Transcript
Einspieler
Torsten:
[0:37] Ja, hallo und herzlich willkommen beim E-Government Podcast. Ich bin Thorsten Frenzel und ich habe heute einen Gast aus Berlin zugeschaltet. Wen haben wir denn heute hier.
Jan-Ole Beyer:
[0:48] Hi, ich bin Ole Weier und ich arbeite im Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat in der Projektgruppe mit dem wunderschön klingenden Namen Konzeption und Aufbau eines Digital Innovation Teams Schrägstrich E-Government Agentur. Kurz PGDIT.
Torsten:
[1:02] Wow, das ist ein langer Name. Hast du.
Jan-Ole Beyer:
[1:05] Hab lange gebraucht bis ich ihn gelernt habe.
Torsten:
[1:07] Die Visitenkarte zum Ausklappen.
Jan-Ole Beyer:
[1:10] Ja
Torsten:
[1:11] Aber wer wer das noch.
Jan-Ole Beyer:
[1:13] BMI ein näher Hand hä.
Torsten:
[1:14] Wer das noch nie gehört hat, das sind die mit dem mit dem Lama.
Jan-Ole Beyer:
[1:18] Es ist ein Alpaka.
Torsten:
[1:19] Ach okay, er stimmt, du hast recht, das ist ein Alfacker, das sieht man im Schopf.
Jan-Ole Beyer:
[1:22] Aber es macht nichts. Den Fehler macht jeder, das ist okay. Das Alpaka kann mittlerweile damit leben.
Torsten:
[1:28] Meine Tochter ist schon ganz neidisch, dass ich heute mit dem Lama spreche.
Jan-Ole Beyer:
[1:32] Das Laum habe ich tatsächlich leider nicht dabei. Das schläft schon, glaube ich, auf seiner Wiese oder im Stall oder im Büro. Ich weiß es nicht. Vielleicht macht es auch Nachtschicht. Ich habe da nicht so guten Überblick, was mein Team so arbeitet.
Torsten:
[1:42] Ja, super, aber mal ganz cool, also äh das Ministerium des Inneren und für Bau hat ein Maskottchen für eine spezielle Arbeitsgruppe. Warum? Und was macht denn diese Arbeitsgruppe.
Jan-Ole Beyer:
[1:56] Ich habe das BMI jetzt irgendwie so glücklich mit dem äh Maskottchen, das weiß ich gar nicht. Es hat sich tatsächlich so ergeben, dass wir dieses Maskottchen haben. Es war eins meiner Abschiedsgeschenke aus meinem letzten Job und ich hab's dann mitgebracht in meine neue Projektgruppe im April letzten Jahres
und alle fanden's plötzlich toll und haben's adoptiert und damit war klar, dass wenn Pinkes Alpaka als Maxkottchen haben,
Und das ist auch ein bisschen tatsächlich, hat es einen symbolischen Wert für uns, denn,
Wir wollen zeigen mit der Projektgruppe, dass man auch in der Verwaltung, auch in der Bundesverwaltung anders arbeiten kann, dass man Dinge aus
aus dem Design Thinking und ähnliches einbringen kann, was man selbst organisiert arbeiten kann. Trotz all der Hierarchien und der üblichen Regeln und üblichen Vorgehensweisen, die es in Ministerien so gibt.
Torsten:
[2:40] Ich habe von eurem Merch ein bisschen was äh auf einer Veranstaltung gefunden. Hier die.
Design, die Design Thinking äh Prinzipien, großartig, die habe ich auch schon das eine oder andere Mal angewendet, wenn äh einer mal wieder zu viel geredet hat, da gefällt mir das Prinzip neun am allerbesten.
Jan-Ole Beyer:
[3:00] Nicht reden tun.
Torsten:
[3:02] Genau, nicht Reden tun und ähm deswegen habe ich dich auch angesprochen und gesagt, jetzt erzählt er mir, erzähl mir doch mal ganz genau dit, was ist dit?
Jan-Ole Beyer:
[3:11] Dith ist eine Projektgruppe, das ist ganz klar, der steckt schon im Namen. Ähm.
Und ganz prinzipiell haben wir den Auftrag bekommen, dass was im Koalitionsvertrag als Egerman Agentur aufgeschrieben wurde, zumindest in einem kleinen Rahmen agil auszuprobieren, agil zu experimentieren, was man davon umsetzen kann, wie man's umsetzen kann. Ähm,
Und wie man's dann letztlich macht. Und so sind wir letztlich gestartet im letzten Jahr mit einem kleinen Team von fünf Leuten äh und dem Auftrag zu schauen, wie könnte eine solche Einheit die das eGohn beschleunigt, die dafür sorgt,
dass wir schneller als bisher ähm zur Lösung kommen, dass wir auch anders als bisher ähm an Lösungen arbeiten, an Problemen arbeiten.
Ähm wie könnte sowas in der Verwaltung funktionieren? Und deshalb proben wir seit April letzten Jahres.
Im BMI und gemeinsam mit Partnerbehörden, im BMI-Geschäftsbereich und anderswo.
Torsten:
[4:01] Was heißt ihr probt?
Jan-Ole Beyer:
[4:04] Wir haben,
Uns am Anfang eine ganz kurze Zeit genommen, so drei Monate in etwa und uns überlegt, was könnte das auf Armenportfolio einer solchen Einheit eigentlich sein? Wie schaffen wir es,
in der Bundesverwaltung ein strukturiertes Innovationsmanagement der schöne Titel voranzubringen. Klar, kurz und knapp heißt das eigentlich nur
kriegen wir es hin, dass es nicht wie bisher oftmals passiert, dass Innovation zufällig in Behörden entsteht, wenn sie denn entstehen, sondern,
wie können wir unterstützen,
kreative Ansätze, kreative Problemlösung besser als bisher gefunden werden. Ein ganz klassisches Beispiel ähm,
Wir haben das oft, das ist auch sicherlich in anderen Verwaltungen nicht anders. Der ein oder andere Behördenleiter stellt fest, die anderen Behördenleiter, die haben für irgendwelche Themen für die sie zuständig sind und Apps entwick,
Behördenleiter sagt, ich möch,
auch so 'ne App haben, kostet es, was es wolle, egal wofür sie gut ist. Und das, was uns an der Stelle mal wichtig ist, ähm, ist dort nochmal ein Schritt zurückzugehen zum Problem zu gehen und dann eben mit ähm agilen Methoden, mit Design Thinking Methoden überhaupt mal reinzuschieben, löst das eigentlich überhaupt
ein Problem,
Denn das ist ein Problem, was wir ganz häufig in der Verwaltung haben, dass wir in Lösungen denken von Anfang an, aber überhaupt nicht auf das Problem reflektieren, überhaupt nicht schauen,
ob es Nutzerinnen und Nutzer gibt, die dieses diese Lösung mit dieser Lösung tatsächlich etwas anfangen könn.
Torsten:
[5:26] Ja, das äh kenne ich tatsächlich auch aus der Kommunalverwaltung. App ist cool, die nehmen wir jetzt. Ob das äh tatsächlich das Problem zum Beispiel der Kommunikation mit dem mit den Bürgern löst, äh ist erstmal legal. Ich sage immer, äh.
Hauptsache das Bild vom Bürgermeister ist auf der Stadtseite.
Jan-Ole Beyer:
[5:44] Ja, so ungefähr ist es, gibt es dieses Problem überhaupt? Das ist eine Frage, mit der wir in den letzten Monaten festgestellt haben, sich viele in der Verwaltung sehr, sehr schwer tun,
überhaupt da nochmal diesen Schritt zurückzugehen und ernsthaft zu hinterfragen, löse ich vielleicht nur irgendwelche Symptome oder löse ich tatsächlich die Ursache dahinter.
