Innovative Beschaffung In Der Öffentlichen Verwaltung

Machen ist wie wollen, nur krasser.

2021, Egovernment Podcast
EGovernment Podcast
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Beschaffung, Ausschreibung, Markterkundung - das sind Dinge die jede öffentliche Verwaltung braucht und regelmäßig macht aber keiner so wirklich Lust darauf verspürt. Das liegt an vielen verschiedenen Themen. Wie die Beschaffung besser, schneller, nachhaltiger, moderner und bedarfsgerechter gestaltet werden kann, haben wir mit KOINNO und GovRADAR besprochen.

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Transcript

Einspieler

Torsten:
[0:37] Ja, hallo und herzlich willkommen zum E-Government Podcast. Ich bin Torsten Frenzel und ich habe heute wieder meinen Co-Moderator Dirk Ahrendt mit an Bord. Hallo Dirk.

Dirk:
[0:49] Hallo Thorsten, frohes und äh gesundes neues Jahr.

Torsten:
[0:53] Gleichfalls, aber damit diesen Podcast ja noch in hundert Jahren hört, weiß man natürlich nicht, äh wann das war, aber äh dir auch alles Gute und äh ein gutes neues Jahr.
Wir wollen heute über innovative Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung sprechen und haben dazu uns einige Gäste eingeladen,
Eine ein Gast ist leider stumm. Die kann leider nicht nicht viel sagen. Die hört uns eher zu. Und dann möchte ich begrüßen bei uns den Matthias Matthias Berg, hallo. Grüß dich.

Matthias:
[1:25] Seid gegrüßt, ich freue mich in der Runde zu sein und äh ich äh schiebe direkt mal das Datum nach, damit man auch die Neujahrswünsche zuordnen kann, weil Innovationen sind ja recht schnelllebig. Wir sind im Jahr zwanzig einundzwanzig.

Torsten:
[1:37] Genau, im äh vorletzten Jahr des OZG. Dann haben wir dabei den äh Basanta, der einigen schon bekannt ist, aus vorhergehenden Folgen. Hallo Basanta.

Basanta:
[1:48] Hallo hallo.

Torsten:
[1:49] Und äh auch neu und noch nie dabei gewesen, den Sascha Seug. Hallo Sascha.

Sascha:
[1:55] Ja grüß Gott in die Runde, freut mich sehr.

Torsten:
[1:57] Genau, wir haben gerade eine Ortisee hinter uns mit äh der Einrichtung und äh wir freuen uns jetzt, dass die Aufnahme jetzt funktioniert und ich fange jetzt einfach mal von an Matthias ähm wer bist du ganz genau.
Und was machst du.

Matthias:
[2:14] Sehr gerne. Also, Matthias Berg, mein Name, äh, ich bin Leiter des Kompetenzzentrums innovative, öffentliche Beschaffung.
Da steckt eigentlich so ziemlich alles drinnen, weil der Begriff ist schon sperrig in sich.
Innovation ganz konkret in der öffentlichen Beschaffung, also wie könnt öffentlicher Auftraggeber innovativer beschaffen.
Das bedeutet einerseits ihre Prozesse, ihre Strukturen verändern, um innovativere Instrumente einzusetzen und am Ende des Tages hoffentlich auch innovativere Produkte und Dienstleistungen.
Zubeschaffen. Da haben wir einiges bei uns im Repertoire. Ich glaube, da kommen wir nochmal drauf zu sprechen. Äh da sprenge ich lieber die Vorstellungsrunde erstmal nicht.
Noch für mich oder zu mir als Hintergrund, ich.
Kein Vergabejurist, äh das nimmt man schnell in diesem Thema äh als Zusammenhang. Nein, ich bin klassischer Kaufmann, äh habe Einkauf gelernt von der Pike, bin totaler Fan von diesem Thema und glaube, da kann man auch einiges.

Torsten:
[3:13] Dann äh würde ich gerne weitergehen zu Sascha Sascha. Stell dich doch mal ganz kurz vor, was du so tust.

Sascha:
[3:20] Ja sehr gerne. Äh ich bin Gründer und Geschäftsführer von Goufrader. Äh wir bauen eine,
ja innovative Markterkundungsplattform für den öffentlichen Sektor,
ich schließ mich der Matthias gerne an, ähm, wenn ich diese Rolle vorstelle, dann ist häufig die Annahme, dass ich ja auch 'ne juristischen Hintergrund habe, das habe ich auch nicht.
Ähm äh mein Hintergrund ist, ich habe hier Betriebswirtschaftslehre studiert und war dann äh länger in der Strategieberatung bei Roland Berger.
Bin Reserveoffizier, das ist mein mein wesentlicher erster Bezug zum zum öffentlichen Sektor und habe äh den sogenannten Cyber-Innovation Hub der Bundeswehr mit aufbauen dürfen.
War nach einem ja kurzen Ausflug in die US äh Softwarewelt bei Pannamtier,
dann zurück in Deutschland und versuche jetzt die Erfahrung, die wir einerseits im MCH, andererseits auch auf Palantierseiten gesammelt haben in Gaffrader einfließen zu lassen.

Torsten:
[4:21] Sehr gut, vielen Dank und äh dann äh gebe ich nochmal weiter zu Basanta. Ich glaube, so groß musste ich mir vorstellen, weil du warst schon äh mal dabei.

Basanta:
[4:31] Genau, ich mach's trotzdem nochmal, falls äh nicht alle ähm hörer sämtliche Folgen in chronologischer Reihenfolge hören.

Torsten:
[4:38] Kann ich mir natürlich nicht vorstellen, aber.

Basanta:
[4:40] Genau, ich äh ich bin Basanta, ich bin Wissenschaftler am Kompetenzzentrum öffentlicher IT am Fraunhofer Institut Focus. Ähm wir sind eine staatliche Denkfabrik, die sich unter anderem mit der Digitalisierung
der öffentlichen Verwaltung beschäftigt und genau, ich bin weder,
Jurist noch Betriebswirt, das heißt ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung von äh öffentlicher Beschaffung, ich bin Verwaltungswissenschaftler der sozialwissenschaftlichen.
Und äh bin auch erst seit, ich weiß nicht zwei Jahren ähm,
näher mit dem Thema Beschaffung ähm vertraut, seitdem ich eine Studie zum Thema strategische IT-Beschaffung und ähm dann im Weiteren auch zu,
digitaler Souveränität schreiben durfte, wo das Thema Beschaffung dann ähm doch re.

Torsten:
[5:32] Okay, dann vielen Dank äh für die Vorstellungsrunde und ich würde sagen, wir fangen jetzt mal mit Coino an. Ähm Matthias, was ist denn Coino und äh was macht denn Coino? Und was nicht fallen.

Koinno

Matthias:
[5:46] Genau. Genau. Ähm was vor allem nicht äh wunderbar. Äh ich glaube nicht machen wir einiges. Äh wir haben aber genug zu tun,
Genau, also wir kümmern uns um das Thema innovative öffentliche Beschaffung, Idee dahinter, geboren im Jahr zweitausendzwölf im BMWI.
Dass ja durchaus mit der öffentlichen Beschaffung so ein paar Gelder einherge.
Wir hatten's glaube ich zuletzt mal mit Herrn Essig zweitausendsechzehn auf dreihundertfünfzig Mearden geschätzt, die OECD hat letztes Jahr eine Schätzung gemach.
Irgendwie vierhundertfünfzig Milliarden, die in Deutschland.
Öffentlich verausgabt werden und da wäre es doch aus politischer Sicht ganz trivial, dass irgendwie auf innovative Produkte und Dienstleistungen zu lenken,
Ähm genau, das ist eine schöne Idee. Das wurde dann entsprechend ausgeschrieben in einem Kompetenzzentrum äh und seit zweitausenddreizehn darf der Bundesverband Materialwirtschaft einkaufen, Logistik
wo ich angestellt bin, dieses Kompetenzzentrum führen.

[6:44] Wir bieten einiges an Informationen an, was aus unserer Sicht innovative öffentliche Beschaffung ist. Wir versuchen das,
möglichst leicht und klein und nicht mehr so sperrig zu halten,
Ähm wir geben möglichst viele Praxisbeispiele, wir haben Veranstaltungen, ähm große Kongresse bis hin zu Seminaren,
wo wir einfach verschiedene Vergabeinstrumente erklären, was aus unserer Sicht eher für Innovationen öffnet und was er Innovationen verhindert. Ähm wir versuchen
über die Praxisbeispiele aufzuzeigen, dass es nicht weh tut und sich durchaus lohnen kann, sich um mehr Innovationen zu bemühen,
das versuchen wir dann auf den verschiedenen Ebenen Bund, Land, Kommunen, äh sonstige öffentliche Auftraggeber, Stadtwerke, Krankenhäuser, et cetera PP
und versuchen dort diese Veränderungen auch einzuleiten, weil wie es eingangs hatte,
Die politische Idee ist sehr gut nachvollziehbar und sehr trivial. Der Haken ist in der Umsetzung gibt es aber so ein paar Protagonist
da gibt es so Beschaffungsstellen, da gibt es so eine Hausleitung, dann gibt es manchmal irgendwie noch so Landesgesetzgebungen, es gibt das Vergaberecht, ähm es gibt dann irgendwie auch noch,
regionale politische Interessen, äh, es gibt dann noch die Wechselwirkung mit Fachbereichen, soll heißen, relativ viele Protagonisten, die irgendwie auf dieses Thema Beschaffung
einzahlen und deswegen ist es nicht ganz so einfach zu heben. Leider.

Torsten:
[8:13] Und vielleicht gebe ich dann jetzt mal gleich weiter noch an den Sascha. Was ist denn der Unterschied zwischen Guard Raider und Coino? Weil wenn ich das richtig verstanden habe, seid ihr genau die andere Seite.

Unterschied Govradar Koinno

Sascha:
[8:24] Ja, die andere Seite weiß ich nicht unbedingt, aber wir sind ähm äh sicherlich nicht so breit aufgestellt hinsichtlich der der ähm
ja Ausbildung, Schulung, sondern wir sind ja letztendlich ein ein Tool, das wir der öffentlichen Hand äh äh zur Verfügung stellen wollen
eine konkrete Markterkundungsplattform. Also als ich anfangs unser unser Geschäftsmodell vorgestellt habe, dann kam häufig diese Reaktion A ihr seid so ein Marktplatz, ja oder ha, ihr seid so eine Vergabeplattform.

[8:53] Beides ist nicht richtig. Ähm ich glaube, dass in der, wenn ich den, den gesamten öffentlichen äh Beschaffungsprozess anschaue,
dass es ja unheimlich viele solcher Tools und auch elektronischer Tools gerade in der Phase der,
ja ich sag mal stark regulierten Ausschreibung oder der eigentlichen Vergabe, dass es da schon viel gibt und dass es über die letzten Jahre,
ähm da auch nur begrenzt, ne? Ich sage mal eine Konsolidierung gab. Wir konzentrieren uns ganz klar auf
Vereinfachung der Markterkundung, also alles was passiert bis hin zu und einschließlich der Erstellung einer Leistungsbeschreibung, ähm was für uns
In der Wahrnehmung, auch aus der, aus der Erfahrung im im CH ein ganz wesentlicher Schmerzpunkt ist immer. Und wir haben über die letzten,
Monate gelernt. Ähm, ich komme ja eigentlich eher aus einer aus einer Bundesbehördenwelt,
dass das besonders relevant oder stärker relevant ist für den kommunalen Bereich,
oder ich nenn's mal, soll nicht despektierlich klingen, den kleinteiligeren Bereich, weil gerade da kleinere Beschaffungen, äh, da wollen wir einfach dafür sorgen, dass die,
schneller äh effizienter,
gleichzeitig innovativer ähm äh über die über die Bühne gehen ähm äh und wir da auch ja so eine Art.

[10:10] Sehen uns als so 'ne Art Anwalt für die für die für Start-ups, für kleinere Mittelständler die häufig in dem Sektor noch gar nicht unterwegs sind. Also wir versuchen die beiden Seiten zusammenzubringen ähm und dafür zu sorgen, dass am Ende.

[10:25] Kunden, die da tatsächlich aber Behörden sind, also öffentliche Auftraggeber ähm ja.

[10:31] Effizienter beschaffen, idealerweise schneller, auch das war eine Erfahrung aus dem Umfeld, Verteidigungsministerium, das ist häufig einfach extrem lange dauert und innovativer, das ist unser Ziel.

Markterkundung - Was Brauchen Wir Wirklich?

Dirk:
[10:43] Sascha, hilf mir einmal ganz kurz, wozu brauche ich eigentlich so eine Markterkundung? Was, was ist der Hintergrund?

Sascha:
[10:49] Ja, das ist ein guter Punkt. Ähm,
oder ich bin der festen Überzeugung, dass ähm eine gute Beschaffung dann stattfindet, wenn eine gute Markterkundung stattgefunden hat.

