschsprachig.
Das ist ja erstmal Ausland für uns.
Und die öffentliche Verwaltung funktioniert ähnlich wie in Deutschland, aber manchmal doch total anders.
Vor allen Dingen so Beschaffungsprozesse, die sind ja ganz anders, als wir in Deutschland die haben.
Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten, dass man sich irgendwo was abschaut?
Macht ihr so was wie Beschaffungsberatung auch?

Jana:
[35:59] Ja, man kann sich auf jeden Fall ganz, ganz, ganz viel abschauen.
Und in der Tat ist das auch was, was wir uns anschauen.
Wir arbeiten beispielsweise auch mit der Verwaltung, mit Verwaltungen in Österreich zusammen.
Das tickt wirklich sehr, sehr, sehr ähnlich im Vergleich zu Deutschland.
Also was ich in der Tat da spannend finde, muss jetzt für die österreichischen KollegInnen mal eine Lanze brechen. Die sind an vielen Stellen schon so viel weiter und machen da viele Dinge auch möglich.
Und gleichzeitig wird da auch, sowohl wie wir aus Deutschland nach Österreich schauen, von Österreich nach Deutschland geschaut und man versucht, voneinander zu lernen.
Gleiches Thema übrigens in der Schweiz. Ich war letzte Woche in Bern und habe mich da mit einer Professorin von der Fachhochschule Bern unterhalten, die auch meinte, hey, wir müssen da viel stärker voneinander lernen.
Es ist klar, die Schweiz ist nicht Teil der EU, aber es gibt da auch sehr ähnliche Fragestellungen.
Und wie gesagt, das ist etwas, was wir uns auch anschauen.

[36:55] Wie funktioniert Beschaffung in anderen Ländern? Jetzt mal ein Beispiel, weil wir hatten gerade schon über Open Data gesprochen.
In Italien werden beispielsweise alle Beschaffungsdaten nach der Veröffentlichung dann auch wirklich nutzbar gemacht.
Das heißt, die beispielsweise Gaff-Tags können davon lernen.
Dadurch können neue Lösungen entstehen. Wenn ich alle Daten zur Verfügung stelle, weiß ich, wo ich mitarbeiten kann und was ich besser machen kann. so ein Thema.
Wir haben in den Niederlanden ein Tool, das nennt sich Tendernet.
Ob das gut nutzbar ist oder nicht, sei dahingestellt. Ich habe mit vielen Startups darüber gesprochen, die gesagt haben, Usability ist noch verbesserungswürdig, aber kann man ja dran arbeiten.
Dieses Tool Tendernet macht auf jeden Fall etwas, was ich extrem schön finde, stellt nämlich alle Unterlagen der Unternehmen bereit.
Das heißt, das ist ja eines der großen Punkte bei Startups. Ich muss immer wieder die gleichen Unterlagen ...
In ähnlicher Form ausfüllen. Nicht in der gleichen, wirklich ähnlich.
Ich muss irgendwie zeigen, dass ich eine Versicherung habe. Ich muss ein Handelsregister haben. Ich muss eine Haftungserklärung haben. Ich muss irgendwie zeigen, dass ich nach Mindestlohn zahle und so weiter und so fort.

[38:07] Jede ausfreibende Stelle möchte diese Informationen so ein kleines bisschen anders haben.
Ja, ist super. Also, große Unternehmen, da funktioniert das.
Ich war ja lange auch Teil davon.
Klar, da kriege ich das hin, da kann ich das gut abbilden. Bei einem Start-up, da überlegen die dann schon zwei, drei Mal mehr, ob sie diese ganzen Unterlagen nochmal füllen und nochmal füllen.
Das kostet Zeit. So, und über Tendernet, Niederlande wie gesagt, werden diese ganzen Informationen zur Verfügung gestellt.
Das ist übrigens auch was, was wir mit GovMarket machen. Also dadurch, dass wir mit allen Unternehmen sprechen, sammeln wir auch genau diese Informationen und stellen sie dann der Verwaltung auch bereit.
Bewusst nur der Verwaltung, aber auch solche Dinge wie, gibt es eine Zertifizierung, eine BSI-Zertifizierung und so weiter und so fort.
Was hat das Unternehmen, was es im Endeffekt vielleicht auch einzigartig macht und so weiter. Also diese ganze Information an einer Stelle zu sammeln, ist doch viel sinnvoller als immer wieder diese Daten an so vielen Stellen vorzuhalten.