Torsten:
[6:01] Okay. Äh vernetzt ihr dann auch, also wenn ihr zum Beispiel die die eine Behörde sich, bleiben wir mal bei dem, einfach mal bei dem Thema App äh sich eine App gebaut hat, um damit ganz spezielle Probleme zu lösen. Ähm und eine andere Behörde hat.
Ähnliche, ein ähnliches Problem, vernetzt ihr dann die Behörden auch?
Jan-Ole Beyer:
[6:21] Klar, auch das gehört natürlich dazu. Wir sind ähm in unserer Arbeit eigentlich so auf drei Säulen unterwegs, wenn man so will. Das eine ist.
Das Ermöglichen, das ist das, was ich gerade geschildert habe, weil so Partnerbehörden dabei zu unterstützen, wie können wir mit anderen Herangehensweisen, mit anderen Arbeitsweisen ähm überhaupt,
Lösungen finden und dann eventuell digital in digitalen Fällen auch ähm Lösungen erarbeiten. Das andere ist der große Bereich befähigen.
Also wie schaffe ich es überhaupt, dass die Kolleginnen und Kollegen,
diese Methoden auch selber anwenden können, wie schaffe ich es auch sie unabhängiger zu machen ähm von externen Beratern beispielsweise, die solche Dinge dann anbieten.
Wie können sie selber solche Dinge auch in ihrem Arbeitsalltag einbringen und wie können sie selber im Arbeitsalltag anders arbeiten? Und das dritte ist in der Tat dann der Punkt vernetzen. Also wie kriegen sie's hin
die die gute Ideen haben mit denen die noch auf der Lösungssuche sind besser zu verbinden. Da arbeiten wir zum Beispiel eng mit dem Next Netzwerk zusammen.
Die genau das auch versuchen voranzubringen.
Torsten:
[7:24] Das heißt, ihr seid dann auch ein Stück weit so ein internes Consulting. In der Bundesverwaltung.
Jan-Ole Beyer:
[7:30] Ja ein gutes Stück.
Ein gutes Stück kann man das so sagen. Zumindest war das in den letzten siebzehn Monaten der Fall. Wir sind jetzt im Moment so ein bisschen so einer gewissen Umbruchphase. Uns gibt's jetzt wie gesagt seit gut anderthalb Jahren.
Und jetzt stellt sich für uns natürlich auch die Frage, wie soll's mit uns weitergehen, denn wir sind anfänglich ein Team von fünf Leuten jetzt mittlerweile von neunzehn Leuten ähm geworden.
Und die Frage ist natürlich, dass das skaliert am Ende nicht. Das muss man ganz klar sagen. Diese Beratung mit so einem kleinen Team, wenn man die ganze Bundesverwaltung im Blick hat, skaliert halt nicht. Das heißt, wir überlegen im Moment, was sind auch Dinge, die wir aus verschiedenen Gründen bisher nicht gemacht haben, was sind Dinge, die wir
bisher zurückgestellt haben. Ähm! Und wie können wir dafür sorgen, dass diese ganzen Aufgaben eben besser ins Portfolio passen, aber in der Tat ähm! In den letzten.
Siebzehn Monaten waren wir sehr stark in verschiedenen Behörden. Als Berater letztlich unterwegs, ja.
Torsten:
[8:23] Okay, kannst du irgendwas sagen, welche Probleme ihr da jetzt gelöst habt oder welche welche Problemlösung ihr angestoßen habt.
Jan-Ole Beyer:
[8:30] Das ist tatsächlich ein breites Feld. Ähm wir haben angefangen mit diesem strukturierten Innovationsprozess, den ich erwähnt hatte, der wirklich das einen relativ
breiten Scope hatte, also angefangen von der Problemlöser, Problemdefinition, Problembeschreibung, Problemuntersuchung bis hin zu einem Prototypen, der am Ende entstehen soll. Da haben wir unter anderem ein Projekt mit dem Bundesverwaltungsamt zusammengemacht
wo es drum ging, wie können die in ihrem ähm intern
Beraterteam, das auch dort vorhanden ist. Wie können sie dafür sorgen, dass die Beraterteams für die jeweiligen Kunden besser und schneller und ähm effizienter zusammengestellt werden? Wie kann man also dafür sorgen, dass die richtigen Leute gefunden werden?
Kann man das mit einer IT-Anwendung unterstützen? Ähm, das ist sozusagen das Breit, eins der breiten Projekte gewesen, die wir gemacht.
[9:18] Das ging aber dann relativ schnell ähm dass das Feedback unserer ähm
Kundinnen und Kunden nenne ich sie am Ende immer unserer Partnerbehörden wahr. Wir brauchen eigentlich gar nicht immer diesen ganz breiten Scoute und dieses komplette Projekt über einen mehrmonatigen Zeit.
Reicht's an verschiedenen Stellen schon, wenn ihr uns erstmal in einem ersten Wort,
begleitet, ja? Jetzt reicht uns schon, wenn ihr gemeinsam mit uns einen Design Thinking orientierten ähm Workshop konzipiert, moderiert und dafür sorgt, dass wir zum Beispiel,
Referats und Ternstrategiefindung in der ähm abteilungsübergreifenden,
Vorgehenskonzeption und ähnlichen da mit anderen Ansätzen die weg sind von diesem,
wir sitzen als Arbeitsgruppe zusammen und jeder darf einmal seine Position darlegen und am Ende kommt man hoffentlich irgendwie zu einem Kontext, weg davon zu kommen, hin zu einem Ansatz, der eben mit entsprechenden Kreativitätsansätzen,
dafür sorgt, ähm bessere Ergebnisse, mehr Ergebnisse, mehr Ideen zu produzieren, wie man das Problem lösen kann.
Torsten:
[10:20] Und wie wird das angenommen? Zu gut, sehr.
Jan-Ole Beyer:
[10:25] Muss man tatsächlich zu gut, ja, es ist tatsächlich, es hat uns ähm vielleicht nicht überrascht, es war die Hoffnung war da, aber
Wir merken tatsächlich der Bedarf ist riesig und das Interesse ist sehr, sehr groß, deswegen eben ein Punkt, ähm das skaliert alles halt nur begrenzt mit einem solchen Team. Ähm,
Gemerkt haben.
Dass es wahnsinnig viele Leute gibt in den verschiedenen Behörden, die selber versuchen mit solchen Dingen zu experimentieren. Auch jenseits ihrer eigentlichen Zuständigkeit versuchen ähm solche Dinge,
voranzubringen. Es gibt Innovationstreiberin in eine.
Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung beispielsweise, wo einzelne Leute sitzen, aus einem völlig anderen Fachthema, die ausprobieren wie ähm fangiles Arbeiten funktioniert. Es gibt
Leute im Auswärtigen Amt im Bundesverwaltungsamt an verschiedensten Stellen oftmals Einzelkämpfer, die einfach aus intrinsischer Motivation versuchen, ähm anders zu arbeiten.
Anders in ihren Teams zusammenzuarbeiten und ähm das ist schon, das ist Schade an vielen Stellen, weil's eben Einzelkämpfer sind. Das sieht man ja auch, wenn man Ebenen übergreifend,
Es gibt auch in den Kommunen total viel tolle Leute tolle Ansätze, die oft aber relativ allein sind und wo man, glaube ich, mit mehr Vernetzung, mehr Austausch noch wahnsinnig viel machen kann für die Sache.