[11:00] Das heißt ich kann noch so toll den ganzen Prozess orchestrieren und gegebenenfalls auch,
teure Vergabejuristen einkaufen, die mich dann prozessual dazu beraten. Ähm für mich steht und fällt das Ganze bis hin zu der Leistungsbeschreibung. Wenn die gut,
formuliert ist und dies dann gut formuliert,
behaupte ich, wenn die richtigen Stakeholder in diesem Prozess miteinander gesprochen haben, dann kommt am Ende wird am Ende das Produkt für die Lösung geschafft, die tatsächlich die Herausforderung löst sozusagen,
ich sage mal so,
ganz extrem gesagt ist und wir fokussieren uns ja ganz stark auf den auf den IT-Bereich. Ähm da gibt's gerade in der kommunalen Welt unser unser äh äh akuter Fokus ist momentan das Thema Schule, Schuldigitalisierung
ist häufig die Herausforderung in dem Fall die Lehrerin der Lehrer haben nur ein begrenztes Verständnis von was es irgendwie relevant im Bereich IT,
Das heißt, wir wollen eigentlich die Möglichkeit geben zu verstehen, ähm welche Lösungen gibt's denn überhaupt da draußen, sowohl Software als auch Hardware-Seite.

[12:03] Und äh da eine Hilfestellung zu sein äh was ist schon verfügbar? Wir wollen Dinge ausprobierbar machen, ja grade hinsichtlich Software, weil gut ist, wenn
der eigentliche Nutzer später involviert wird und sagen kann, ja, das hilft mir wirklich bei meiner Problemstellung und wenn nicht der, ist mal ganz hart gesagt, äh ist ein bisschen oldschool, der Abteilungsleiter von der Messe zurückkommt, äh also als das noch möglich war
und gesagt hat, ich habe gehört, KI ist total wichtig, Herr Schulze, äh kaufen sie mal was, ja. Das ist, das ist die Katastrophe, weil dann kommt am Ende irgendwas bei rum
was keiner wirklich einsetzt.

Matthias:
[12:40] Bin da einfach mal so frei und wird man das Thema Markterkunde nochmal kurz was ergänzen wollen. Ähm solche Stimmen die absolut zu.

[12:49] Eins der Hauptprobleme ist, wenn es darum geht,
das richtige Produkt, die richtige Dienstleistung zu beschaffen und aus unserer Sicht natürlich das innovativere Produkt, ähm dass ich eigentlich möglichst früh anfangen muss, zu kommunizieren und zu eroieren, was ich tatsächlich brauche.
Und das ist eigentlich das Kernthema, was wir in ganz vielen Häusern sehen,
Ähm, es wird ganz häufig humoniert, dass sozusagen die Beschaffung, die Vergabe dann so lange dauert und eigentlich dazu führt, dass ich eben,
ewig lange auf meine Produkte oder Dienstleistungen warten muss. Der Haken ist, dass meistens ein ganz geschlossener Prozess in einem Fachbereich entsteht äh.
Eine Person X sich ausdenkt, was sie eventuell braucht ohne zu wissen, was vielleicht andere im selben Haus brauchen
ohne wirklich mit Anbietern oder mit dem Markt in Breite kommuniziert zu haben, weil man hat immer so ein Stück weit das die Sorge dem Vergaberecht an der Stelle schon zu widersprechen.
Also ich sitze im stellen Kämmerlein, denke mir aus, was ich eventuell brauche und rufe das eins zu eins genauso in den Markt und der Markt hat eigentlich gar keine Möglichkeiten, mehr etwas zu machen.
Das ist genau das Thema, wo Anti-Markterkundung reingeht, weil bevor ich in den Markt genau reinrufe, was ich brauche.
Schaffe ich erstmal einen Überblick, was eventuell das treffen könnte, was ich brauche, um zu verstehen, was es eventuell gibt.
Und damit auch das richtige Vergabeinstrument am Ende des Tages wieder zu wählen und nicht eindimensional zu kommunizieren.

Torsten:
[14:16] Aber ist es nicht so, dass ich äh einen Bedarf habe oder ich habe ein ein Problem und suche für das Problem eine Lösung. Ist das nicht nicht das sinnvolle Angehensweise als zu gucken, was auf dem Markt gibt und dann.

Matthias:
[14:31] Vom Prinzip her, wenn ich tatsächlich diese Offenheit hätte. So, jetzt sind wir ganz kurz beim Vergaberech.
Funktionale Leistungsbeschreibung würde genauso funktionieren jetzt nehm ich aber mal das Beispiel für mich als Privatperson wie gehst du denn in den Supermarkt? Du gehst nicht in den Supermarkt.
Mit der Frage, mein Problem ist, ich brauche einen Aufstrich auf dem, auf mein Brot, sondern du hast eigentlich schon eins zu eins klar, ich brauche die Butter von Magle.
So, das heißt, du bist eigentlich schon nicht mehr marktoffen und das ist genau das, was ganz häufig passiert.
Funktionale Leistungsbeschreibung wäre, ich bräuchte ein Brotaufstrich, maximal Kalorienzufuhr von idealerweise mit folgenden Inhaltsstoffen und vielleicht eine Geschmacksrichtung.
Das wäre die funktionale Leistungsbeschreibung. Das im Supermarkt platziert, würde viele Optionen aufmachen.
Der Haken ist aber, wenn ich sage, es ist genau die Halbfettbutter, von dem Hersteller X äh zu dem Preis Ys der Markt vorbei,
Und das ist genau die Markterkundung herauszufinden, was gibt es alles an Möglichkeiten,
Muss es die Butter sein? Vielleicht ist es auch ein Humus, der funktioniert. Vielleicht gibt's einen anderen veganen Aufstrich oder vielleicht will ich doch die Leberwurst.
Und dafür brauche ich die Markterkundung, um erstmal herauszufinden, was es denn alles treffen könnte.

Sascha:
[15:48] Ja und dann sind also da vielleicht zwei Punkte dazu. Das eine ist, um bei dem äh bei dem Supermarktbeispiel zu bleiben. Wer,
braucht das wirklich und wer ist derjenige, der es.
Ja, letztendlich administrativ beschafft. Das sind ja in den Organisationen häufig mindestens mal zwei Leute, also äh wenn äh deine Freundin, deine Frau, die sagt, äh geh mal Aufstrich kaufen und du kommst dann mit,
nicht gesalzener Butter, äh dann sagt sie, was soll ich denn mit dem Salz da drin? Äh das ist die erste Herausforderung und die der zweite Punkt dazu ähm nochmal zurück auf das Thema.
IT und wir sprechen ja immer von Innovationen, die sind natürlich ja äh im im Bereich IT äh entwickeln die sich eben besonders schnell,
da geht's da nicht mehr darum nur ein Verständnis zu haben, weißt du nicht, welchen Prozent Gehalt Fett hat die Butter sondern ich muss dem Lehrer, der Lehrerin irgendwie zu verstehen geben, in welcher Reihenfolge er ergibt, welches,
Produktsinnen, das zu beschaffen, ja? Also äh sonst habe ich am Ende irgendwie fünfzig Tablets rumstehen, aber niemand hat sich Gedanken gemacht, dass ich ja eigentlich vorher mal einen Wifi bräuchte.

Matthias:
[16:55] An dem Punkt auch ansetzen, gerade beim Thema IT lässt sich das eigentlich sehr, sehr gut beschreiben. Ähm.
Herausforderung ist ja, warum kann ein Bedarfsträger zwangsläufig das innovativste Produkt beschreiben, was er braucht.
Eigentlich der Anbieter ja derjenige ist, der entwickelt. So, dann rede ich von der Schnelllebigkeit, also.
Das ist ja für jeden nachvollziehbar, ist es nicht leicht, die technische Entwicklung, also das, was ich vor einem halben Jahr gekauft habe, ist im Regelfall in vielen Märkten schon wieder veraltet.
Die Expertise dazu, aber was sozusagen State auf die Art ist, liegt im Regelfall beim Anbieter.
Das heißt, ich muss aber irgendwo in den Dialog kommen. Also früher war der Klassiker, ich gehe mal auf die Messe. Ähm schaue mir mal Produkte an. Das hat aber eine gewisse Halbwertzeit.
Wie lange das tatsächlich irgendwie aktuell ist,
und dafür ist die Markterkunde genau gemacht, um herauszufinden, was es an Potential oder an Möglichkeiten gibt und das vor einem vergaberechtlichen Prozess, der ja dann schon wieder maximal eng gezimmert ist.

Dirk:
[17:56] Um nochmal auf die Rechnerin zurückzukommen, könnte Markterkundung auch bedeuten, dass sich äh die Schule, die jetzt äh fünfhundert iPads anschafft.
In der Markterkundung auch mitbekommt, dass dann Service und Support vielleicht dazugehört, laufenden Support oder so? Wäre das ein Ergebnis der mag.

Sascha:
[18:14] Richtig, also wenn's, wenn sie gut gemacht ist, dann ja oder sehr, sagen wir mal aus unserer Sicht würde ich natürlich sagen, wenn die richtigen Tools genutzt werden, ja. Ähm wir sind halt der, da der Überzeugung, ich kann ja von dem
Schulmitarbeiter kann ich ja nicht unbedingt die volle IT-Kompetenz erwarten, also muss ich dafür sorgen äh dass unsere Überzeugung, dass der Anbieter da irgendwie zu beiträgt, ja? Und das kann ja sein, dass,
meine es wird niemand zugeben, aber es mag passieren, dass hier und da Leistungsbeschreibungen vom Anbieter geschrieben werden, vor der Ausschreibung
dass er dann, dass derjenige dann darauf reagieren kann, dass natürlich ähm ja.

[18:50] Wahrscheinlich illegal und und und nicht optimal. Aber wenn man äh die Möglichkeit gibt, dass die da sich Anbieter,
in in sagen wir mal Vergaberechtskonforme Art und Weise. Also wir sind der Überzeugung, dass das viel geht durch Anonymität an dieser Leistungsbeschreibung beteiligen kann, dann hole ich mir sozusagen die Expertise ins Haus, ich beteilige denjenigen daran zu sagen,
wie sieht denn das Konzept aus? Ja, du musst auch darauf achten, übrigens hier so und so viel ähm äh Folge Servicelevel irgendwie mit einzukaufen
sonst stehst du mit deiner Hardware alleine da oder mit deiner Infrastruktur, beachte das und das schadet ja niemandem, wenn all diejenigen, die sich an der Leistungsbeschreibung beteiligt haben auf Anbieterseite am Ende äh davon,
etwas mitbekommen sozusagen, ja? Also die
die Ausschreibung wird ja trotzdem immer stattfinden und wenn ich dann dafür sorge, dass diejenigen, die da sich beteiligt haben, dann in eine faire Möglichkeit haben, da äh daran teilzunehmen, dann haben sie auch ein Interesse
im Vorhinein äh damit wir zu sprechen oder eben anonym sich ja da zu beteiligen.

Torsten:
[19:52] Wie stellst du dir das dann vor, wenn jetzt keine Ahnung fünf verschiedene Hersteller an dieser Leistungsbeschreibung anonym mitschreiben? Dann habe ich letztendlich ein Produkt, was was nur alle fünf gemeinsam äh erfüllen könne, nicht einer von denen.
Wie soll das dann mit der Ausschreibung funktionieren.

Sascha:
[20:09] Also diese diese anonyme Leistungsbewährung, das Open Leistungsbeschreibung genannt, ja, das soll ja ein Hilfsmittel sein, das quasi, um da auch wieder,
zurückzukommen auf die auf die Realität heute in in Schulen ist es
Im Zweifelsfall auch mal die, die sechzigjährige Deutschlehrerin, die plötzlich einen Auftrag kriegt, da äh sich Gedanken zu machen. Ähm die ist ja die Sitzform wäre ein Blatt Papier, so stelle ich mir das immer vor und weiß gar nicht, wo sie anfangen soll
das kann man ja steuern, ja? Also ich gib wir haben auch zwei Abstufungen, wir sind
darauf hingewiesen worden, dass teilweise Sinn ergibt, dass man da möglichst viele beteiligt anonym. Es kann aber auch sein, dass man das dokumentieren will, wer hat welchen Beitrag,
geleistet, um am Ende den Dokumentationspflichten nachzukommen. Ähm! Aber auch da ist es wieder ein einfacher Hebel in einem Tool, ja? Das sind ein, das sind äh.
Einfache Maßnahmen, wie ich Expertise von außen reinhole. Und ob dann jeder ins gleiche Dokument arbeitet, als unser Tool Open Leistungsbeschreibung, das kann man sich so ein bisschen vorstellen, die die sind Google Document, das ist so ein, so ein, so ein Sharedoctimen,
ist natürlich nicht in der Google-Umgebung, sondern,
sicher bei uns in der Telekom Cloud, aber äh da könnt könnte man liebig viele sich gleichzeitig dran beteiligen lassen oder man gibt's eben draußen, man hat verschiedene,
Lösungsmöglichkeiten, ja? Das sind äh gerade noch in Diskussionen mit mit den Schulträger.

Torsten:
[21:28] Matthias ist es sowas, was ihr euch bei Coino vorstellt unter äh innovativer äh Beschaffung.