Torsten:
[39:09] Das klingt ja ganz so, als ob ihr sowohl die öffentliche Verwaltung als auch die Start-ups hier beratet und unterstützt.

Jana:
[39:14] Ja, also wir beraten die Startups nicht. Das, was ich gerade schon sagte.
Für uns sind die Startups ein wichtiger Partner, auf jeden Fall.
Wir machen aber keine 1 zu 1 Beratung für die Startups, weil, wie gesagt, dadurch glaube ich, dass wir keine Unabhängigkeit mehr gewährleisten können. So, das definitiv.
Und ansonsten, ja, wir unterstützen beide Seiten. Was vielleicht auch nochmal so ein bisschen Einzigartigkeit mit reinstrahlt.
Wir haben eben nicht nur eine Kundengruppe, sondern wir haben halt zwei.
Und wir wollen beide gleichzeitig in den Fokus stellen und beide betrachten.
Und das ist uns einfach auch wichtig, auch bei allen Sachen, die wir implementieren über unseren Marktplatz.
Haben wir immer, betrachten wir immer die Usability für die Startups und für die Verwaltung.
Das heißt, wir machen User Research mit der Verwaltung und mit den Startups.
Wir machen User Testing mit der Verwaltung und mit den Startups oder GovText.
Also, wir schauen uns immer beide Seiten an und wir wollen eine Lösung finden, die für beide Seiten gut funktioniert.

Torsten:
[40:21] Wir hatten am Anfang ein Thema ein Stück nach hinten geschoben.
Hatten wir so angesprochen mit den Referenzen, die ja immer gefordert sind bei Ausschreibungen.
Da sind ja manchmal Referenzen dabei, da muss man quasi seine Großmutter mit verkaufen.
Hast du da Erfahrungen, wie man das mit den Startups, wie man das so als Startup regeln kann?

Jana:
[40:42] Es ist ein super spannendes Thema, weil wir in der Tat letztes Thema User Research ein Gespräch hatten mit einer Verwaltung.

[40:51] Und der Verantwortliche für die Vergabe sagte uns dann, so eigentlich ist mir das total egal, ob das Referenzen sind.
Eigentlich möchte nur wissen, ob dieses Unternehmen auch wirklich gute Leute hat.
Bisher haben wir das immer über Referenzen nachgefragt. Mir würde es aber auch vollkommen ausreichen, wenn dieses Unternehmen mir drei, vier CVs zeigt und zeigt, dass diese Personen in einem ähnlichen Umfeld gearbeitet haben.
So heißt, man muss natürlich dann in eine Diskussion reingehen, mit, jetzt in dem Fall erstmal, mit dem Mitarbeiter aus der Verwaltung, und sagen so, ihr fragt da aber nach Referenzen. Wie soll das dann funktionieren?
Dann fragt doch nach was anderem.
Das heißt, ein Verständnis für die andere Seite schaffen im Endeffekt, ist auf der einen Seite und auf der anderen Seite natürlich, sowas wie Gemeinschaften, Bietergemeinschaften zu bilden, ist eine Möglichkeit, gerade dann, wenn eben genau diese Referenzen gefordert sind.
Und da versuchen wir auch zu unterstützen. Das heißt, gesagt, wenn die Unternehmen zu uns kommen, die Start-ups und sagen, es gibt hier eine tolle Ausschreibung, da wollen wir gerne mitmachen, Gibt es da irgendjemanden, dann vermitteln wir auch sowohl von Startups von GavTech zu GavTech, als auch von einem GavTech zu einem etwas größeren Unternehmen und schauen, dass wir da, wie gesagt, eher die Netzwerke, das Ökosystem lebendig halten.

Torsten:
[42:14] Das klingt so ein bisschen wie, wir müssten das ganze System der Ausschreibung mal wieder überdenken und nicht nur die Ausschreibung der letzten Jahre einfach copy-pasten, weil es ja immer so geklappt.