Torsten:
[11:43] Ja, das sehe ich tatsächlich in den Kommunen auch, auch auf auf Landesebene. Da gibt's auch solche Ansätze, dass ähm
einzelne ähm hier äh Dinge ausprobieren
Da finde ich tatsächlich gut, dass ihr dann anfangt diese Leute zu vernetzen. Habt ihr da schon so eine so eine Art Arbeitsgruppe, wo sich quasi diese Interessierten oder Interessenten an an Designshinking und und und äh agilen Methoden ähm
Zusammensetzen oder wenigstens einmal im Monat äh kurze Videokonferenz machen oder ähnliches.
Jan-Ole Beyer:
[12:15] Wir sind tatsächlich als Projektgruppe Dillt, als PGD sind wir ähm gestartet mit einem klaren Fokus auf die Bundesverwaltung, das heißt, wir sind, wir kümmern uns formal jedenfalls nicht um Länder und Kommunen.
Das hat verschiedene Gründe ähm.
Gute Gründe, vielleicht auch nicht so gute Gründe. Ich sagte aber vorhin ja auch, wir arbeiten eng mit dem mit dem Next-Netzwerk zusammen, das ist ein Zusammenschluss letztlich von Verwaltungs.
Innovatoren von Verwaltungschange Agents ähm.
Vor allem im Bund, so war es bisher zumindest, aber das Netzwerk versucht jetzt auch massiv ähm stärker mit den Kommunen in Kontakt zu kommen. Da gibt's verschiedene Werkstätten, Communities of Practice, beispielsweise, über die wir dann natürlich auch versuchen,
die Vernetzung voranzub.
Torsten:
[12:59] Ja, im nächsten nächsten Netzwerk ist ein schwieriger Name, nächstes Netzwerk äh äh sind äh tatsächlich auch äh kommunale äh Partner mit dabei. Also das.
Jan-Ole Beyer:
[13:10] Genau. Kann ich tatsächlich auch jedem nur empfehlen, da mal mit den Kolleginnen und Kollegen Kontakt aufzunehmen, gerade wenn sie aus dem kommunalen Bereich auch.
Und zu schauen, sich zu engagieren. Da gibt's mittlerweile wirklich eine große Community an Leuten zu verschiedensten Fachthemen, zu übergreifenden Themen, ähm, die sich da austauschen.
Torsten:
[13:27] Wie kommt denn äh dieses agile Arbeiten jetzt nicht bei den einzelnen Einzelkämpfern an, die das quasi mal ausprobieren wollen, wie kommt das denn äh bei den anderen, bei den Kollegen an.
Jan-Ole Beyer:
[13:42] Bei unseren Kollegen im Team.
Torsten:
[13:43] Nein, generell, also.
Ihr geht jetzt, ihr geht jetzt äh und unterstützt eine eine Behörde. Und da ist tatsächlich einer dabei, der hat da Bock drauf und sagt, ich will hier mit Design Thinking mal rumprobieren und mal gucken, ob wir hier unsere Probleme gelöst kriegen
ein spezielles Problem gelöst kriegen. Wie kommt das denn bei seinen Kollegen an.
Jan-Ole Beyer:
[14:03] Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, alle schreien hurra und schreien, jetzt machen wir das mal anders. So ist, so ist es tatsächlich nicht. Es sind an vielen Stellen sind's tatsächlich die einzelnen, die den Mut haben, sagen, wir probieren mal was anderes aus. Ich bin nicht zufrieden damit, wie es bisher funktioniert,
Und es gibt tatsächlich bei den meisten anderen einfachen Teilnehmer nenne ich's jetzt mal.
Eine gewisse Skepsis, was diese Dinge angeht. Und das ist ja bei manchen Design Thinking Ansätzen, wenn man da so so alberne Warm-ups hat, um sich erstmal kennenzulernen. Das ist ja auch schon anders als so das klassische Bild einer Ministerialverwaltung mit
weiß ich nicht, grauen Anzügen, Krawatten und so weiter und so fort. Das ist schon sehr bewusst auch wie wir auftreten an vielen Stellen anders. Insofern gibt's da immer eine gewisse Skepsis, aber ähm wir haben halt an verschiedenen Stellen,
festgestellt, wenn es denn klappt, wenn man zu guten Ergebnissen kommt,
überzeugen an vielen Stellen, dass tatsächlich diese Ergebnisse, das klappt nicht in hundert Prozent der Fälle, das ist auch klar, ähm, aber in vielen Fällen leben schon,
und dann löst sich auch so ein bisschen dieses Skepsis tatsächlich auf mit der Zeit.
Torsten:
[15:11] Okay, ich stelle mir enorm schwierig vor, hier diesen Grundsatz Nummer eins, gib deinen Titel an der Tür ab. Ähm.
Das ist äh wahrscheinlich einer der größten äh Schwierigkeiten
Weil man ist ja in in der Verwaltung, ich sage jetzt bewusst nicht äh Bundesverwaltung, sondern generell Verwaltung ist man ja nicht einfach nur ein Beamter, sondern man hat ja dann noch ähm bestimmte Beamtentitel
die man dann trägt.
Jan-Ole Beyer:
[15:37] Wir haben seit April diesen Jahres haben wir einen großen Luxus, wir haben ähm einen Bundesbeauftragten für Informationstechnik, äh, Staatssekretär Markus Richter bei uns, der ja irgendwie sehr schnell angefangen hat zu twittern, das wird der eine oder andere gemerkt
haben und dort ein gern Tadu in seiner Biografie stehen hat und das ändert natürlich auch ein bisschen Bewusstsein, also klar,
wir sind 'ne sehr hierarchisches System, auch was so Karrierewege angeht, ein sehr hierarchisches System, der ein oder andere bildet sich auch irgendwas drauf ein, wenn er dann irgendwann
ähm gewisse Karrierestufe erreicht hat. Der ein oder andere fühlt sich auch als Referent irgendwie anders als sein Sachbearbeiter und so weiter. Das gibt's natürlich alles. Ähm,
Aber da hilft's natürlich auf der einen Seite einen Staatssekretär zu haben, der das alles deutlich entspannter sieht und da auch entsprechend als Vorbild agiert. Ähm.
Aber wir merken auch durchaus in dem einen oder anderen Workshop, dass sich da,
klassischer Präsident einer größeren äh Geschäftsbereichsbehörde schwer damit tut, wenn wir sagen, wir führen jetzt hier im Workshop das Arbeitsdu ein und ich bin der Ole und ich duze dich jetzt in diesen drei Stunden, die wir zusammensetzen, das ähm
tun wir, aber das ist ähm es sorgt nicht immer für Gegen, die gibt's Liebe sage ich ja mal so.
Torsten:
[16:51] Ich rede ja da sehr gerne mal Mäuschen. Ich würde gerne mal mitmachen.
Jan-Ole Beyer:
[16:54] Es ist äh es ist mitunter unterhaltsam, ja. Es ist so. Und es macht Spaß.
Torsten:
[17:03] Das das glaube ich in der Tat, dass das Spaß macht, weil man ja auch ganz anders auftreten kann. Also die wissen, äh da kommen die Spinner, die machen hier sowas Neumodernes,
das sind alles junge Leute, die wollen uns jetzt mal hier was zeigen und man kann ganz anders auftreten, man muss nicht im steifen Anzug dahin gehen, sondern man kann vielleicht im Hemd und und äh Jeans da auftreten oder vielleicht sogar T-Shirt und Jeans
und ähm ja, also ich glaube, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es Spaß macht.
Jan-Ole Beyer:
[17:32] Das ist natürlich muss man auch immer sagen, eine gewisse Luxussituation in der wir sind, ja? Wir sind außerhalb der Linie organisiert, wir haben so einen gewissen ähm
großen Freiraum tatsächlich, den anderen nicht haben und den muss man auch sagen, nutzen wir natürlich bewusst an verschiedenen Stellen aus, ja, dass ähm Lama und einen Pink ähm,
blauer Auftritt, Webauftritt, der ist ja auch bewusst ein gutes Stück so gewählt, weil wir einfach auch damit ein Stück weit Dinge in Frage stellen wollen und ähm.