Matthias:
[21:38] Ja, also im Endeffekt eine, also eine Markterkundung definitiv, das ist schon fast Königsdisziplin, weil ähm wenn ich ganz häufig mir die heutigen Ausschreibungen anschaue, ähm geht mal auf Bund DE, ja, schaut einmal durch, was ihr an Ausschreibungen findet.
Ähm da wird im Endeffekt der Dialog mit dem Markt häufig erst im Ausschreibungsverfahren tatsächlich angefangen.
Das mag bei vielen trivialen Produkten, also ich nehme jetzt mal Kopierpapier, alles okay sein,
fäll ich aber sehe was für 'ne Komplexität ich in vielen Gütern heute habe. Alles was Digitalisierung bedeutet ja? Das sind ja auch neue Produkte für die Beschaffenen, für die Bedarfsträger. Ähm.
Da ist es tatsächlich so, dass wenn ich nicht breiten Marktüberblick hinbekomme und das bekomme ich halt nur von Bedarfsträger, auch frühzeitig mit der Beschaffung reden,
Der Beschaffer genauso schaut, was gibt es denn für Möglichkeiten am Markt,
das klingt immer so trial, aber ganz häufig ist es so, dass der Bedarfsträger für sich im stillen Kämmerlein überlegt, okay, ich brauche fünfhundert iPads. So, weil iPads hat er auch schon zu Hause. Also er sagt manchmal Tablets, sondern er sagt iPads.

[22:43] Dann kommt eine Leistungsbeschreibung wo eigentlich genau diese fünfhundert iPads drinnen stehen in die Beschaffungsstelle wo dann die Vergabestelle.
Also es ist schon festgezimmertes Leistungsverzeichnis und klar ist, es kann eigentlich nur noch ein bestimmter Hersteller anbieten oder Händler, die diesen Hersteller anbieten.
Das heißt, ich habe eins die Möglichkeiten des Marktes komplett herausgenommen, ohne dass ich drüber nachgedacht habe, was das Event da alles bedeutet.
Weil eventuell habe ich gar keine technische Kompatibilität bei mir im Haus, zu diesen iPads. Ähm.
Das heißt, je früher ich diese Einbindung habe, ich Hersteller neutral werde, ähm ich aber auch sehe, was brauche ich denn tatsächlich.
Brauche ich tatsächlich Tablets mit entsprechenden Betriebssystemen oder brauche ich eine dahinterliegende Cloud-Lösung. Ähm, was für Softwarelizenzen brauche ich, et cetera PP, also dieser ganze Rattenschwanz.
Das bekomme ich hoffentlich mit einer frühen Einbindung und.
Funktionalen Zusammenarbeit, Bedarfsträger, Fachabteilung und die entsprechenden Beschaffer äh dann auch hin.
Ganz häufig ist es aber, einer schnürt seine Anforderung, seinen Bedarf, übergibt es dann an den Beschaffer, der bringt das dann an den Markt, das wird genau gedient.
Ähm da gibt es zig beliebige Beispiele, ich habe vor kurzem sowas etwas gesehen, wie da war eine Ausschreibung zu einem E-Golf.
Also auch da alle Optionen rausgenommen. Ich weiß nicht, wann diskutiert wurde, ob ich tatsächlich ein Fahrzeug des Volkswagenkonzerns brauche und wann diskut.

Dirk:
[24:10] Events in Wolfsburg war für die Stadt Wolfsburg, da macht es ja durchaus Sinn.

Matthias:
[24:14] Wenn's die Stadt Wolfsburg war, ich glaube, sie war's nicht. Ähm äh dann hätte man wahrscheinlich auch gleich ein äh Idee drei ausgeschrieben, weil glaube ich, das ist der aktuelle Egolf.

[24:24] Genau, also soll heißen.
Soll heißen, es wird ganz unbewusst häufig ohne böse Absicht. Der Markt maximal verengt, weil Fan die Ausschreibung draußen ist, dann gibt es keine Alternativen mehr.

[24:38] Das ist genau das, was wir versuchen zu öffnen. Wir versuchen, möglichst schnell die Zusammenarbeit zu ermöglichen, weil es braucht natürlich Zeit, so eine Markterkundung durchzuführen, es braucht Zeit,
statt einer klassischen Leistungsbeschreibung, eine funktionale Leistungsbeschreibung zu machen, nämlich, indem ich anfange zu beschreiben, in der IT-Landschaft kennen wir das sehr gut, wenn es um Softwarelösungen geht.
Denn meine Problemstellung ist und wofür ich eine Lösung brauche. Aber das ist Stand heute ganz häufig die Königsdisziplin, weil es wird genau beschrieben.
Bis zu einem Softwareunternehmen wird eigentlich vorgegeben, was dort zu programmieren ist.
Was totaler Schwachsinn ist, weil auf der anderen Seite Basanta, du kannst mich gerne stoppen und ergänzen. Ähm, auf der anderen Seite rede ich über agile Entwicklungsmethoden,
ich versuche sozusagen auf Grundlage eines Problems die optimale Lösung zu entwickeln, fäll ich aber denn eine Ausschreibung sehe wo genau steht,
wie viele Programmierstunden ich eventuell einkaufe. Ähm was genau ich an Oberfläche haben will, an Aussehen und an Funktionalitäten und nicht mit einem Problem anfange.
Kann auch der Softwareanbieter oder der das Entwicklungsunternehmen nur noch das anbieten, was ich dort ausschreibe.
Das ist schon wieder so der der ganz einfache Klassiker, womit ich vorhin im Supermarkt-Beispiel angefangen habe, ja.
Sagt nicht, dass ich die Butter von einem Hersteller X haben will, sondern sagt, ich brauche einen Aufstrich.

Sascha:
[26:00] Und in dem Zusammenhang ganz kurz, da möchte ich nochmal auf die auf die Prozessdauer äh eingehen. Also das ist ein gutes Beispiel mit denen. Ich weiß, wie viel mehrere hundert iPads sollen da jetzt gekauft werden,
So, das ist der Bedarfstrier geht zu seinem weißen Lichtleiter Vergabestelle und sagt, ich brauche hundert iPads. So, bis zu dem Zeitpunkt haben die wahrscheinlich nicht viel miteinander gesprochen,
sagt der Leiter Vergabestelle, wenn er also ich, wie gesagt, das Claimer, ich nicht der Vergabejurist, aber so viel habe ich inzwischen gelernt, so ganz einfach zu sagen, ich will dieses Apple Produkt,
das funktioniert nicht. Das heißt, er wird jetzt sagen, boah, das geht so nicht. Das ist immer das erste Feedback. So, dann muss der sich Gedanken machen, wie er das Ganze produktneutral formuliert,
da wär's natürlich gut, dann die Rente wieder zurück zu seinen Bedarfsträgern sagt, worauf kommt's denn wirklich an? Mal abgesehen von diesem Apfel da vorne drauf,
was braucht ihr denn? Und wenn die beiden frühzeitig miteinander sprechen, was ist denn eigentlich die Anforderung, dann kann er das mitnehmen und der das Ganze,
funktioniert deutlich schneller als dieses Pinkpong hin und her, wenn die zwei Welten sehr spät eigentlich mit,
Ende der Leistungsbeschreibung erst miteinander sprechen. Ich hab dir doch gesagt was ich will, ich will hundert iPads. Ja und der andere sagt ja die kriegst du aber nicht. Wir müssen das Produkt neutral ausschreiben.

Torsten:
[27:12] Basanter hättest du eine Idee, wie man sowas äh mit Softwareentwicklung machen könnte, gerade jetzt im agilen Umfeld.

Softwarebeschaffung Im Agilen Umfeld

Basanta:
[27:21] Puh, ja, das ist tatsächlich äh gerade ein äh ein Projekt äh an dem ich sitze, das rauszufinden. Ich war also ich habe gehört, dass das schon gemacht wurde,
Ähm mich interessiert dabei auch noch, wie, wie die das genau gemacht haben, weil ähm.

[27:37] Je nachdem wie du so eine, so einen agilen Entwicklungsauftrag framst, ähm du ja am Anfang noch nicht mal weißt, wie viel das Ding am Ende irgendwie kosten wird. Ähm das ist ja auch ganz unabhängig davon, ob du das äh extern vergibst oder intern machst, ähm,
Für die öffentliche Hand ein gewisses Problem, wenn man halt nicht mit so einem Haushaltsplan dann arbeiten kann. Ähm.
Genau, ich äh ich würde vielleicht nochmal äh einwerfen, eine Sache, die ähm für mich, als ich mich angefangen habe mit äh mit dem Thema zu beschäftigen, äh immer ein bisschen verwirrend war äh bei der Überschrift innovative Beschaffung ähm,

Was Versteht Man Unter Innovativer Beschaffung?

[28:12] ist äh für mich äh zum Teil heute immer noch nicht ganz klar, was dann eigentlich gemeint ist, nämlich entweder.

[28:18] Innovative Beschaffungsinstrumente, das heißt ne, sowas wie irgendwie Markterkundung.
Produkt äh Leistungs äh Beschreibung ähm also die funktionale Leistungsbeschreibung
so Geschichten wie irgendwie Innovationspartnerschaften und so weiter, also das heißt quasi Beschaffungsinstrumente, die selbst innovativ, weil irgendwie noch nicht seit hundertfünfzig Jahren etabliert sind. Äh das ist quasi, wenn die Beschaffung selbst innovativ ist
und es gibt ja dann aber auch noch die Bedeutung, ähm, dass ich Beschaffung auf eine Art und Weise betreibe, die Innovation fördert. Ähm!
Man vielleicht eigentlich irgendwie innovationsfördernde Beschaffung denn sollte aber oft dann halt auch innovative Beschaffung ist. Ähm gibt natürlich auch Punkte, wo sich das trifft, so wie bei den Innovationspartnerschaften. Ähm aber das ist,
und mein, also mein Verständnis war auch immer irgendwie Coino macht auch beides, oder?

Matthias:
[29:09] Genau, absolut. Also wir fangen im Endeffekt vorne an ähm sage ich mal, die Grundlage ist dieses Innovationsfördernde öffentliche.
Beschaffung wie du es gerade genannt hast. Ähm, das ist für uns OK ich brauch 'ne Beschaffungsstelle die tatsächlich maximal frühzeitig eingebunden wird in alle Bedarfsentstehungsprozesse, in alle Beschaffungsprozesse,
brauch aber auch 'ne Strategie dahinter in der auch formuliert ist, dass ich zum Beispie.
Einzahlen möchte auf eine Digitalisierungsstrategie, dass ich einzahlen möchte auf möglichst innovative oder nachhaltige Produkte, um auch einen Auftrag zu haben und.
Sozusagen nicht nur ein Zufalls sage ich mal Prozess in den einzelnen Beschaffungen sein zu lassen.
Das ist sozusagen die Grundlage, ähm weil fände ich kein Mandat dafür habe, einen Bedarfsträger zu sagen, das was du mir gerade als Auftrag gibst, was dein Bedarf ist.
Produkt, was du gar nicht brauchst oder was was überhaupt nicht irgendwie mehr marktkonform ist, weil du beschreibst gerade etwas, was vor zehn Jahren gab. Äh da brauche ich eine Mandatierung als Beschaffungsstelle, da entsprechend auch in diesem Prozess eingreifen zu.

[30:19] Das andere ist dann natürlich in den einzelnen Beschaffungsprozessen. Klar, alles was es an innovativen Instrumenten gibt und,
gibt es alles. Es gibt 'ne Menge. Ähm, wir würden uns freuen mehr wettbewerbliche Dialoge zu sehen. Wir freuen uns über jedes Verhandlungsverfahren. Eine Innovationspartnerschaft ist eine Königsdisziplin, das wissen wir auch, das ist nicht für jede Beschaffung und nicht für jedes äh öffentliche Haus,
am Ende des Tages umsetzbar. Ähm, aber selbst dieses ganz klassische Thema, was eigentlich jeder kennt, aber jeder auch maximal vermeidet, nämlich Nebenangebote. Ähm.
Das ist äh ja, es ist ein Mehraufwand, aber ich nehme mit dem Ausschließen der Nebenangebote dem Markt die Möglichkeit.
Auf das anzubieten, was ich verlange, aber vielleicht auch noch eine zweite Idee zu platzieren, die vielleicht besser ist.
Innovativer, nachhaltiger ähm.
Prozesse effizienter, kostenoptimaler whatever. Ähm das heißt, es gibt so viele Instrumente, die am Ende des Tages aus unserer Sicht innovativer sind als diese Einbahnstraße. Ich habe einfach die Ausschreibung, wo ein eindeutig beschrieben wird.
Ich möchte die Butter von dem Hersteller in der Menge über die Laufzeit von.
Dann ist der Markt durch, weil dann haben wir den reinen Kostenvergleich und äh jeder, der heute ins Vergaberecht reinschaut.

[31:38] Der kann eigentlich sehr dezidiert rauslesen, dass ein reiner Anschaffungspreisvergleich eigentlich nicht mehr rechtlich zulässig ist, weil ganz klar ist, dass ich auch weitere Kriterien heute anlegen muss.
Es geht um Qualität, es geht um Nachhaltigkeit, es geht um weitere Güten, es geht um äh Prozessverbesserung, es geht um Innovation, et cetera PP.
Stand heute reden wir aber ganz häufig immer noch von Preisvergleichen.

Torsten:
[32:03] Ja genau, da kann da kann ich aus der Praxis auch sagen, ich hatte erst neulich eine aus, darf ich schon. Ich habe aus neulich.

Matthias:
[32:10] Aus unserer Koino-Praxis.