Jana:
[42:25] Ja, absolut, absolut. Ja, es ist schön, weil ich sehr häufig in Diskussionen sage, wir müssen die Beschaffung revolutionieren.
Und ja, ich glaube, wir müssen sie auch wirklich revolutionieren.
Ich glaube aber nicht, dass wir neue Vergabearten brauchen, sondern wir müssen das, was wir haben, nutzbar machen und uns darauf einlassen, auch mal andere Wege zu gehen.
Und ja, klar, ich kann irgendwie Rahmenverträge ausschreiben.
Ich kann aber auch über, keine Ahnung, über dynamische Beschaffungen reden.
Ich kann über Innovationspartnerschaften reden. Ich kann über Technologiepartnerschaften reden. Ich kann Wettbewerbe durchführen.
Ich kann so viele Möglichkeiten. Das ist einfach direkt Beauftragung und so weiter.

Torsten:
[43:10] Ja, ich hatte ja mal einen Podcast mit der Co-Inno, sagt ihr?

Jana:
[43:14] Natürlich, ja.

Torsten:
[43:14] Da war eine hervorragende Aussage, es wurde jedes Jahr oder alle drei Jahre für den Bürgermeister ein Auto ausgeschrieben, das war immer kultiviert wie ein VW Golf, was er dann, keine Ahnung, zweimal die Woche gebraucht hat.
De facto hätte man eigentlich nur eine Mobilität ausschreiben müssen, dann hätten sich Taxiunternehmen drauf bewerben können und nicht nur der lokale VW-Händler.

Jana:
[43:39] Ja, absolut. Das ist halt genau das, wo ich meine, wir müssen Transparenz schaffen.
Nicht nur brauchen wir Referenzen oder brauchen wir CVs, was möchte ich denn haben, sondern was ist es denn eigentlich, was ich beschaffen möchte?
Was ist mein Problem? Und was ist mein Problem? Genau, ich möchte das Problem verstehen und ich möchte nicht eine Lösung haben, sondern ich möchte wissen, was ich lösen möchte.
Und da ist so ein wettbewerblicher Dialog beispielsweise als Vergabeart so wahnsinnig gut geeignet.
Da gehe ich mit einer Fragestellung rein und versuche für diese Fragestellung Lösungen zu finden und kann im Endeffekt mein Pool von unterschiedlichen Unternehmen immer wieder kleiner werden lassen.
Ist doch eine wahnsinnig gute Möglichkeit. Dadurch kann ich auch aus diesem Problem, aus dieser Fragestellung heraus lernen.
Und die Anbieter, mit denen ich dann zusammenarbeiten kann, möchte, die gelernt auch natürlich auch davon, was für Fragen gestellt werden und können das Angebot entsprechend passend machen.

Torsten:
[44:37] Noch eine Frage. Ihr macht hauptsächlich oder eigentlich überhaupt Vermittlung im Softwarebereich, oder?

Jana:
[44:47] Ja, wir schauen wirklich auf Technologien, Weil ich...
Wie Sie sagen, das ist das dickste Brett, was man bohren kann, aber in der Tat ist es das fast.

Torsten:
[44:57] Und die Beschaffung von Toilettenpapier.

Jana:
[45:01] Ja, Toilettenpapier, auch ein großes Thema. Nee, aber ich glaube, wir sind in der deutschen Verwaltung sehr gut aufgestellt, wenn es darum geht, Personen zu beschaffen. Also, ich möchte gerne Beratungen einkaufen.
Ich brauche fünf BeraterInnen, die mir ein bestimmtes Problem lösen.
So, klar natürlich, ne? So, ich bin, die Person kostet mich am Tag X Euro, das kann ich gut hochrechnen, da weiß ich, wie lange eine Person Potenzial braucht.
So, wahnsinnig toll, gut eingrenzbar.