Es setzt halt tatsächlich bei manchen irgendwann doch so ein gewissen Umdenkprozess, ähm in Kraft, wenn sie denn feststellen, dass wir halt nicht nur irgendwie die Freaks sind, die irgendwie ein bisschen komisch aussehen, sondern dass da auch Sachverstand und Wissen hintersetzt. Ähm,
Und dass wir tatsächlich auch ähm erstaunlicherweise wissen, was wir tun, zumindest manchmal.
Torsten:
[18:17] Es kann ja gar nicht sein bei jungen Leuten, die haben ja keine Ahnung.
Jan-Ole Beyer:
[18:21] Na ja so jung bin ich am Ende auch nicht mehr. Also so langsam ähm fängt's an, dass ich auch ernst genommen wird.
Torsten:
[18:27] Ja, aber auch auch eure Webseite, da war ich schon auch sehr erstaunt, dass die, wie habt ihr das CI durchbekommen? Also, das ist äh ja, das gefällt mir das. Also ich, ich wünsche mir.
Jan-Ole Beyer:
[18:37] Sie haben halt gefragt. Das ist ja das Erstaunliche, ähm was wir immer wieder feststellen, auch jenseits der Workshops und Projektgeschichten.
Geht so wahnsinnig viel in der Verwaltung. Ich habe
irgendwie mein Lebtag noch nicht verstanden und ich bin seit jetzt über zehn Jahren in diesem Laden, ähm dass so viele Leute von vornherein immer denken,
nicht. Nein, das geht total viel. Man muss es halt an manchen Stellen machen und man muss es an anderen Stellen gut begründen äh und man sollte an den meisten Stellen die Regeln ein bisschen besser kennen als die gegenüber sitzenden Menschen,
denn dann weiß man auch, wo man Regeln mal in Frage stellen kann oder wo man Dregen vielleicht,
Ich will jetzt nicht sagen, brechen, aber zumindest ähm umrunden und umschiffen kann ähm
und dann geht total viel in der Verwaltung. Ich glaube, wir haben viel mehr Freiheit in der Verwaltung als das als dass viele Unternehmer beispielsweise Mitarbeiter einen Konzern haben.
Torsten:
[19:27] Ja, Verwaltung hat's ja schon im im Wort Verwaltung und der Sachbearbeiter bis arbeitet Sachen, also ist jetzt nicht spricht jetzt nicht für Kreativität und äh ich lasse mir jetzt mal was Neues einfallen.
Jan-Ole Beyer:
[19:40] Ja, aber das ist jetzt beim großen Konzern auch nicht so anders. Also der Buchhalter bei VW, der ist, das klingt jetzt auch nicht sexy, der Job ähm zumindest nicht für mich, aber äh,
Unser Job als Ministerialverwaltung, aber auch insgesamt auch in den Kommunen und in den Ländern ist es ja nicht
einfach nur Sachen zu bearbeiten und zu verwalten, zu verwalten gehört ja noch viel, viel mehr. Dazu sind letztlich sind wir doch die Dienstleister.
Für dieses Land, für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. Und da muss doch auch ein bisschen
bisschen ähm Offenheit da sein, da muss da auch eine Frage da sein, wie kann ich im Jahr zwanzig zwanzig an Dinge herangehen? Und die sind vielleicht anders als sie freier von Stein äh achtzehnhundertzehn oder wann es war, sich irgendwann mal überlegt.
Ich will das nicht komplett in Frage stellen. Damit sind ganz ganz viele Dinge festgelegt worden, die auch auch Sinn machen und die bis heute Bestand haben sollten. Aber das heißt halt nicht, dass ich mich darauf aufruhe, ausruhen sollte.
Torsten:
[20:33] Ja, aber in der Tat, äh du hast da was richtiges angesprochen. Ich bemerke auch ähm äh dass immer mehr, also.
Speziell seit äh das OZG so äh immer mehr in den Fokus rückt ähm dass sich die äh.
Die Verwaltungen mehr immer mehr als Dienstleister verstehen. Und tatsächlich jetzt, ich glaube auch äh Corona hat jetzt dazu beigetragen
mit Digitalisierung und ja Hoplights kann ja keiner mehr zu uns kommen und dann merkt man, dass man Dienstleister ist, dass man einen Dienst am Bürger leistet.
Also ich denke, da hat sich ganz, ganz viel getan in den letzten Jahren. Und ich würde es gar nicht.
Ich würd's gar nicht weit nach hinten rauszögern. Also ich würde eher so sagen so die letzten zwei, maximal drei Jahren ist da wahnsinnig viel passiert.
Jan-Ole Beyer:
[21:23] Ich glaube, da tatsächlich, dass OZG dazu geführt, dass ein großes Umdenken stattgefunden hat, auch an vielen Stellen großes Umdenken stattgefunden hat. Wir als Bund, Versus, wir als Bundesland, Versus, wir als Kommune, es ist
an vielen Stellen glaube ich äh hat das OZG auch dazu geführt, mehr zu einem gemeinsamen Wirt zu kommen, was man gemeinsam als Dienstleister da ist, gemeinsam,
Dinge vorantreiben muss und nicht mehr jeder für sich oder jeder gegen den anderen, wie es tatsächlich ja früher oftmals der Fall war.
[21:52] Ich glaub da sind wir auf 'n guten Weg und ich glaub die letzten Monate so furchtbar das mit dieser Pandemie ist in der wir uns grad befinden. Aber wie du sagst das hat glaub ich zu sehr viel Umdenken nochmal geführt, weil hal,
plötzlich von jetzt auf Mut Dinge nicht mehr funktionierten, weil ich plötzlich im Ministerium nicht mehr
sitzen konnte und ins Homeoffice gehen musste, weil ich im Bürgeramt, in der Kommune plötzlich nicht mehr die Leute empfangen konnte, die ihren Personalausweis abholen wollten oder was auch immer und plötzlich stelle ich fest.
Vielleicht doch die ein oder andere Entwicklung, die ich hätte nutzen können, verschlafen und ich muss jetzt sehr dringend sehr plötzlich ähm andere Lösungen finden, wie ich mit dieser Situation umgehe
Und dann geht ja plötzlich ganz, ganz viel. Das finde ich immer das Tolle an Verwaltung, ne? Wenn wir in so einer Krisensitz äh Krisensituation sind,
dann passiert plötzlich ganz ganz viel und wir kriegen die Dinge alle gelöst. Das war zwanzig fünfzehn zum Teil schon so und das ist jetzt an vielen Stellen wieder so. Es ist ja nicht so, dass Verwaltung jetzt zusammenbricht, weil,
weil sie inmitten einer einer einer Corona Pandemie sind. Es passiert ganz ganz viel und am Ende finden wir Workarounds und oft auf tragfähige Walkarounds.
Mit denen wir unsere Dienstleistung weiter erledigen.
Torsten:
[23:01] Ja und äh ist in der Tat auch so, dass es nicht nur im digitalen Bereich so ist, dass da schnell plötzlich was geht. Ähm ich kenne das hier aus Bayern. Das sind ja an den Grenzstationen überall so Korona Teststationen aufgebaut worden.
Das sind fliegende Bauten, einen fliegenden Bau genehmigen zu lassen, das dauert.
Und ähm hier haben einfach ein paar Ministerien zusammengearbeitet, haben äh ganz pragmatisch das DRK an oder das BAK in dem Fall angerufen, haben gesagt ähm könnte vielleicht, äh weil,
Container hinstellen, aber,
Testex, Tests können wir nicht machen und da es innerhalb kürzester Zeit hat man da eine Infrastruktur aufgebaut, gut die digitale Infrastruktur.