Torsten:
[32:11] Nein, aus äh der regulären Nicht-Koino-Praxis äh kann ich durchaus sagen, ich hatte neulich, als wir eine eine Ausschreibung auf dem Tisch liegen, wo ganz genau das äh das Produkt vordefiniert war.
Und äh Produkte, andere Produkte gar keine Chance hatten, auch wenn die
Wenn die äh andere Aspekte der der Anforderungen wesentlich besser lösen würden,
als der Kern der Anforderungen, der da drin stand. Das heißt, äh wie du schon gesagt hast, der Markt hat gar keine Chance, ähm hier äh teilzunehmen. Also
an dieser Ausschreibung auch nicht teilgenommen, weil die Teilnahme an der Ausschreibung für uns wesentlich teurer geworden wäre, als die Ausschreibung dann zu gewinnen.

Matthias:
[32:52] Ja? Also.

Dirk:
[32:53] Aber vielleicht.
Von mir vielleicht auch nochmal einen Satz dazu, weil das das klingt alles großartig, was was ihr da hat, auch was was Sascha gesagt hat.
Jetzt mache ich das Thema Government E-Government ja auch schon ein paar Jahre und so auf diesen allerersten Egoverment Veranstaltungen als Fernseher noch schwarz-weiß war und so. Da war diese innovative Beschaffung immer schon Thema.
Vereinfachung, Digitalisierung et cetera. Was, was, woran liegt's denn, dass das Thema dich fliegt? Ist es die, die Angst vor Fehlern? Ist es die fehlende Kommunikation? Was ist es? Über.
Immer das gleiche Thema und es verändert sich ja anscheinend nichts oder vielleicht habt ihr noch ein paar Erfolgsgeschichten.

Matthias:
[33:33] Genau, der Haken ist, ich glaube, es verändert sich was. Also wir haben viele gute Beispiele. Der Haken ist aber auch, wir reden von einem irrebreiten Markt,
wir reden von wahnsinnig vielen Beschaffungen jedes Jahr, also ich mein so ein Volumen von vierhundertfünfzig, fünfhundert Milliarden kommt ja nicht
irgendwie mit drei, vier Kernbeschaffungen in Deutschland zustande. Soll heißen, wir haben ganz viele Protagonisten, die in diesem Markt sind. Äh Schätzungen gehen immer von circa dreißigtausend Beschaffungsstellen aus,
wenn ich die Beschaffungsstellen nehme, dann die Anzahl der Mitarbeiter dahinter, äh rede ich von wahnsinnig vielen Köpfen. Ähm die brauchen irgendwie eine Orientierung.
Der Haken ist aber auch, sage ich mal, der politische Wille ist kein eindeutiger, ja? Also ich soll einerseits,
soll ich kosteneffizient sein. Andererseits soll ich innovativ sein, ich soll nachhaltig sein. Äh dann kommen noch der Bürgermeister um die Ecke, weiß eh alles besser. Also es gibt ganz viele Protagonisten und ganz viele Themen, die sozusagen etwas ausrichten.
Dann gibt es noch so ein bisschen Rechtsprechung, das Vergaberecht äh sage ich mal, wird häufig dafür instrumentalisiert maximal abzuschrecken.
Ich sag ganz vorsichtig, das funktioniert auch bei ganz vielen. Ähm, wir haben glaub ich zweitausendachtzehn das letzte Mal eine Erhebung gemacht auch wieder mit Professor Essig zusammen. Ähm, was denn das oberste Ziel.
Der öffentlichen Beschaffung oder der einzelnen Beschaffungsstellen ist und dann Platz eins war leider die Vergaberechtskonformitä.

[34:53] Soll heißen, da ist eigentlich ein Druckelementar aufgebaut worden oder ein Gefühl, was komplett an dem vorbeigeht, worum es geht. Es geht nämlich darum, etwas zu beschaffen, ein Produkt oder eine Dienstleistung, ein möglichst optimales.
Ich ja für die Ausrichtung oder Durchführung eines bestimmten Prozesses benötige. Das heißt, es geht gar nicht mehr um das Produkt, sondern es geht nur darum, den Prozess sauber abzubilden.

[35:17] So und das ist eigentlich der Haken, der sag ich mal für uns.
So ein bisschen dieser Kern ist, wo ich auch verändern muss, wo ich ermutigen muss, wo ich mit der Risikoaversität der einzelnen Protagonisten umgehen muss, weil,
Eine Sorge ist, dass sich vor der Vergabekammer lande,
im Regelfall muss ich sagen, was passiert, wenn ich vor der Vergabekammer lande? Das Schlimmste, was passieren kann, dass sozusagen mein Ausschreibungs- und Vergabeprozess gestoppt wurde oder rückwirkend äh nochmal neu angesetzt werden muss,
reden von einem von einem Berufszweig der maximalen Absicherung, weil wir reden öffentliche Auftraggeber sehr häufig mit Beamten.
Das heißt, es gibt eigentlich gar nicht so ein grau großes Risiko, das gefühlte Risiko des Vergaberechts ist aber irre hoch und dadurch verändert sich ganz wenig,
nehme das Leistungs äh äh Verzeichnis oder die Leistungsbeschreibung von vor vier Jahren, als ich das letzte Mal diesen Rahmenvertrag ausgeschrieben habe,
gucke nochmal gegen okay, das scheint immer noch zu funktionieren. Damals bin ich sauber mit diesem Prozess durchgekommen. Ich mache eine Ausschreibung, ich möchte genau auf dieses Produkt eine Preisindikation, die Preisindikation wird gegen gegenseitig verglichen,
Wunderbar hab ich 'n neuen Anbieter für vier Jahre. So, damit ist die Innovation raus. Und das ist, das ist glaube ich der Kern.

[36:29] Einerseits 'ne Klarheit im politischen Willen, wenn's dann eine Klarheit dazu gibt und andererseits dann auch die Bereitschaft in den Häusern zu verändern.
Und das ist wieder ein Kopfthema, das ist Hausleitungsthema, ähm dass es dann auch Strategiethema.

Torsten:
[36:46] Ja, was noch dazu kommt bei IT-Produkten ist, wenn ich ein vier Jahre altes Produkt nochmal ausschreibe, ist es viel billig.

Matthias:
[36:54] Ähm, teilt, teilt's, ähm, teilweise wird es aber auch wieder teilweise wird es teuer, weil wir wir haben auch schon Ausschreibungen gesehen, wo Laptops ausgeschrieben wurden, die es faktisch nicht mehr gibt,
natürlich bieten die Händler das an, aber die haben einen zusätzlichen Aufwand, diese Produkte als,
sozusagen Gebrauchsprodukte wieder zu beschaffen äh und sozusagen neu anzubieten.

Sascha:
[37:16] Das ist der Worst Case.

Matthias:
[37:17] Ganz stark nach hinten losgehen, ja?

Sascha:
[37:19] Worst Case, dann kauft die Bundeswehr plötzlich für fünfundsechzigtausend Euro pro Stück Funkgeräte, weil irgendein Hersteller gefunden wurde, der sagt, ja gerne machen wir das in Gusseisern,
noch aus der Technologie aus den Siebzigern, wird halt entsprechend teuer, ja? Das ist die Katastrophe, aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass der Kern ein kultureller ist, ja? Also diese diese,
sehr risikoerverse,
nicht vorhandene oder nicht gelebte Fehlerkultur. Ähm und das kann man dem Einzelnen, äh, wie Matthias sagt, dem einzelnen Beamten, im Zweifelsfall ja auch keinesfalls vorwerfen, der hat ja kein
der, ich sag immer, der, der hat ja kein Bonus am Ende des Monats, weil er die Dinge jetzt besonders innovativ oder schnell beschafft hat, umso mehr glaube ich aber, dass man den,
Also wenn wir jetzt nicht alle weiß ich nicht Staatssekretäre werden um wirklich einen Einfluss nehmen zu können auf,
die die politische Steuerung oder vielleicht die Kultur und Philosophie, die da zu leben ist, umso mehr muss ich.
Den operativ handelnden Möglichkeit geben sich,
'ne sicheren Umgebung zu bewegen, ja? Also ich muss die Hilfsmittel an die Hand geben, das tut auch wir das. Ähm, das sind deine, das sind deine Tools, das ist dein Handwerks,
Zeug äh um ja sicher unterwegs zu sein und dennoch innovativer zu werden. Dass die das muss zusammengebracht werden.

Matthias:
[38:44] Ähm dann ist am Ende des Tages natürlich auch die Hoheit. Wer darf sich, wie weit worum kümmern? Äh ich nehme immer das Beispiel äh der Krankenhäuser, da kann man sich das sehr gut vorstellen.
'ne Beschaffung oder 'ne Beschaffungsstelle darf so lange das beschaffen was sie will bis ein Halbgott in weiß der Oberarzt XY.
Sagt, ich möchte aber das Produkt, weil das habe ich rein zu willig auf meiner letzten Forschungsreise auf Mallorca, von einem Hersteller XY gesehen.
Ähm wenn dann die Klinikleitung ähm.
Dem einen Recht gibt in der Ausnahme, denn ist alles, was ich an Strategie habe, alles was ich an Mandat habe, hinfällig, dem wird nicht zwangsläufig das beschafft, was vielleicht das optimale, innovative ist,
Es wird das beschafft, was ein Protagonist X unbedingt haben will. Und das ist ein, das ist ein Kampf, der der in der Privatwirtschaft genauso zu sehen ist,
jede Fuhrparkpolicy schließt im Regelfall den Vorstand nicht mehr mit ein.
Und das sind halt auch Themen, wo einfach auch die öffentliche Beschaffung sich selber auch promoten muss, sich in den Häusern, in Standing erarbeiten muss und dafür dann auch Strategie und Mandatierung braucht.
Weil von alleine wird's diese Veränderung nicht geben.

Basanta:
[39:59] Das ist aber, weil eben auch gesagt wurde, die ähm wir müssen jetzt alle Staatssekretäre werden. Also das ist äh von den.
Dazu zur IT-Beschaffung geführt habe, ähm hatte ich den Eindruck, dass ähm wenn man denn mal Staatssekretär ist, ähm man dann eigentlich auch mit sowas wie.
Beschaffung, wenn man jetzt nicht gerade irgendwie im BMWI der Staatssekretär ist, selbst der dafür zuständig ist, sich eigentlich nicht mehr äh unbedingt beschäftigen
ähm möchte, weil man damit ja auch irgendwie politisch keinen keinen Blumentopf gewinnen kann. Ähm also so ein bisschen, ich hatte, ich hatte in den Gesprächen hatte ich oft das Gefühl, die also,
grundsätzlich niemand mag, die Vergabestelle so, das ist ja immer irgendwie das Lästige, wenn man äh was machen will, dann muss das irgendwie noch durch die Vergabe. Ähm.
Und äh und also die haben mir auch, da ging's um äh um so Themen äh rund um die digitale Souveränität, wo die mir halt gesagt haben, so ja wir wir melden schon seit äh äh im Sidestyle seit Jahrzehnten ähm nach oben hin, dass wir.
Dass wir in die Beschaffung, so wie wir sie tatsächlich umsetzen, dass die uns in äh in massive Wenderlogins reinbringen. Ähm aber das,
das interessiert halt quasi auf der politisch äh politischen Entscheidungsebene, interessiert es da niemand mehr, weil es ist ja so ein langweiliges Beschaffungsthema. Also das ist glaube ich ähm,
man müsste da ganz viel machen, aber es äh wie vieles, wenn's dann um die Verwaltung geht, ist äh das quasi die Attraktivität sich politisch damit zu beschäftigen, recht gering.

Matthias:
[41:25] Ich hab.
Nehmen das Beispiel mal auf. Ähm im Endeffekt wir versuchen sehr stark bei uns in den Beratungsprojekten auch dahingehend zu wirken, möglichst früh alle Protagonisten an einen Tisch zu bekommen.
Das kennen wir seit Kindergartenzeiten jeder. Ähm dieses stille Postsystem, was sehr, sehr häufig eigentlich zu finden ist, nämlich,
Bedarfsträger, macht etwas in seine Fachbereich, gibt einen fertigen Karton dann an den Beschaffer. Der Beschaffer hat zu machen, der kriegt eine Rückkopplung vom Markt.
Der Beschaffer setzt sich mit der Rückkopplung aus.
Auseinander. Gegebenenfalls gibt es nochmal in den Fachbereich zurück oder auch nicht. Das heißt, das ist einfach kein optimales Modell.
Ja? Also weil weil jeder versucht sozusagen für sich etwas zu machen und dann ist der Beschaffer natürlich oder die Vergabestelle der verengende Punkt,
Weil, jetzt habe ich doch alles fertig und dann dauert das jetzt immer noch drei Monate bis ich irgendwann mal was bekomme,
warum nicht einfach mal er die Beschaffung eingebunden? Warum nicht er versucht herauszufinden, welcher Vergabeprozess der richtige ist, welches Instrument das Richtige ist? Vielleicht vorher schon mal die Markterkundung gehabt, wo denn die Anbieter auch schneller agieren können?
Ja? Also das ist im Endeffekt ein Zusammenarbeitsmodell, was eigentlich in ganz, ganz vielen Themen, also.