[45:30] Ich glaube, Hardware zu beschaffen ist auch, ich würde jetzt nicht sagen einfach, um Gottes Willen, weil da gibt's auch coole Lösungen, ne?
Also, Gaffrader beispielsweise von Sascha Seug, der mega gute Lösung, die die entwickelt haben, die natürlich auf die Leistungsbeschreibung schaut.
Das sind ganz andere Anforderungen, die ich an der Stelle habe.
Wenn ich auf Software schaue, bin ich nicht mehr in der, ich sag mal, in der alten Welt, in Anführungszeichen alten Welt, wo ich mir, keine Ahnung, ein Stück Word gekauft habe, was am besten Fall noch auf eine CD gebrannt war, sondern ich spreche heute über SaaS-Lösungen, ich spreche über Plattformen, und die muss ich ganz anders beschaffen.
Und das ist das, wo ich glaube, wo die langfristige Entwicklung hingeht.
Also, wie kriege ich es denn hin, dass ich so eine komische SaaS-Software beschaffe, die ich diesen Monat nutze und im nächsten Monat vielleicht nicht mehr nutzen möchte?
So, oh Wunder, ja? Also, und ganz ernsthaft, das kennen wir auch tagtäglich, ja?
Ich habe irgendwie, ich nutze Spotify, ich nutze Netflix, ich nutze Amazon Prime.
Und wenn ich keinen Bock mehr habe, das zu nutzen, dann kündige ich das.

[46:42] Und ähnlich ist es doch mit Saas-Lösungen auch. Wenn ich die heute nutze, auf einer Plattform, komplett digital, und sie danach nicht mehr nutzen möchte, weil der Bedarf sich geändert hat, weil ich andere Fragestellungen habe, die mich umtreiben, dann höre ich auf, sie zu nutzen und zahle nicht mehr dafür.

[47:02] Die Zahlmodelle haben sich geändert und ich glaube, dafür brauchen wir gute Lösungen.

Torsten:
[47:05] Ja, eins meiner Lieblingsbeispiele ist die Skalierung von Rechenzentren.
Wenn mal wieder eine Wahl ansteht, dann muss ich mir eine Skalierung zukaufen.
Die muss ich vorher am besten ausgerechnet haben, wie viel ich in der Spitze erwarte.
Wenn es dann drunter bleibt, okay, dann habe ich vielleicht zu viel bezahlt, aber wenn es drüber geht, habe ich ein Problem. Die kann ich ja nicht nachbeschaffen.
Also diese Dynamik, die wir in der heutigen Zeit so haben, das ist mit Beschaffung überhaupt nicht abbildbar.

Jana:
[47:36] Absolut, ja. Und da müssen wir ran. Und deswegen auch ganz bewusst, wir schauen auf Software, auf Technologien, auf SaaS-Lösungen, Plattformen.
Das ist das, was uns wirklich umtreibt.

Torsten:
[47:49] Das klingt doch schon mal, als ob wir sehr viele Fragen beantwortet haben.

Jana:
[47:53] Das ist gut.

Torsten:
[47:55] Hast du noch etwas, was dir auf den Nägeln brennt, was du unbedingt loswerden möchtest?

Jana:
[48:00] Was ich unbedingt loswerden möchte, ist vor allen Dingen, das was ich gerade schon sagte, die Transparenz herzustellen und für ein Miteinander zu sorgen.
Also lasst uns mehr miteinander in Dialog gehen, auf beiden Seiten, ganz wichtig, auf beiden Seiten und lasst uns voneinander lernen und lasst uns mal Dinge ausprobieren.
Ich kann jetzt über Mut sprechen und über Fehlerkultur, aber das spielt dann natürlich alles mit rein.
Wir brauchen Leute, die Bock haben, mal was auszuprobieren, die Lust haben auf, keine Ahnung, auf eine dynamische Beschaffung beispielsweise.
Und das auch. Ja, letztens ein Gespräch mit jemandem, der ein dynamisches Beschaffungssystem eingeführt hat, der Er ist irgendwie zwei, drei Mal gegen die Wand gerannt.
Und jetzt hat er es aber geschafft. Und genau diese Leute brauchen wir.
Ja, wir brauchen sie, aber wir müssen ihnen vor allen Dingen auch den Freiraum geben.
Ich hoffe und ich glaube, dass wir mit GuffMarket da einen Teil dazu beitragen.

Torsten:
[49:06] Dann vielen Dank, dass du bei mir warst, GuffMarket vorgestellt hast.
Ich wünsche euch viel, viel Erfolg.

Jana:
[49:10] Danke.

Torsten:
[49:12] Und ich freue mich auf ein Gespräch bei der ein oder anderen Gelegenheit, wo wir uns mal wieder live treffen.

Jana:
[49:17] Auf jeden Fall freue ich mich auch schon drauf. Danke dir, dass ich da sein durfte.

Torsten:
[49:21] Hier noch schöne Workation und bis demnächst.

Jana:
[49:25] Bis bald, ciao!