Haben wir alle in den Zeitungen gelesen, das hat er nicht noch nicht so ganz funktioniert, aber immerhin haben wir da innerhalb kürzester Zeit ähm was aufgebaut, was hingestellt.
Jan-Ole Beyer:
[23:52] Und das ist doch krass, dass wir dazu in der Lage sind, das zu leisten. Ich finde, das muss man sich immer mal wieder klar machen, was wir können und.
Die Frage muss man sich dann eben stellen, warum kriegen wir das immer nur in Krisenzeiten hin und warum können wir das nicht einfach auch mal Alltagszeiten angehen, einfach pragmatisch auch Lösungen zu finden und pragmatisch dafür zu sorgen, dass Dinge besser funktionieren.
Torsten:
[24:11] Ja, da bin ich ganz dabei. Also.
Pragmatismus und ich glaube auch äh dieser ganze, dieses ganze Thema agiles äh Arbeiten, Design Thinking ist genau der richtige Ansatz, weil ich mache immer kleine Schritte. Ich überlege mir Dinge
und dann äh gucke ich mir das Ergebnis an, wie mache ich denn damit weiter dann? Äh und bau darauf auf und ähm ich glaube, davon kann,
jegliche Verwaltung sehr sehr viel lernen.
Jan-Ole Beyer:
[24:36] Ich bin da tatsächlich immer da, da gehe ich immer so ein Stück weit zurück. Ähm Agilität ist ja irgendwie so ein so ein Hypebegriff im Moment. Das ist halt irgendwie.
Alle müssen jetzt agil machen und so alle Firmen und alle Verwaltung. Ich bin da mal so ein bisschen skeptisch. Ich glaube, es gib.
Gute Gründe dafür, dass auch an der ein oder anderen Stelle ein wenig reichischere ähm Prozessuale orientierte Dinge existieren. Ich muss jetzt nicht meinen
Bürgeramtsteam, was den ähm Personal aus, wie es weiß ausgibt, zwingend agil organisieren, aber in solchen Projekten, also in all diesen Dingen, wo wir nicht genau wissen, was hinten rauskommen soll,
macht das natürlich schon Sinn und ich glaub da ähm.
Sollten wir viel agiler werden, dann müssen wir auch alle dran arbeiten, andere Strukturen, als wir das in der Verwaltung geübt sind zu nutzen. Also,
von der Linie ein Stück weit zu kommen, weg von dem Freizeichnen über fünfzehn oder wie viel auch immer Hierarchieebenen hin zu einem.
Torsten:
[25:30] Digitale Stempel.
Jan-Ole Beyer:
[25:31] Mehr zusammenarbeiten. Es ist doch absurd, dass ich, das ist eins unser unser ähm Erprobungs,
gewesen, ich nenne jetzt die Behörde nicht, in, mit der wir da gearbeitet haben, das ist doch absurd, dass wir da mittlerweile kurz vor einem Prototypen stehen und jetzt erst,
einen Datenschützer und einen Personalrat und wer auch immer bereit ist, sich zu beteiligen, ne? Das sind Leute, wo sie von Anfang an gesagt haben, kommt bitte von Anfang an dazu, lasst uns gemeinsam gucken, wie wir eine Lösung finden. Das ist
Das ist ein komischer, so geht man nicht an Dinge heran, üblicherweise wollen die was Fertiges haben und da können sie dann einen Stempel drunter setzen und nicht, die Sicherheit genauso.
Glaub da müssen wie viel verzahnter, viel agiler, viel auch wie du sagst, iterativer schrittweise, ein klein klein Vorgehensschritten,
zusammenarbeiten und nach und nach dann eben zu einem Ergebnis kommen, was für alle funktioniert und wo alle Dinge berücksichtigt sind. Datenschutz und die Sicherheit und Personalrat macht ja Sinn, das sind ja wichtige Rollen, die da auch wichtige Dinge mit reinzusprechen haben.
Torsten:
[26:30] Ja, also gerade IT-Sicherheit, Datenschutz und so weiter, auch der Personalrat,
Die müssen von Anfang an mit dabei sein. Auch wenn sie vielleicht in den ersten Wochen und Monaten nicht viel beitragen können, aber sie können sich schon mal Gedanken machen und beitragen, wie sich sowas äh wie man sowas am besten angeht. Aber ich möchte nochmal zurückkommen auf den,
Auf die Behördenprozesse, wo ich dann meinen Personalausweis raus,
Also ich erinnere mich an mein Studium, das ist schon eine ganze Weile her. Damals war Kai Zen, war so der neue heiße Scheiß. Ähm was nichts weiter ist, wie die schrittweise mit kleinen Schritten Verbesserung,
das kann ich in der Verwaltung an jeder Stelle einsetzen.
Auch beim Personalausweis ausgeben. Muss ich denn einen Termin machen, um mir meinen Personalausweis abzuholen oder kann ich das irgendwie ganz anders regeln? Also das ist ja,
da gibt's ja immer wieder äh Verbesserungsmöglichkeiten und ich glaube, wenn man die Sachbearbeiter fragt, die vorne an der Front stehen und fragt, äh was stört dich denn hier an diesen Prozessen? Was möchtest du denn oder wie könntest du dir denn vorstellen, dass es anders ausschaut
ich glaube da da können wir sehr, sehr viel Innovation auch in in der Verwaltung hinbekommen.
Jan-Ole Beyer:
[27:41] Ja, aber dafür müssen wir nicht agil sein, dafür müssen wir nicht unsere gesamte Organisation auf dem
Da gibt's so ein das ist ein spießiges Wort und das ist schon uralt und deswegen nicht mehr hipp, aber
Dieser Begriff des kontinuierlichen Verbesserungsmanagements, das ist schon also ich meine, das klingt schon so, als hätte es die Verwaltung erfunden, deswegen müssten wir es eigentlich mögen. Aber darum geht's ja im Grunde an der Stelle, ja, dass ich mir, dass ich mir ständig angucke, wie kann ich meinen Prozess besser machen, wie kann mein Ergeb,
besser werden, wie kann ich im Team effizienter werden, das ist ja auch ein Anspruch, der auf Scrum ganz ganz stark kommt und aus all diesen Ansätzen, ähm wie ich effizienter werden kann. Klar,
das gehört dazu, aber ich finde halt, also ich ich tue mich mit diesem Begriff Agilität und agilen Teams halt immer schwer, weil das, weil da oft einfach diese Hypen mit drinsteht und ich muss jetzt erstmal meine ganze Organisation ändern und alle tragen jetzt auch Turnschuhe,
und Jeans und T-Shirts meinetwegen und dann ist schon gut, aber an der Kultur ändere ich eigentlich nicht wirklich, was so Mindset ändere ich an vielen Stellen nicht wirk.
Torsten:
[28:38] Ja, weil das, weil der Begriff agil inzwischen so verbrannt ist, weil agil, was heißt denn agil, agil heißt doch eigentlich nur, dass ich beweglich bin.
Das heißt, ich bin im Kopf beweglich, bin meinen Prozessen beweglich, ich bin äh aufgeschlossen, äh Veränderung gegenüber, wenn mir irgendwo ein Stein im Weg legt, räume ich den aus dem Weg
und braucht keine Straße ringsrum, sondern überlege mir, wie ich den Stein wegbekomme. Das heißt doch eigentlich agil. Und das Ganze mache ich in in möglichst kleinen Schritten.
Wenn ich den Stein nicht mit dem Kram wegkriege, nehme ich mir halt einen Hammer und einen Meisel und versuche den Stückweise abzu.