[42:39] Jeder hat gelernt, jedes Digitalisierungsprojekt scheitert, wenn ich es nicht schaffe
verschiedenste Stakeholder zusammenzubringen. Und genauso ist es eigentlich in ganz vielen Beschaffungsprojekten und das muss ich nicht durchs Excessieren bis zum Toilettenpapier, auch wenn das in Corona-Zeiten ein wichtiges war. Ähm,
Aber alles was an wichtigen Produkten und Dienstleistungen mit Komplexität einhergeht,
sollte ich langsam in den Häusern auch 'ne Kultur finden wo ich crossfunktional zusammenarbeite und das ist 'n Thema was wir ganz häufig eben nicht sehen.

Torsten:
[43:09] Wie geht ihr jetzt dann konkret in solchen Beratungsprojekten vor? Machen wir ein Beispiel, äh ich brauche eine Software, um mein Rechenzentrum äh abzusichern. Wie würdet ihr da vorgehen.

Matthias:
[43:23] So, dann fangen wir mal erstmal an, wer unser Auftraggeber ist, ähm ist das der Bedarfsträger oder ist das der Beschaffer? Äh je nachdem, wer es ist, fragen wir immer, warum die Gegenseite noch nicht mit an Bord ist.
Dann versuchen wir herauszufinden, wie das, was an Bedarf bis dato konkretisiert ist. Ich nenne es mal so, ähm, wer das konkretisiert hat und mit welchem Auftrag und mit welcher Zielsetzung.
Das ist ganz häufig ein Thema, ja? Ähm ich nehme jetzt wieder ganz einfach das iPad-Beispiel, weil das lässt sich gut beschreiben. Ist den.
Irgendwann verifiziert worden, ob ich wirklich Tablets brauche oder ob vielleicht die bestehende Hardware-Infrastruktur mit Laptops oder äh Desktop-PCs äh eventuell das Gleiche abdecken könnte.

[44:06] Das heißt wir versuchen wirklich zu erörtern OK wen brauchen wir alles aus dem Haus, ähm, was sind die Rahmenbedingungen, was ist die Zielsetzung dahinter,
Wie weit wurde bereits verengt,
ganz häufig wird mit uns dann diskutiert OK wir haben uns jetzt überlegt wir gehen in eine geschlossene Ausschreibung oder machen maximal vielleicht noch ein Teilnahmewettbewerb aber dann ist auch schon Schlus.
So, dann fragen wir warum, ähm welche Zeitspannen dahinter sind, versuchen herauszufinden, woran es liegt, dass ich eben eigentlich die Innovation wieder rausnehme.
Und versuchen dann das entsprechend mit äh zu gestalten. Ähm, weil dann natürlich jedes neue Vergabeinstrument und selbst ein wettbewerblicher Dialog, den gibt's nicht erst seit gestern,
für ganz viele Häuser ein neues Vergabeininstrument. Äh das heißt, wir erklären, äh wir klären auf, dass dort gar nicht so viel Risiko ist, was muss ich vorbereiten,
bei Softwarethemen ist das ein ganz spannendes, weil.
Im Dialog mit den Anbietern gemeinsam erst die finale Leistungsbeschreibung aufbaue, auf die dann dotiert wird. Im Endeffekt Sascha sein Thema mit seiner Plattform,
Also das das ist alles darstellbar, aber ich muss nur einen neuen Weg gehen und das ist so ein bisschen der Haken, wo wir versuchen, denn äh entsprechend.
Möglichst schnell an Veränderungen in die Häuser zu bring.

Sascha:
[45:21] Aber immer im Beifahrersitz, oder? Matthias und da nochmal irgendeine Frage äh äh anzuschließen. Ähm ihr seid.

Matthias:
[45:25] Genau, wir befähigen immer zum selber tun, weil wir wollen keine einmal kein Einmalprojekt sein, sondern versuchen die Struktur dahingehend auch zu entwickeln, äh das Ganze bitte zu wiederholen, ja.

Torsten:
[45:38] Das heißt, ich als Kommune, als Kommune kann ich euch beauftragen, oder?

Matthias:
[45:41] Ja, genau. Jeder öffentliche Auftraggeber. Wir haben Mandatierung von Bund bis runter äh zu kleinsten Kommunen, ja.

Torsten:
[45:49] Okay, also ich als Kommune stelle jetzt fest, ich habe plötzlich einen Bedarf an irgendwas, keine Ahnung ähm da gehe ich im Idealfall erstmal auf euch zu und sage, hier pass mal auf, ich habe folgenden Bedarf ähm hilft, hilft mir dabei
den Bedarf klar zu kriegen
und die richtigen Leute mit ins Boot zu holen, damit die Ausschreibung oder beziehungsweise die Beschaffung äh so schnell und innovativ wie möglich stattfindet.

Matthias:
[46:13] Genau, im Idealfall ja, ähm wir wir können ein gewisses Cherry Paking betreiben und müssen das auch, weil die Vielzahl der beschaffen Stellen sehr groß ist und unsere Dienstleistung äh den öffentlichen Häusern kostenfrei äh ähm sozusagen zur Verfügung stellen,
wir werden beim Standardartikel, ich nehme jetzt das Klopapier nicht in den Beschaffungsprozess mit einsteigen,
sondern wollen auch oder wünschen uns dann eine gewisse Komplexität,
in dem gut, in dem Produkt oder der Dienstleistung, wo es sich auch lohnt, neue Wege zu gehen.
Oder man kann uns auch ansprechen, wenn man prinzipiell erstmal die Frage hat, wie baue ich meine Beschaffungsstelle innovativer auf. Ähm da starten wir mit einem Safeout, äh also auch einem Zertifizierungsprogramm und beraten dann auch, was sind die nächsten Schritte,
was brauche ich vielleicht als Strategie, was brauche ich an entsprechender Mandatierung auch bei mir im Team, wie kann ich vielleicht auch Aufträge verändern,
wie schaffe ich es auch eine Hausleitung abzuholen,
welche Vergabeininstrumente wähle ich, wo wie baue ich eine Warengruppenstrategie auf genau, unsere Toolbox ist sehr sehr groß, die kann man sich auf der Homepage anguck
und die erlebt man dann sozusagen als Beratungskunde. Ähm, aber es gibt einfach ganz viel zu tun, um die Beschaffung zu verbessern, zu innovieren, zu verändern, ja.

Torsten:
[47:30] Das heißt, wenn ich eure Dienstleistung einmal in Anspruch genommen habe, äh finde ich bei euch immer noch ein paar Tools, mit denen ich äh weiter arbeiten kann, äh um meine Beschaffung zu optimieren.

Matthias:
[47:43] Genau, ähm, also bei uns gibt es sowas wie nebens
wo ich einfach mal für verschiedene Warengruppen schauen kann, okay, wie, wie gehe ich mit dem Thema Lebenszykluskosten um? Äh auch für viele immer nicht so ganz einfach greifbar, weil wenn ich aus der Welt komme, wo ich einfach nur einen Preis X vergleiche
ist Lebenszyklus einfach deutlich komplexer, aber ein sehr sehr guter Weg.
Genauso versuchen wir sozusagen so ein bisschen die Scheu zu nehmen. Wir haben 'ne Toolbox die ist auf unserer Homepage ist 'ne schöne Softwareanwendung wo man.
Einfach über verschiedene Fragen auf mögliche Tools gestoßen wird, was sind Tools.
Haben glaube ich aktuell hundertfünfzig Tools, die wir als innovative Beschaffungstools bezeichnen würden. Da sind die verschiedenen Vergabeininstrumente,
drinne, dort geht es darum, wie baue ich Lebenszykluskosten auf.
Wie mache ich zum Beispiel Bewertungskriterien auch entsprechend greifbar und innovativer. Wie kann ich auch eine Strategie bei mir im Haus entwickeln, wie baue ich auch meine Einkaufsabteilung auf, et cetera PP.
Und das kann man alles selber ausprobieren, das tut nicht weh.
Es gibt ein E-Learning, wo ich mich genauso als Person durcharbeiten kann, jederzeit stoppen kann und wieder weitermachen kann,
um einfach zu erfahren, wie kann ich das Thema Beschaffung verändern.

Torsten:
[49:05] Habt ihr Goffrada bei euch als Tool mit dabei oder gibt's da Konflikte als äh privatwirtschaftliches Unternehmen?

Matthias:
[49:12] Genau, ähm das äh das machen wir im Moment nicht. Ähm wir weisen sozusagen in den Praxisbeispielen äh auch immer wieder auf Anbieter hin. Ähm da wo es sozusagen Erfahrungen, öffentlicher Häuser gibt.
Wir arbeiten aber natürlich auch mit einigen Anbietern zusammen, weil wir einfach immer wissen wollen, okay, was funktioniert wo,
wir verengen aber nicht auf einzelne Plattformen mehr.

Torsten:
[49:34] Mhm. Kannst du ausm Nähkästchen plaudern und äh eine Erfolgsgeschichte von einem vielleicht einer guten Projekt äh erzählen.

Beispiel Aus Der Praxis

Matthias:
[49:45] Die Frage ist immer, was ist ein gutes Projekt ähm genau ähm ich sag mal in der Strategie.
Nehme ich jetzt zum Beispiel eines äh der größten öffentlichen Häuser, wo wir gerade so ein Thema haben, was es denn eigentlich Zukunft des Einkaufs, wo es auch darum geht, wie können Zusammenarbeitsmodelle aussehen.
Genauso bauen wir ich überleg grade was hab ich da als schönes.
Ähm nehmen wir, nehmen wir die Beschaffung genau aktuell in zwanzig zwanzig äh eines der Themen, die viele Häuser kennen, äh ich stelle auf einmal fest, ich bräuchte irgendwie digitale Austauschplattformen.
Ich es mal so.
Weil auf einmal mit Homeoffice müssen meine Mitarbeiter interagieren können, ich brauch irgendwie 'ne Plattform wo ich Veranstaltung machen kann. Ähm, da haben wir zum Beispiel auch für ein größeres Haus.
Einfach die Ausschreibung mitgestaltet. Also sind in einem wettbewerblichen Dialog gegangen.
Den öffentlichen Auftraggeber überzeugt, nicht zu versuchen eine optimale Plattform eindeutig zu beschreiben.
Sondern die Möglichkeit zu lassen, ob individuell programmiert wird, äh eine eigene Software, ähm ob ich ein Lizenzmodell, einer fertigen Plattform nutze.
Und das hat tatsächlich sehr positive Ergebnisse produziert und.

[51:06] Eines der sag ich mal Herausforderungen war dabei, äh dass natürlich das erste Argument war. Wir brauchen das jetzt ganz schnell, weil die Corona-Krise ist ja jetzt.
Deshalb kann ich eigentlich nicht mehr innovativ agieren.
Aber man hat ja relativ schnell festgestellt, dass wenn ich einfach mal so mache und ein Lizenzmodell springe, ohne mir über die langfristige Perspektive Gedanken zu machen.
Das auf einmal ziemliche Kosten entstehen. Ich mein das hat das ein oder andere Haus in der Vergangenheit schon mal erfahren.
Und am Ende des Tages war's halt jetzt kein Lizenzmodell, sondern es war sozusagen eine Individualprogrammierung, die aber von einem größeren Anbieter äh vernünftig gehostet wird und ich mehr oder weniger ein Twitter habe.

[51:48] Also ähm da gibt es schöne Möglichkeiten. Ähm am Ende des Tages haben wir aber genauso auch äh vermeintlich einfache Projekte wie.
Wie kann ich auf einmal bei Büroartikeln vielleicht ein neues Vertragsmodell haben,
dass ich nicht irgendwie die jährlichen Preisanpassungen habe, ähm, die in diesem Bereich sehr häufig zu finden sind,
oder wie inzentiviere ich auch meinen Dienstleister nicht einfach alle zwei Jahre den Schreibtisch wegzuschmeißen nur weil ich den Rahmenvertrag habe sondern versuche mit ihm zu vereinbaren ähm.
Ich Artikel und Produkte beigestellt bekomme, die möglichst lange halten. Ähm also.
Ja, die Möglichkeiten sind äh noch nöcher da. Ähm genau, was ist an Praxis
gibt, äh, ich glaub da verweise ich lieber auf unsere Seite, weil da ist es zumindest immer so konform dargestellt, wie wir es veröffentlichen dürfen, weil natürlich immer 'ne gewisse Sensibilität einhergeht, nicht jedes Haus möchte öffentlich kommuniziert werden, ähm wo wir etwas verändert haben,
was vorher nicht so optimal lief.

Torsten:
[52:49] Sagt auch gleich nochmal die Adresse eurer Seite, weil die haben bis jetzt noch nicht genannt.

Matthias:
[52:53] Genau, das ist WWW Koino Minus BMWI Punkt DE,
Ich glaube, da wird es nicht langweilig, so durchzuschauen. Ähm, wir haben aktuell, ich glaube, neunzig Praxisbeispiele
Querbeet, ähm, von Kommunen bis Bundeseinrichtungen
alle möglichen Themen, ob es darum geht, äh, wie kann ich irgendwie auch mal mein Fuhrpark in Richtung E-Mobilität bringen,
wie kann ich auch bestimmte Vergabeinstrumente einsetzen, wie kann ich 'ne Strategie entwickeln et cetera.

Beschaffung Opensource

Torsten:
[53:24] Ja, jetzt äh beschäftigen wir uns hier im äh Podcast seit einiger Zeit auch schon äh intensiv mit dem Thema digitale Souveränität
und äh Open Source äh gibt es da Möglichkeiten. Basanta war dazu auch schon äh in in äh Folgen mit dabei. Ähm,
gibt's da irgendwelche Möglichkeiten für die Ausschreibung oder wie beschreibe ich denn solche Sachen überhaupt aus?

Basanta:
[53:48] Genau, also es ist äh also es gibt da glaub,
glaube ich noch einige Fallstricke ähm bei der Ausschreibung. Es gibt allerdings kann man vielleicht äh dem geneigten äh höheren Hörerinnen da auch nochmal mit auf den äh Weg geben. Es gibt auf jeden Fall vom von der Open Source Business Alines ein Rechtsgutachten
oder so ein so eine so eine so eine Hand äh Reichung wie man auch Open Source Vergaberechtskonform ausschreiben kann.
Ähm die Herausforderung dabei ist, dass äh dass man halt keine Lizenzen ähm hat, die man kaufen kann, weil die sind ja
frei. Ähm das heißt man beschafft eigentlich oft kein Sachgut, sondern eher halt eine Dienstleistung, ähm nämlich.
Irgendwie dieses Thema Integration, den die Wartung, was auch immer. Ähm die einem dann so ein, so ein Open Source Dienstleister ähm.

[54:40] Quasi da dazu gibt, äh was oft bei ähm
Softwareen ist es quasi andersrum, man kauft die Dienstleistung und hat dann ähm kauft nicht die Dienstleistung, sondern quasi die Lizenz und hat dann ähm diese ganzen Servicesachen,
so im Bundle mit drin
Das ist glaube ich was, was äh manchmal so Kopfschmerzen führt. Ähm grundsätzlich funktioniert das ähm alles, aber ähm das ist vielleicht auch nochmal ein interessantes Thema. Mein Eindruck ist auch da
wurde eben schon angesprochen, so eine ähm sehr große Risiko ähm Scheue und äh
Ne, wenn man nicht jemanden kennt, irgendwie die Nachbarkommune hat das schon mal erfolgreich gemacht und wir machen's dann einfach genauso wie die, weil der ist die Vergabekammer nicht aufs Dach gestiegen. Ähm.

[55:23] Dann wagt sich da, ne? Auch so, ja, dazu die Open Source Business Alines schreibt, das geht, aber will ich tatsächlich derjenige sein, der ausprobiert, ob's denn wirklich geht. Ähm,
Also da ich bin auch noch auf der Suche wirklich nach ähm nach öffentlichen ähm Einrichtungen, die da schon mal
das wirklich gemacht haben. Und es gibt ja diese Kommunen, die die auf Open Source setzen äh und auch schon seit vielen Jahren, die offensichtlich diese Vergabeprozesse auch erfolgreich ähm durchlaufen. Ähm da muss man vielleicht dann einfach nochmal
genauer aufarbeiten, wie machen die das und das geben quasi mehr Öffentlichkeit, ähm bieten das vielleicht auch nochmal was Schönes für ähm für Koino, damit halt einfach man sieht, okay, das funktioniert. Ähm das funktioniert rechtssicher, das ist ja das Entscheidende an der ganzen Sache. Ähm,
aber da sieht man auch, wie oft halt das ähm,
ja dann irgendwie so die die Vergabeverfahren, das Vergaberecht mit seinen Logiken, dann sobald da was reinkommt, was nicht irgendwie in vorhergesehenen Bahnen läuft, so wie ähm.
Ich möchte hier Software beschaffen, aber ich kann die Lizenzen nicht kaufen, ähm dann äh bricht das System so halb zusammen.

Matthias:
[56:30] Ja ich glaub.
Genau, es ist glaube ich weniger, dass äh das System äh du hast schon sehr gut beschrieben. Am Ende des Tages muss ich halt umstellen von diesem klassischen Produktdenken.
Meine Lizenz wirkt immer noch wie ein Produkt.
Es ist sozusagen Country Bill, also ich kann einfach sagen, okay, ich brauche für so und so viele Endgeräte, also eine Anzahl von Lizenzen, folgende Software. So, ähm das heißt, ich habe immer noch ein Produktgefühl und.
Eigentlich steckt eine Dienstleistung dahinter.
Die Umstellung im Bereich Open Source ist natürlich, ich muss tatsächlich einfach die Pflege ähm ausschreiben, also ich hab 'ne tatsächliche Dienstleistung, die ich beschreibe, ja?
Und das ist 'n Thema was viele irritiert, ich nehm's nochmal an 'nem anderen Beispiel, wo es auch trivial nachvollziehbar ist.

[57:20] Jeden würde ich erstmal fragen, der eigentlich sage ich mal äh wenn ich eine Ausschreibung sehe, ja? Ich brauche fünf äh Kompaktwagen, äh Golfklasse, keine Ahnung.
Die Frage ist, wann wurde denn eruiert, ob ich tatsächlich ein Fahrzeug brauche.
Warum schreibe ich das nicht mal als eine funktionale Leistungsbeschreibung in Richtung Dienstleistung aus? Also, einfache Idee, ich habe maximal drei Personen, die ich zeitgleich transportieren muss,
ich hab Wegstrecken von fünf Kilometer bis maximal hundertfünfzig Kilometer der durchschnittliche Einsatz oder die Fahrroutinen sind zweihundertzwanzig Tage pro Jahr,
und schwuppdiwupp bin ich in 'nem ganz anderen Thema.
Es muss nicht ein Fahrzeug sein, es kann ein Carshare sein, es kann ein Taxiunternehmen sein, es kann vielleicht sogar die Deutsche Bahn sein, weil es die Strecken sind, die sie selber anbietet. Ähm und das ist genau diese Herausforderung, in diesem Switch,
'ne Dienstleistung ist viel, viel schwerer bewertbar oder beschreibbar, ja? Das ist ähm.
Einfach einen Punkt und das ist genau in diesem äh Beispiel Open Source, eines der Kernherausforderungen. Das Vergaberecht ist nicht das Limitierende, sondern dass sich diese Umstellung habe, was ich denn tatsächlich ausschreibe.

Torsten:
[58:31] Das heißt, es ist eigentlich eher ein Umdenken als eine Änderung der Ausschreibung.

Matthias:
[58:36] Ja, es ist tatsächlich ein Umdenken, weil äh auf einmal natürlich total irritierend ist, okay, also ich kaufe etwas, was ja nichts kostet, aber dann was kostet.

Torsten:
[58:45] Sascha, wie bildet ihr sowas auf äh Guavrider ab.

Sascha:
[58:49] Ein ganz wesentlicher Aspekt, der ist eben schon angeklungen, ist dieses ähm ist der.
Interbehördliche Austausch nenne ich das mal, ja? Also ich hab die Erfahrung gemacht, dass Santa sagte das glaube ich gerade, ähm man sich gerne mal mit der Nachbar äh Kommune austauscht, wie habt ihr's denn gemacht,
als wo der nachvollziehbar, der öffentliche Auftraggeber unheimlich gerne darauf zurückgreift ist seine.

[59:15] Pierce seine Community sozusagen äh anzuzapfen und zu sagen, hat das funktioniert? Kann ich mich da auch aus dem Fenster dehnen, wenn wir es genauso machen, wie ihr, dann funktioniert's. Also gerade produktbezogen ist häufig,
auch das finde ich nachvollziehbar hat man ganz wenig Lust sich rein von dem
Sales Team irgendwie beschwatzen zu lassen, ja ja, das kriegen wir schon irgendwie hin, ja. Ähm also äh äh der der Austausch, wenn wir, wenn wir es schaffen und da gibt's so erste Ansätze, dass wir so eine Art,
der der Begriff ist recht negativ belegt, aber,
beschreiben's ganz gut, so eine Art Behörden, Facebook bauen, ja äh mit einem Produktbezug, da da sitzen wir gerade dran, der einfach die Möglichkeit gibt, zu sagen, ich habe folgendes geschafft, äh Produkt, Produkt oder oder leistungs äh bezogen
meldet euch gerne, wenn ihr dazu Fragen habt, ja, denn das findet ja heute, ich meine, gut vor Corona hat es vielleicht hier und da noch,
minimal stattgefunden auf ja die A informeller Art ähm und äh ohne die die treffen äh die einschlägigen gibt's das kaum noch,
dann muss ich den den Telefonhörer in die Hand nehmen und ich muss eigentlich zufällig wissen, dass jemand gerade eine bestimmte Dienstleistung oder ein bestimmtes Produkt geschafft hat. Also wir
setzen da ganz stark, das ist natürlich jetzt unabhängig von von dem Thema Open Source. Ähm, darauf, dass sich,
Behörden äh beziehungsweise Auftraggeber untereinander austauschen können zu ihren Erfahrungen, zu einer bestimmten Beschaffung.

E-Marktplätze Als Zukunftsmodell?

Torsten:
[1:00:42] Ich komme ja immer aus der Softwarerichtung, weil das für mich persönlich mehr greifbar ist. Ähm da gibt's ja jetzt eine Entwicklung in Richtung ähm
Marktplätze, elektronische Marktplätze, da ist auch die die Fitz, die Fitcore mit ihren Fitstoren, die in die Richtung unterwegs hier äh quasi Ausschreibungs und äh Ausschreibungsfreie Möglichkeiten zu bieten.
Software zu beschaffen. Wie seht ihr das? Ist das äh die Zukunft? Brauchen wir Ausschreibungen zukünftig noch oder könnte das die Zukunft der zumindest Softwarebeschaffung sein.

Matthias:
[1:01:18] Ich glaube, da würde ich durchaus differenzieren, weil es auch sehr stark von den Bedarfen abhängt. Ähm weil hier zum Beispiel ein sehr großer Auftraggeber bin, ja. Ähm was spricht heute dagegen? Ich meine ähm im Beratungsumfeld äh oder auch in anderen Themen.
Dann fange ich halt an entsprechend sozusagen Aufwände auszuschreiben und dann Rahmenverträge zu packen. Die Frage ist immer.
Wann habe ich sozusagen ein konkretes Beschaffungsprojekt, also weil ich eine neue Software brauche, weil ich etwas austest,
äh ich glaube, da sind diese Marktplätze und diese Zugangsformen äh sehr, sehr charmant, ähm weil ich damit.
'ne Möglichkeit bekomme sehr schnell zu kommunizieren ähm in Kontakt zu kommen mit dem Anbieterkreis und vielleicht auch so ein bisschen.
Über die Erfahrung anderer auch sag ich mal einiges zu lernen.
Nichtsdestotrotz ist eigentlich heute allen Häusern klar, das was wir an Digitalisierungszwang erfahren heißt, dass sich einfach eine andere IT-Landschaft brauche, ja? Das ist Hard- und Software,
soll heißen. Ähm ich glaube es wird auch immer wieder mehr Bewegung geben auch sich einfach entsprechende Rahmenverträge zu schaffen,
wo ich einfach auf Programmierfähigkeiten oder auf äh entsprechende Programmierressourcen zugreifen kann und das dann auch in verschiedenste Projekte hineinsteuern.

[1:02:38] Auch das ist natürlich wieder 'ne Veränderung, weil man kommt natürlich sehr häufig aus sozusagen seinem Blick der Haushaltsmittel, ja? Also wir sind wieder im öffentlichen Sektor,
ich hab 'ne eindeutige Zuordnung meiner Finanzmittel zu folgender Tätigkeit,
und fange damit eigentlich das Beschaffungsprojekt an, obwohl ich ja dann sehr austauschbare,
ich könnte fast sagen, standardisierte ähnliche Bedarfe wieder habe, weil wenn ich bestimmte Programmierskills brauche, dann wiederholt sich das. Unabhängig davon, was ich damit anfange.
Und ähm! Ja, das wird glaube ich noch so ein bisschen Veränderungen im Markt bewirken und ich glaube, Marktplätze sind dort auf jeden Fall eine sehr, sehr gute.
Einstieg.

[1:03:22] Eine Übersicht zu haben, um mit verschiedenen Anbietern in die Diskussion zu kommen. Äh Sascha, wie zum Beispiel bei deiner Lösung, um auch mal auszuprobieren, ja? Also auch der Bedarfsträger, wie er irgendwie,
möglichst schnell sehen, äh, was gibt es alles an Möglichkeiten, um den irgendwann auch auf den Bedarf zu kommen? Ähm, ich glaube, da hat das auf jeden Fall seinen Charm.
Wird perspektivisch auf jeden Fall ein Thema sein wenn auch in anderen Themen sehen wir entsprechende Marktplätze.
Weil so leicht wie so eine Markterkundung klingt, so ist sie halt nicht. Fast jeder fängt an mit Suchmich mit Suchmaschinen am Ende des Tages erstmal loszulegen und dann stellt man fest, dass die Welt relativ komplex äh und sehr breit ist äh und.
Deswegen ja kommen wir an Marktplätzen in Zukunft nicht vorbei.

Wie Soll Einer Innovativen Beschaffung Zum Durchbruck Verholfen Werden?

Dirk:
[1:04:11] Aber was würdet ihr drei als Gäste euch denn wünschen, damit dieses Thema.
Innovative Beschaffung noch mehr Durchbruch bekommt. Ich meine.
Thorsten und ich haben uns im Vorfeld ja auch unterhalten und so richtig kannten wir keines der Projekte oder oder wenig haben wir zumindest darüber gehört und gelesen. Was könnte euch denn oder was würdet ihr euch wünschen, dass es äh so, hey, der Kracher für zwanzig einundzwanzig.