Jan-Ole Beyer:
[29:13] Und das ist tatsächlich was, was wir ganz ganz stark versuchen, auch unseren Kolleginnen und Kollegen beizubringen. Wir müssen nicht warten, bis,
Der Minister oder die Behördenleitung sagt, wir machen jetzt alle agil und wir ändern jetzt von Linie auf Matrix und whatever. Ähm,
Wir können im Kleinen anfangen, ich kann als Referat anfangen, Bausteine aus Gramm aus anderen Ansätzen zu nehmen, ich kann anfangen irgendwie meine
einzuführen als Stand-up-Entstehen einzuführen. Ich kann
anfangen ähm Timeboxes zu nutzen, also klar zu definieren, wie viel Zeit habe ich in einem Meeting, für welches Thema? Das sind ja alles kleine Maßnahmen,
Arbeitsalltag einbringen kann. Ich kann einfach irgendwie mir so ein Whiteboard an die Wand pappen lassen und dann habe ich schon mal so ein Kannbahnboard, wenn ich dann noch drei Striche drauf mach,
Und mehr ist es ja nicht. Also ich finde, in diesem Agil steckt halt auch, das macht halt auch Angst. Das ist eine Erfahrung, die wir oft merken, weil das immer so groß und so ganz anders klingt.
Und kann man, das macht auch schon Angst und wenn man den Leuten aber sagt, macht ihr halt so einen Whiteboard an die Wand, macht da drei Striche ran mit irgendwie ähm To-Do ähm,
Probleme und dann und was auch immer.
Dann ist doch schon viel damit getan und das ist halt wirklich Trivial, das kann halt jeder machen ohne irgendwas zu ändern und das hilft in der eigentlichen eigenen Arbeit,
schon mal ganz ganz stark.
Torsten:
[30:32] Ja, aber im Prinzip macht das ja draus, macht das ja jeder. Der stellt's nur anders dar. Es hat ja jeder irgendeine To-Do-Liste, wo er dann hinten einen Haken hinmacht oder es rauslöscht. Jeder äh
Sachbearbeiter führt gefühlt äh drei Excel-Listen, wo er draufschreibt, was in der nächsten Woche, was nächsten Tag oder übermorgen zu tun ist. Und wenn man das mal einfach konsolidiert,
und für das komplette Team an die Wand schreibt.
Dann gibt's vielleicht plötzlich auch äh fällt wahrscheinlich auch auf, dass ähm zwei Leute gerade am gleichen Thema arbeiten.
Jan-Ole Beyer:
[31:04] Das ist ganz, ganz lustig. Ich hatte am Freitag ähm so ein kleines äh innerhalb des BMI gemacht mit mit einem Haufen Kolleginnen und Kollegen,
die mir einfach eine Stunde lang fragen, rund um all unsere Themen stellen dürfen. Und da war eine Kollegin dabei, das fand ich.
Die sagte ja und dieses Agil, das macht ihr alles irgendwie ein bisschen Angst und das ist ja auch irgendwie, das ist ja nichts irgendwie für ihr Referat, das sei ja eher eine konservativere Abteilung, wo sie arbeitet, aber sie würden jetzt halt schon irgendwie auf so einer Wand irgendwie in diesen.
Dinge darstellen und sie hätten jetzt auch so täglich kurze Meetings, worüber sie äh ähm was sie
tun und das sei ja alles voll hilfreich und dann hatte sie noch zwei, drei Dinge aufgezählt. Ähm aber sie würden ja nicht agil arbeiten, weil das wird Angst machen und ich meinte dann zu ihr, na ja, aber ihr tut das doch schon. Also ihr mögt es nicht so nennen,
Aber genau darum geht's halt eigentlich nur. Es geht halt auch darum für sich jeweils die Dinge zu finden, die funktionieren. Ich versuche auch nicht, die Leute davon zu überzeugen, dass sie jetzt alle bei uns mit Scrum arbeiten müssen. Das macht in verschiedenen Kontexten Sinn und es hilft
auch so ein Framework zu nutzen natürlich an ganz ganz vielen Stellen macht's Dinge einfacher aber.
[32:11] Es ersetzt halt auch nicht, dass man selbst ein bisschen rumexperimentiert und ausprobiert,
Was für die eigene Einheit, das eigene Team, die eigenen Themen am besten funktioniert und ich finde, auch das ist ein Teil von Agil, dieses dieser Mut zum Experiment,
Mal gucken, was funktioniert, mal anders an Dinge herangehen und dann auch zu akzeptieren, dass es mal nicht funktioniert und was zu lernen.
Torsten:
[32:34] Ich glaube, dass es äh da liegt, glaube ich, auch schon, dass äh das ganze Thema. Das sind alles Frameworks,
Kannbahn ist ein Framework, Scrum ist ein Framework. Wie sie alle so heißen, womit die Berater gerade äh weltweit unterwegs sind. Ähm das sind alles nur,
Werkzeugkästen, aus denen ich mir äh das für mich passende raussuchen kann. Und äh ich glaube, das ist noch nicht so ganz verstanden worden
Die Dame hat es glaube ich gut verstanden. Die haben ohne ohne es bewusst zu tun, haben sie sich genau das rausgesucht, was für was ihnen hilft.
Jan-Ole Beyer:
[33:07] Das ist halt das Schöne, sie hat's halt eigentlich nicht verstanden, weil sie sich überhaupt keinen Kopf drum gemacht
hat, weil das für sie einfach keine Rolle gespielt hat und genau darum geht's für mich an vielen Stellen. Ausprobieren, Mut zu haben, bisschen zu lesen, was so andere Leute machen, wie man daran gehen könnte und das dann einfach mal zu mach,
Ich kann auch meine Arbeitsgruppensitzung einfach mal ein bisschen anders gestalten, indem ich die ein oder andere Methode mir ergoogel, wie man so Diskussionen führen kann, wie man ähm Brainstormen kann und ähnliches ohne da gleich riesige Dinge aufsetzen zu müssen.
Torsten:
[33:37] Ja, vor allen Dingen die Angst besteht ja auch immer, dass man irgendwas kaufen muss, irgendwelche Lizenzen kaufen muss oder irgendwelche Software kaufen muss oder ähnliches.
Ich brauche auch kein Whiteboard zu nehmen. Ich habe äh in in Behörden gibt's äh sehr viele weiße Wände, da kann ich auch einfach Posts jetzt draufkleben.
Jan-Ole Beyer:
[33:54] Ja, wobei, also.
Jetzt muss ich ja doch nochmal irgendwie ein bisschen einbremsen. Ähm es ist halt manchmal stelle ich fest, in der Verwaltung doch auch eine Technikfrage.
Es ist halt schon, das merken wir jetzt halt zu Corla-Zeiten so, wo wir alle im Homeoffice sitzen, plötzlich ähm,
Als Dit auch gezwungen waren einige unserer schon geplanten Workshops nicht mehr vor Ort machen zu können, sondern digital machen zu müssen. Da scheitert man in der Verwaltung halt oftmals
Ich glaub da sind wir als Verwaltung gar nicht mal allein, das geht auch Unternehmen, so aber man scheitert eben daran, dass man vieles nicht nutzen kann. Ich darf eine
digitales Whiteboard, wie wie im Miroel oder Miro oder so, darf ich halt bei uns einfach aus Sicherheitsgründen nicht nutzen. So. Es gibt aber auch intern nicht die entsprechenden Lösungen, die,
so nutzerfreundlich und so einfach verständlich ähm solche Dienste dann anbieten und da habe ich natürlich schon an verschiedenen Stellen ein Problem,
wenn die Technologie einfach fehlt oder da ist aber nicht genutzt werden.