Sascha:
[1:04:37] Ja, also ich ich weiß nicht, ob das wirklich eine eine der der große einmalige Kracher ist. Ähm äh ich würde mir wünschen, dass die.
Dass die Offenheit, die Bereitschaft, ja, in den verschiedenen von Matthias angesprochenen Steakholder, in den Häusern, einfach ein bisschen zunimmt, ja? Ähm
das ist, ich ich bin mir bewusst, wir sind in einem Umfeld unterwegs, wo wir eben mit sehr vorsichtigen Kunden zu tun haben, ja? Das,
wenn wenn wir nicht in der Lage sind, die Inzentivierung zu erhöhen, sich da ein bisschen weiter aus dem Fenster zu lehnen, dann muss das von innen kommen, ja? Also du musst es in muss es andere Wege geben, dass ein Vergabestellenleiter aufklärt darüber,
wie wesentlich mag der Kundung ist beispielsweise. Leute, geht raus. Ähm es ist sogar sozusagen einer der wenigen Puse, die ich gelernt habe, positiv formuliert, nun
Paragraphen im Vergabericht, der sagt, du sollst Markterkundung durchführen,
also im Sinne von traut euch was, hinterfragt auch mal, ja, äh dieses klassische haben wir die letzten vierzig Jahre so gemacht, machen heute die nächsten vierzig Jahre so, das hilft halt keiner. Ich ich spreche immer von einem.

[1:05:46] Von 'nem negativen,
Gewohnheitsrecht quasi, ja? Also man man verlässt sich einfach dadrauf, man Vorgänger hat mir das so erklärt, die haben das immer so gemacht, während im im Cyber-Innovation Up hatten wir einen Fall,
Ich weiß nicht, welche Vergabestelle es letztendlich war. Ähm, da ist gesagt worden, nee, wir müssen das sechs Monate ausschreiben,
So und dann hab ich als damals als ich relativ neu war, gesagt, ah hab ich so verstanden, aha, es muss also hundertachtzig Tage, okay. Und dann kam irgendwann meine Nachfolgerin, die
ja vergangene Juristin ist oder oder Juristin mit einem mit einem Schwerpunkt in diesem Bereich und die hat gesagt, zeigen sie mir mal, wo das steht.

[1:06:21] Dreißig Tage müssen sie das ausschreiben. So, dann hatte ich natürlich einen Prozess äh verkürzt äh auf ein Sechstel. Äh wenn's so einfach ist, gut
also einfach mal hinterfragen, sich was trauen ähm Dinge ausprobieren, ja? Ich habe zum Beispiel ich weiß, dass
das Thema Graf Raider im im deutschen Vergabenetzwerk diskutiert wird, ja? Und die ersten Fragen, also wir hatten bestimmte Mailings rausgeschickt und so äh um um äh auf uns aufmerksam zu machen,
wurde aber intern im im ich glaube im Bereich Best Practice sich darüber ausgetauscht, wer ist das denn? Sind die seriös? Wie verdienen die ihr Geld
unser Mehling war eigentlich im Wesentlichen, wenn sie Fragen haben, kommen sie ruhig auf uns zu, ja? Aber allein dafür hat es nicht gereicht. Ich habe nicht eine dieser Fragen selbst gestellt bekommen, sondern ich weiß über einen anderen Vergabestellenleiter,
ich kann es ja selbst nicht mitlesen leider oder darauf reagieren, dass man sich da auch wieder untereinander austauscht, weil man, ich vermute, ängstlich ist.

[1:07:16] Oder ja das ist schwierig, also wenn wenn ich wenn ich,
An dem konkreten Beispiel ähm direkt die Resonanz kriegen würde oder man mit Fragen einfach auf uns zukäme. Es wird doch niemand,
Gefängnis gesteckt, wenn er äh eine Rückfrage stellt, ja? Aber es ist es wirkt fast so.

Matthias:
[1:07:35] Ja. Der große Wurf, ich glaub in der Tat wird es schwierig ähm äh ich bin ein paar Jahre schon dem Thema verhaftet.
Ich brenne für dieses Thema.
Im letzten Jahr ist das Gute durch Kurna zumindest einmal gewesen, dass eine Frau Merkel äh auf einmal äh öfters das Wort Beschaffung in den Mund genommen hat.
Es wäre jetzt natürlich einfach fantastisch, wenn Frau Merkel denn auch noch gesagt hätte, Menschen mit beschaffen kann man richtig was bewegen, das ist geil, das ist sexy, ähm lasst uns weiter ausprobieren. Ähm ich glaube.

[1:08:10] Jedes öffentliche Haus, äh jedes Ministerium, was sich traut, eine klare Strategie zu haben, äh auch den Anspruch zu hegen, innovativ sein zu wollen, Innovationen zu heben.
Um einfach auch diesen politischen Willen, der ja immer wieder da ist, ja? Wir wollen bürgernah sein, wir wollen effizient sein, wir wollen kosteneffizient sein, wir wollen innovativ sein, wir wollen digital sein et cetera
Ähm wenn das damit verknüpft wird, dass ich über die innovative öffentliche Beschaffung an diese Dinge rankommen kann.
Ja, das wäre das Beste, was irgendwie diesem Thema passieren kann. Ähm.
'ne einfaches, äh, 'ne einfache Diskussion die wir im Moment immer stärker erleben bei Santa, du wirst es auch kennen.
Der politische Wille denkt sich natürlich, Mensch, wir müssen die Start-ups irgendwie fördern, öffentliche Häuser müssen jetzt Start-ups beauftragen. Wups! Schön.

[1:09:07] Dann fängt es aber an, dass in jeder öffentlichen Ausschreibung erstmal nach mindestens fünfunddreißigtausendachthundertsechsundneunzig Referenzen gefragt wird.
Start-up zeichnet sich denn mit Referenzen aus. Leider faktisch keins, also alles, was ich als wirkliches Startup bezeichnen will. So, das soll heißen. Ähm wir brauchen einfach das Bewusstsein dafür, bitte Leute,
setzt euch mit dem Thema auseinander, seid bereit zu verändern, geht Risiken ein, es sind keine so großen Risiken und das bewirkt richtig viel,
Weil ich kann wirklich mit dem Thema Beschaffung wahnsinnig viel bewirken oder leider auch verhindern.

Basanta:
[1:09:48] Ja, ich schließe mich da vielleicht äh direkt an, weil das ist eigentlich das, was.
Ich sag mal so, ich bin da, ich bin noch nicht lange und auch nicht tief in diesem Thema drin, aber ähm als ich diesen Auftrag auf den Tisch gelegt bekommen habe, schreibt doch mal hier eine Studie zur ähm IT-Beschaffung, habe ich auch gedacht, puh, das wird das bestimmt.
Naja, kriegst Geld dafür, ne? Ähm habe dann aber.

Matthias:
[1:10:09] Ja. Hast du kurz überlegt, was du falsch gemacht hast?

Basanta:
[1:10:14] Habe, habe mich dann aber ähm recht schnell tatsächlich auch dafür begeistern können, weil und das war für mich dann der Zugang, ich halt verstanden habe, ähm das, also den, den strategischen Aspekt dabei, dass man,
so wie Matthias jetzt gesagt hat, ja? Also wenn ich irgendwie ähm sinnvoll meine IT steuern will, also wirklich strategisch steuern will.
Dann muss ich die Beschaffung mit in den Blick nehmen,
weil sonst also fehlt mir, stehe ich einfach nur auf einem Bein ähm und ne, wenn dann mir sonstige irgendwie IT äh IT-Produkte da rein beschafft werden, ähm,
immer so Curseballs reingeworfen werden in meiner IT-Strategie, dann habe ich im Endeffekt keine Strategie, das heißt, ne, also dieses Bewusstsein,
da das ist ein ganz wesentlicher strategischer Hebel, ähm den man auch bewusst
nutzen muss und gleichzeitig ist hatte ich das Gefühl bei der Beschäftigung mit dem Thema und auch wenn man mit Leuten spricht, die halt irgendwie äh tatsächlich mehr Ahnung haben als ich, dass einfach dieses,
riesige Geflecht aus irgendwie, was sind die, was sind alles ähm rechtliche Rahmenbedingungen, was sind alles politische Zielsetzungen, ähm die
ähm,
über solchen ähm vereinzelten Vergabeverfahren hängen. Matthias hat das jetzt auch schon mehrfach gesagt, ne? Weil was man eigentlich alles sein soll. Man soll ja nicht nur rechtskonform und wirtschaftlich sein, sondern man soll auch noch innovativ und
nachhaltig und irgendwie mittelstandsfördernd und Frauenförderung ist auch eines der Sekundärziele und so. Es gibt da alles Mögliche.

[1:11:44] Ähm das also wo ich mir Slips, das das führt dann dazu, dass man eigentlich äh genau diesen Fokus in der Beschaffung.
In dem Einzelnen Vergabeverfahren dann gar nicht gar nicht mehr hat und ähm,
ich würde mir wünschen, dass man da vielleicht nochmal rangeht und ähm und versucht mehr Klarheit zu schaffen,
Ähm also irgendwie noch eine Zwischenebene einzieht
die das quasi derjenige, der tatsächlich dann so das einzelne Vergabeverfahren äh macht, sich nicht mit diesen ganzen Dickicht auseinandersetzen muss, sondern irgendwie klar weiß, okay, ich muss jetzt hier auf, weiß ich nicht, drei, vier Ziele.
Wirklich optimieren und ähm auf den Rest über den Rest hat sich jemand äh schon mal Gedanken gemacht
das ist meine bisschen hilflose ähm Hoffnung dabei, aber ähm ich beobachte auch immer äh sehr freudig, was äh Coino da treibt, also auch gerade dieses ähm sichtbarmachen von positiven Beispielen, weil das ist glaube ich äh
dass es in dem Feld ganz, ganz wichtig einfach zu zeigen so, ja, das hat schon mal wo gut funktioniert. Ähm.

Sascha:
[1:12:44] Genau und es ist keiner.

Basanta:
[1:12:46] Da macht der wirklich einen super Job.

Matthias:
[1:12:49] Es tut nicht weh. Ähm.

Sascha:
[1:12:51] Genau richtig, keine keine ist zu Schaden gekommen.

Dirk:
[1:12:54] Also das Thema Kommunikation.

Matthias:
[1:12:56] Ja definitiv ähm man muss natürlich auch nicht anzubrechen auch für die Beschaffer in den einzelnen Beschaffungsstellen, ja? Es ist natürlich auch,
auch aufgrund der Strukturen häufig derart operativer Druck, ähm weil pfennig jeden Kleinigkeit,
aus den Fachbereichen
immer wieder eins zu eins beschaffen muss, ja? Ähm! Wenn ich mich in Universitäten bewege, ja, dann kann teilweise jeder Professor einzeln einen Laptop anfordern und im Zweifelsfall nimmt er nicht den Standardisierten, sondern
hat auf einmal wieder das Recht seinen eigenen zu wollen. Ähm! Der wird jedes Mal eine Beschaffung losgetreten. Ähm! Totaler Irrsinn, ähm!
Wo aber die Mandatierung fehlt, einfach mal zu sagen, ich standardisiere diese Artikel und das gibt es und nichts anderes,
wo ich einfach einen Rahmenvertrag mache und dann meine Ruhe habe. Also es wird sozusagen leider aufgrund.

[1:13:47] Der mangelnden Hoheit oder der mangelnden Klarheit, wer darf was alles bestimmen.
Dahingehend ganz viel operativer Morks gemacht und dafür können die einzelnen Beschaffer dann leider nichts.
Und dann fehlt am Ende des Tages auch die Bereitschaft zu sagen, okay, ich setze jetzt mal ein neues Vergabeininstrument ein, was halt nochmal irgendwie ein paar Wochen mehr Arbeit bedeutet.
Weil es sich lohnt, weil vielleicht kein Auftrag dazu bekomme, warum.
Und das sind glaube ich die Themen, die zusammenkommen müssen. Äh es braucht eine Sensibilität dafür, es braucht einen Auftrag,
Wir sind froh über jedes Haus was mit in die Öffentlichkeit geht, wir haben den Innovationspreis, den wir jedes Jahr auszeichnen und da sehen wir ganz tolle Lösungen,
aber auch nicht jedes Haus hat irgendwie großes Interesse auf die Bühne zu kommen und vorzustellen, was es da gemacht hat,
bis hin zu der Angst, ähm! Wenn das Vergabeverfahren noch gar nicht so lange zurück ist, dann könnte es ja nochmal gerückt werden. Ähm!
Das sind das sind das sind so die Klassiker, wo ich so denke so.

[1:14:50] Ja und dadurch haben wir einfach noch wahnsinnig viel zu verändern. Wir versuchen zu ermutigen, wir versuchen aufzuzeigen, was alles geht.
Wir versuchen genauso auch der Politik zu erklären, ähm was es alles bringen kann, weil wenn sie einen Bürgermeister haben, der sagt, es ist mir alles scheißegal, mach einfach deinen Ausschreibungsklatscheradac, sodass nichts passiert.
Fertig ist, dann wird sich leider auch nichts verändern.

Gibt Es Länder Die Es Besser Machen?