Torsten:
[34:54] Ja, das stimmt, wenn man, wenn man wieder auf die digitalen Themen kommt. Aber ich kann ja, ich kann in der Verwaltung ja auch ohne ohne digitale äh Dinge agil arbeiten.
Jan-Ole Beyer:
[35:07] Unbestritten, klar. Und das sollte ich viel öfter tun.
Torsten:
[35:09] Und auch ohne Software kann ich digitalisieren.
Jan-Ole Beyer:
[35:15] Ich glaube sogar, ich würde, ich würde da einen Schritt weitergehen. Ich glaube, die digitale Transformation ist sowieso eigentlich kein digitales oder technologisches Problem, insbesondere nicht für die Verwaltung,
Wenn man ganz ehrlich ist, ist vieles, was dann Technologie in der Verwaltung hintersteckt, doch eigentlich ziemlich trivial, da sind wir nicht irgendwie,
mäßig unterwegs. Ich glaube, es ist vor allem ein Problem des Mindsets und der Kultur und da sind wir genau bei dem Thema, was du angesprochen hast. Ich kann halt auch einfach mal so
ausprobieren. Ich habe die weiße Wand und die Postets kriege ich bei uns im Büro mittellager mittlerweile sogar die guten, guthaftenden.
Torsten:
[35:51] Die bunten.
Jan-Ole Beyer:
[35:52] Dank PGD die Bunten auch noch, ja. Ähm nein, also da geht ja schon ganz viel. So und das kann ich auch einfach machen.
Torsten:
[36:00] Ich, ich glaube auch ein ein großes Thema ist, es sind äh die Jahrzehnte alten Prozesse.
Die es gibt. Ähm man hat halt äh Prozesse in der Verwaltung nicht,
Immer wieder gereviewed, wo es ein Problem gibt, sondern wenn's ein Problem gab, hat man um dieses Problem herum den Prozess erweitert.
Und ich glaube, das hat inzwischen gigantische Prozessmonsterin äh geschaffen, die äh zum Großteil äh auch ähm,
Gesetzesbedingt äh so ein Monstrum Sinn. Ich denke, wenn man hier mal ähm sich mit seinen,
Mit seinem täglichen Doing auseinandersetzt, warum mache ich denn das jetzt so? Warum muss das denn erst äh zu meinem Vorgesetzten gehen, bevor ich's äh weiter bearbeite? Warum muss der erste einen Stempel drauf machen, bevor ich's bearbeite
Warum kann ich nicht erst bearbeiten und wenn's fertig ist, kriegt er das Ergebnis und und äh unterschreibt's dann.
Also das sind so das sind so Kleinigkeiten an Prozessen, wo man einfach mal überlegen muss, warum mache ich das überhaupt noch so.
Jan-Ole Beyer:
[37:06] Und das absurde daran ist doch eigentlich.
Diese Prozesse sind an vielen Stellen so formal überhaupt nie definiert worden. Es ist ja nicht so, dass wir irgendwie wie andere Staaten das gemacht haben, Ende der Neunziger oder so. Ähm,
alle Prozesse tatsächlich mal erhoben, aufgeschrieben und dann,
idealerweise auch verbessert haben. Das ist ja gar nicht passiert. Vieles ist ja mehr so ein das ist ja so ein so ein
ich würde fast sagen Generationenweises übertragen von üblichen Herangehensweisen. Das ist so dieses Klassische, ne, das haben wir schon immer so gemacht, das hinterfrage ich nicht, dass der Urlaubsantrag so so laufen muss, ja? Und dann
kommt halt jemand bei uns und sagt, das ist aber mumpelt's, wie es läuft, kann man das nicht, wie du sagst, kann man das nicht anders machen, geht das nicht viel schneller, wenn man es ein bisschen anders macht und,
ähm da steckt tatsächlich glaube ich auch noch ganz, ganz viel Potenzial drin und ich glaube aber auch, da ist eben,
Jeder und jede in der Verwaltung gefordert, solche Dinge auch immer mal wieder in Frage zu stellen und auch die eigenen Aufgaben zu reflektieren und zu sagen, so macht das jetzt Sinn, wie ich das tue oder kann man das nicht jenseits von IT irgendwie auch
einfacher lösen und,
wäre das jetzt nicht sinnvoller, wenn wir irgendwie gleich mal mit dem Kollegen sprechen würden und da dann gemeinsam was erarbeiten würden oder nicht, was passiert eigentlich, wenn ich den Vorgesetzten hier nicht beteilige, auch eine interessante Frage.
[38:25] Muss das eigentlich immer irgendwie über den Vorgesetzten laufen. Und ich glaube, da ist ganz viel Potenzial drin.
Und das ist letztlich auch die Voraussetzung für echte digitale Transformation, denn sonst wird meine Organisation halt nie wirklich ein digitale, eine digitale Organisation.
Torsten:
[38:44] Und ich glaube auch tatsächlich, dass nicht nur das Potential da ist, sondern ich glaube auch, es ist inzwischen das Potenzial der Mitarbeiter da.
Die sich darum kümmern. Also es gibt so immer noch ein Nachwuchsproblem in der Verwaltung, aber wenn mal junge Leute, ich sehe das in dem kommunalen Bereich, wenn da mal junge Leute mit reinkommen, ich sei es junge Leute sind für mich unter vierzig,
in der Verwaltung.
Jan-Ole Beyer:
[39:07] Oh, dann bin ich nicht mehr jung.
Torsten:
[39:09] Ich auch nicht.
Jan-Ole Beyer:
[39:10] Aber ja.
Torsten:
[39:13] Aber für Verwaltungs äh für den für den Verwaltungsbereich ist man unter vierzig ein Youngster, da muss man froh sein, wenn man äh nicht als Azubi bezeichnet wird.
Aber ähm ja das war jetzt ein bisschen frech, aber ähm aber da kommen immer mehr und ich sehe das. Ich habe selbst äh
meine Podcasthörer werden mein Beispiel kennen. Ich habe ein Praktikum gemacht in äh in meiner Verwaltung, in dem Ort, in dem ich wohne
Da hat ein neuer Kassenleiter angefangen und als allererstes haben seine seine Damen aus der Kasse gesagt, oh wir brauchen unbedingt einen neuen, einen neuen Safe, äh neuen Aktensafe.
Da habe ich gesagt, Aktensafes kostet einen Haufen Geld. Äh der kostet zwanzig, dreißigtausend Euro. Ich brauche da, kaufe da jetzt hier keinen neuen Akten-Safe.
Und äh da hat er die nackten Safe, der hinter's hinter ihm stand, was der allerwichtigste mit den allerwichtigsten und teuersten ähm Akten war.
Hat er sich einfach mal vorgenommen und hat die Akten sie angeschaut und hat alles weggeschmissen, was äh Quatsch war.
Inzwischen ist in diesem Aktenselfer hinter ihm nur noch die Handkasse und äh zwei, drei Ordner.
Jan-Ole Beyer:
[40:21] Ich hab aber auch das Gegenteil kennengelernt, das gehört fairerweise halt auch dazu, es gibt halt auch die Kollegen, die mit großem Enthusiasmus in die Verwaltung gekommen sind, stolz bei sind bei uns zu sein
und dann geht man nach zwei Jahren bei denen mal ins Büro und dann haben die da mehr Handakten in
Umlaufmappen bei sich liegen ähm als dass so mancher gestandener Abteilungsleiter irgendwie in seinen vierzig Jahren geschafft hat, bei sich anzusammeln. Also, dass das halt auch. Ich finde immer,
Es ist zu einfach gedacht mit dieser Hoffnung zu leben, dass das wächst sich alles raus. Ich glaube, tatsächlich.