Torsten:
[1:15:14] Jetzt haben wir ganz viel über Innovationen gesprochen, gibt's denn äh Länder, die das anders und besser machen als Deutschland.

Matthias:
[1:15:24] Es gibt auf jeden Fall äh einige Länder, die äh schon mal in ihrer Grundstruktur anders sind, äh ein Thema, was bei uns durchaus häufiger gestresst wird und nicht nur in der Koonakrise und in vielen anderen Thema.
Wir haben so ein leichtes Förderalismusproblem. Ähm,
ganz einfach, ja? Wir haben dreißigtausend Beschaffungsstellen, die im Endeffekt alle ähm eigentlich ähnliches machen, aber jeder äh für sich arbeiten muss. Ähm wir sind in einer Community, die nicht zwangsläufig so austauschaffin ist oder Kooperationsfähig.
Ähm
es gibt entsprechend auf den verschiedensten Ebenen, ja? Im Krankenhaussektor gibt es Einkaufsgemeinschaften. Da stecken teilweise Dienstleistungen dahinter, da stecken teilweise sozusagen äh auch Vereine dahinter. Ähm wir haben andere Zentralisierungen, aber keiner hat einen wirklichen Überblick. Keiner hat einen eindeutigen Durchgriff
und da gibt es Länder, die es durchaus trivialer haben. Ähm, wenn man oben sich norwegen Schweden anguckt, ähm wenn man nach UK geht, ähm, da ist die
öffentliche Beschaffung wesentlich stärker zentralisiert. Ähm,
habe ich natürlich andere Möglichkeiten, einen anderen Durchgriff. Ich bin jetzt nicht immer der große Freund von einer Zentralisierung, weil das schafft auch wieder Defizite auf anderen Seiten. Weil nicht für jeden Anbieter ist es wahnsinnig attraktiv mit derartigen, riesigen, zentralen Stellen zu arbeiten. Das muss man auch sagen und,
hat es auch nochmal aufgeführt, dann gibt es ja auch noch irgendwie so regionalpolitische Interessen. Ähm.

[1:16:48] Ja, also es gibt andere Regionen, ähm die dort auf jeden Fall mehr transparenz haben. Äh nichtsdestotrotz ist es natürlich ein Thema, weil wir sind in einem politischen Umfeld ähm eine Zentralisierung ist auch immer eine Machtabgabe für jeden einzelnen Bereich. Äh das ist in der Privatwirtschaft genau das gleiche Thema
Ja also sehr sehr unter.

Sascha:
[1:17:09] Ich glaube aber nicht, dass es nur der Förderalismus ist. Ganz ehrlich, also wer mit uns das als sozusagen als Ausrede hernehmen,
dann dann wird es dem nicht ganz gerecht. Also ich glaub wir sind schon auch besonders Deutsch, ja? Das müssen wir irgendwie auch vor Augen halten. Niemand ist so bürokratisch und so penibel
in allen Details und Restriktionen, die wir Deutsch, ja? Man könnte ja behaupten, ja gut, es ist doch europäisches Vergaberecht, gilt auch für alle gleich, ja? Äh
wie es umgesetzt wird, ist ja die, ist ja die Frage und da komme ich wieder zu dem zu dem kulturellen Thema,
wahrscheinlich ist niemand so vorsichtig wieder vorsichtige deutsche Beamte, ja? Ähm, ich ich hab noch nicht ganz rausgefunden, warum das so war, aber wenn man jetzt über die, diese Corona Warnapp hernimmt, der auf der auch eigentlich auch schon ausreichend darauf rumgetreten wurde
die kostet uns glaube ich mit Betrieb wie fünfundsechzig Millionen. Ähm,
die ist halt an die Systems und äh SAP vergeben worden, ja, an die an die angesessenen Häuser. Äh ich glaube, Irland oder so ist das Land, äh wo man die für unter mit gleicher Funktionalität für
unter einer Million ähm äh also signifikant ähm äh günstiger bekommen hat äh mit mit äh gleichen Features,
von zwei Start-ups entwickelt. Ja, dann versuche ich dann wieder die Glanze zu brechen, vielleicht hat da nur einer weniger nachgefragt, welche Referenzen haben sie denn, ja? Dass die Systems und SAP Zusammenrecht, gute Referenzen haben, ist klar, aber ist dann halt auch Faktor fünfundsechzig in den Kosten.

Fazit

Torsten:
[1:18:39] Okay, jetzt äh haben wir die Stunde weit überschritten inzwischen. Ähm auch äh trotz unserer technischen äh Probleme,
Wenn ich mal ganz kurz so ein Resümee ziehen darf. Prinzipiell läuft das ganze Thema Beschaffung und überhaupt innovative Beschaffungen auf ein paar ganz wenige Stichworte raus. Und zwar umdenken,
und sich trauen.
Das heißt, Umdenken, nicht nur äh nicht denken, das, was ich, was ich früher gemacht habe, das ist gut und das äh kann ich gleich nochmal machen und sich trauen, einfach mal
zum Beispiel Open Source ausschreiben oder zum Beispiel so ausschreiben, dass ähm
das Startups auch dran teilnehmen können oder vielleicht einfach mal eine Dienstleistung ausschreiben und nicht einfach nur ein Stück Hardware.

Sascha:
[1:19:28] Ja. Und einfach mal ausprobieren, natürlich smart ausprobieren, aber ohne unmittelbar Angst, um den eigenen Job sozusagen. Ja, was ist das, wie Matthias sagt, äh es hat noch keinem weh getan, was sind die großen Schmerzen, was was kann schon passieren.

Matthias:
[1:19:43] Ja einfach mal einfach mal verändern und ausprobieren, Neugier
bewahren. Ähm, ich weiß, dass es nicht leicht ist im alltäglichen Druck, aber das ist am Ende des Tages genau die Veränderung, ja?
Wir haben natürlich den Haken im öffentlichen Sektor im Gegensatz zur Privatwirtschaft, habe ich kein direktes Incentive. Sascha, du hattest es vorhin im privatwirtschaftlichen Einkauf werde ich danach getrieben äh und auch danach äh belohnt ähm
Was ich am Ende des Tages für Ergebnisse produziere und ich hab klare Capy Eis, die vorgegeben werden. Ähm, das bringt natürlich einen von anderen Veränderungsdruck. Im öffentlichen Sektor ist es entweder, es gibt einen klaren politischen Auftrag, äh es gibt eine klare Strategie dahinter
in der Realität ist es aber ganz häufig so, dass es einfach Überzeugungstäter sind. Diejenigen, die auch tatsächlich was verändern und Lust darauf haben und es gibt Gott sei Dank viele Beschaffer, die wirklich Lust haben, dieses Thema anzupacken äh und auch den Mut haben
Aber wie gesagt, es gibt halt durchaus zwei, drei Häuser in Deutschland.

Torsten:
[1:20:42] Also ich habe, ich habe in meinem Studium gelernt, im Einkauf liegt der Gewinn.

Matthias:
[1:20:47] Sehr gut, sehr gut, sehr gut, ja, ein Klassiker.

Torsten:
[1:20:50] Ein Klassiker und ich glaube, es ist an der Zeit, dass äh auch die öffentliche Verwaltung genauso denkt, ähm dass es nicht immer äh der alte Kram sein muss, das muss auch nicht immer der neues Modernste sein, sondern es muss der sein, der für meine Anwendung passt,
Und für meine Anwendung genau das ist, was ich brauche.

Matthias:
[1:21:08] Ja und Gewinn ist halt vieles, ja. Ähm es geht nicht darum, irgendwie äh nur einen bestimmten Preis zu haben oder bestimmte Kostenstrukturen zu halten, sondern Gewinn ist tatsächlich auch, was sich an Verbesserungen hineinbringe und da gibt es ganz viel Potenzial.

Torsten:
[1:21:22] So, ich würde jetzt gerne jeden nochmal äh die Chance geben für abschließende Worte. Beginnen würde ich gerne mit Basanta.

Basanta:
[1:21:29] Ja äh abschließende Worte. Wir haben glaube ich äh sehr viel äh schon abgedeckt. Ähm ich glaube, es ist vor allem gut, dass es äh auch im Gaby Podcast mal eine Folge äh zu einem.
So wichtigen aber oft im Schatten stehenden Thema gibt ähm das solle uns alle eine Lehre sein,
und ähm genau ich hoffe, dass jetzt ähm alle Hörerinnen und Hörer ähm direkt zu ihrer,
lokalen Vergabestelleren ähm und da mal anfangen
ein paar Fragen zu stellen ähm und äh auch Worte der Ermutigung und das Lobes äh loszuwerden. Ähm ich ich glaube, dass ist durchaus nötig und das ist äh auch was, was,
was ich zumindest bei den Gesprächen, die ich äh bei meiner Beschaffungsstudie geführt habe, mitgekriegt habe, da, wie Matthias gesagt hat, da ist ganz viel guter Willen, aber da ist auch ganz oft Land unter,
ähm in den in den Vergabestellen und ähm das ist vielleicht auch ein Hebel, wo man mal ansetzen kann.

Torsten:
[1:22:27] Genau, da gebe ich gleich weiter an Matthias, weil wenn man dann ein Problem hat, kann man sich direkt an QINO wenden.

Matthias:
[1:22:33] Das definitiv äh sehr, sehr gerne. Ähm ich hoffe nicht, dass wir morgen über Handwerk von dreißigtausend Beschaffungsstellen. Ähm aber unsere Homepage hält auf jeden Fall Stand
ich kann nur ermutigen einfach da mal so ein bisschen durcharbeiten, bei uns die Toolbox ausprobieren, das E-Learning anfangen, es tut nicht weh. Ähm, ich glaube, das gibt einfach viele Impulse
gerne sich als Beschaffungsstelle bei uns mal auditieren lassen, auch das alles kostenfrei ohne großen Aufwand, man bekommt schnelle Anknüpfungspunkte
alle Bedarfsträger kann ich nur inzentivieren sprecht möglichst früh mit euren Beschaffern
wenn ihr merkt ihr könntet irgendwas brauchen und dann fangt doch mal an zu diskutieren dass es sowas geil ist wie 'ne funktionale Leistungsbeschreibung gibt ich hab gehört ich kann mein Problem beschreiben und dann können die Anbieter anbieten.

Torsten:
[1:23:24] Genau, da gehen wir direkt weiter an Sascha, weil der hat bietet das an.

Sascha:
[1:23:28] Ja, das ist das bieten wir auch an. Ähm
würde gern den äh in dem Zusammenhang zitiere ich immer gerne den den CIO des deutschen Heeres, ist ein General, dem im Kommando hersitzt, der hat gesagt äh wir wir haben eigentlich kein Innovationsproblem
Implementierungsproblem und er hat das auf die Bundeswehr bezogen und ich beziehe das auf die auf die öffentlichen Auftraggeber. Jeder, jede Behörde schreibt sich äh auf die Fahnen, ja wir wollen
digital werden. Wir wir müssen digital werden, wir wollen innovativ sein, wir suchen die richtigen Lösungen und ja
manches mit das beste Beispiel, es gibt ja diese Lösung
auch wir mit Club Raider unterstützen da gerne gerade jetzt Bereich Schuldigitalisierung einfach mal machen, machen es sie wollen nur krasser
und sich mal trauen, ähm, wir wir stehen da gerne bereit und sind auch gerade in der Phase
wir, wo wir dazu lernen und wir wollen ja gerne mit den öffentlichen Auftraggebern lernen, ähm da wird's auch am Ende gut.

Verabschiedung

Torsten:
[1:24:24] Ja, vielen Dank, Dirk, die Verabschiedung, obliegt dir heute.

Dirk:
[1:24:28] Oh, viel Ehre, vielleicht äh müssen wir auf jeden Fall darauf hinweisen, dass Basanta nicht gezwungen wurde, ähm dieses Lob auf die Themenauswahl äh zu erzählen, zu.
Ich glaube wir wir werden das äh die Podcast-Folge heute nennen. Ähm wie hast du ihn gesagt, machen ist, wir wollen nur krasser, ja?
Das das sollte die Podcast-Folge sein werden.

Sascha:
[1:24:52] Finde ich gut, finde ich gut.

Dirk:
[1:24:54] In dem Sinne ähm vielen Dank für die fürs Mitmachen.
Rege Beteiligung der Diskussion, ich glaube, wir hätten jetzt noch stundenlang hier weitermachen können. Es zeigt aber, dass es ein ganz zentrales Thema ist und ich glaube immer noch.
Dass ähm ja dieses Thema Kommunikation drüber reden.
Ausschlaggebend ist, dass es vielleicht doch noch nicht so erfolgreich ist wie wie der Titelinnovative Schaffung eures Kompetenzzentrums besagt. Von daher.
Drücken wir euch die Daumen und ähm vielleicht kommen wir im nächsten Jahr dann einfach nochmal zusammen und nach den dreißigtausend ähm Anstürmen auf die Plattform morgen, nach dem Podcast ähm wird's dann noch zuversichtlicher für alle.
In dem Sinne, vielen Dank und äh einen schönen Abend und bleibt gesund.

Torsten:
[1:25:40] Genau, euch allen, dann schönen Abend noch, bis dann, tschüss.

Einspieler

Sascha:
[1:25:44] Danke euch, tschüss.

Matthias:
[1:25:45] Schau.