Vieles wird dann auch sehr, sehr schnell an gängigen ähm Herangehensweisen übertragen an die neuen Kolleginnen und Kollegen.
Ähm in dem Beispiel, das ist ja ganz schön, da ist es aber eben auch die Führungskraft, die da wechselt, da ist es nicht der Sachbearbeiter, der sagt, ähm Chef ist das irgendwie, macht es Sinn, dass du da alles in diesem Safe und das passt ja nicht, sondern da ist es eine Führungskraft und ich glaube, da steckt auch ein
gutes Stück weit ähm der Hase im Pfeffer begraben, sagt man's so, irgendwie so ähnlich. Je,
glaube ich, ich bin ich habe in Talent für Schräge Metaphern, die ich irgendwie durcheinanderbringe. Ähm.
[41:31] Der Hund begraben sowas, da da liegt der Hund begraben
Ähm es braucht halt am Ende die Führungskräfte auch ein gutes Stück weit, ähm, die solche Dinge in Frage stellen und dann einfach anders agieren und anders herangehen. Auch das merkt man ja an manchen Stellen durchaus bei uns mit dem neuen Staatssekretär, der einfach auch ein.
Großes Fabel davor hat mal Dinge in Frage zu stellen und Dinge anders zu machen und lösungsorientierter und zielorientierter und pragmatischer vor allem an Dinge ranzugehen und das braucht's glaube ich an vielen Stellen. Das sieht man ja auch in den Kommunen, wo viel passiert und wo,
Oftmals eben dann auch einen Bürgermeister oben sitzt und sagt, der sagt, ähm lass uns mal Dinge anders gehen. Ich gebe da jetzt mal irgendwie ein paar Leute und Geld rein, um Dinge anders auszuprobieren.
Torsten:
[42:12] Ja, gerade der neue Staatssekretär ist ein gutes Beispiel. Er macht ähm Ansagen über YouTube. Er twittert.
Das war vorher, ich kannte auch die vorhergehenden Staatssekretärin, die hatte ich auch zu tun
Und äh die haben das nicht gemacht. Also die haben noch nicht mal dieses niederschwellige Tool von Twitter benutzt oder äh haben sich von,
ohnehin äh vorhandenen Infrastruktur des Filmens im Ministerium einfach mal davor gestellt und zehn Minuten ein Statement abgegeben,
Das haben sie nur gemacht, wenn irgendwie die Presse angefragt hat. Und ich finde, das ist ein ist ein guter Wechsel. Ich finde das das bringt es auch, dass äh das Ministerium
näher in die ins Geschehen, mehr näher an die Bevölkerung ran. Wer hat denn früher von den früheren Staatssekretären überhaupt deren Namen gekannt.
Oder du wusstest überhaupt, diese diese Position gibt.
Jan-Ole Beyer:
[43:07] Ich glaube, da musste man schon sehr, sehr tief in der Szene sein, um sich damit zu beschäftigen in der Tat. Das ist so.
Und das ist ja absurd in dem Thema, was halt so breit und so groß relevant ist, wie die digitale Transformation. Das ist ja nicht irgendwie ein kleines nebenan Thema, das wird halt einfach,
Es wirft schon gesellschaftlich jenseits der Verwaltung wahnsinnig viel um und das strukturiert natürlich auch in der Verwaltung ganz viel neu und da stellen sich ganz grundlegende Fragen und ähm da muss glaube ich eben auch fest ein Haus wie das BMI, was eben eins der,
Digitalministerium im Moment ist mit dem Bundesbeauftragten für IT, das muss dann natürlich auch vorne vorangehen und dastehen und ansprechbar sein.
Torsten:
[43:48] Also ich finde momentan oder gerade macht die Arbeit in der öffentlichen Verwaltung oder gerade so in dem Umfeld OZG,
wahnsinnig viel Spaß. Also ich habe mal eine Zeit lang in einem Startup-Unternehmen gearbeitet und da war das auch äh so spürbar. Aufbruch, jeder hat äh eine Idee, die Ideen werden erstmal sich angeschaut und werden dann werden dann weitergeführt. Es ist, gab sehr, sehr viel Wohlwollen äh gegenüber
ich spüre, das verändert sich auch grad hier in diesem, in diesem ganzen Bereich der Digitalisierung, der Verwaltung.
Jan-Ole Beyer:
[44:19] Glaub auch, dass das der Fall ist an vielen Stellen. Ich glaube ich spüre da auch mehr als ich's in den zehn Jahren zuvor gespürt habe ähm.
Und ich bin sowieso von Hause aus ein grundoptimist und denke immer, jetzt geht's aber wirklich voran,
Aber fairerweise muss ich auch sagen, die letzten zwölf Jahre in der Verwaltung haben halt auch für mich gezeigt, äh mir die Erfahrung letztlich gebracht, dass es manchmal dann eben auch mehr,
ähm mehr spürbar ist, als dann am Ende passiert. Also ich glaube, wir müssen jetzt tatsächlich alle auch angucken, weiter pushen und dafür sorgen, dass die Dinge dann auch zum Laufen kriegen, denn man muss ja auch realistisch sagen, ähm.
Beim Bürger angekommen sind jetzt halt nur so ein paar Dinge. Ich glaube, da sind wir auf einem guten Weg und an vielen Stellen braucht's einfach auch die Zeit äh
Damit Strukturen sich finden, damit auch im Backendinge passieren, damit Vereinbarungen getroffen werden, Standard, Schnittstellen und so weiter und so fort, da braucht's natürlich auch Zeit, aber am Ende muss es eben auch vorne am
draußen spürbar sein und da dürfen wir jetzt, glaube ich, nicht aufhören, den Druck ähm dem Druck nachzugehen, weil wir müssen weiter Druck aufbauen.
Torsten:
[45:24] Ich glaube, die Bevölkerung hat das schon wahrgenommen. Also die haben noch nie was von OZG gehört, aber das Beispiel Corona Warnapp.
Dass innerhalb von kürzester Zeit hier der Staat fähig ist.
Eine App auszurollen, die millionenfach äh parallel genutzt werden kann äh auf zwei verschiedenen Plattformen. Das hat schon äh Eindruck gemacht, glaube ich.
Jan-Ole Beyer:
[45:50] Und das ist finde ich auch so ein so ein spannender A,
denn wenn man sich in dieser Fachbubble bewegt, in der wir uns ja beide auch bewegen. Da gab's wahnsinnig viel Kritik, da gab's Kritik, dass es nicht funktioniert hat, da gab's.
Dass da irgendwie verschiedene Dinge irgendwie im Diskurs waren. Da gab's Kritik, wer den Auftrag gekriegt hat und so weiter und so fort.
Ich glaube am Ende interessiert das da draußen nicht so viel. Mein Vater interessiert nicht, ob das irgendwie funktioniert hat oder was ist dann Krit
gab mein Vater interessiert auch nicht, was das Online-Zugangsgesetz ist am Ende. Der möchte halt, dass die Dinge einfacher funktionieren und er möchte halt, dass Dinge so einfach funktionieren, wie er das halt,
tatsächlich seit Jahren schon von Amazon, von ähm Reiseportalen und was auch immer er so nutzt, halt kennt, das möchte er und das muss halt draußen rankommen und das finde ich die Corona Warne, tatsächlich ein tolles,
gezeigt haben, wir können auch mal,
anders aber wieder und das hatten wir am Anfang in der Krisensituation, ne? Das müssen wir jetzt überall hinkriegen, das müssen wir jetzt bei allen Leistungen hinkriegen und es geht ja offenbar, warum dann nicht überall sonst.
Torsten:
[46:50] Genau, in der Krisensituation ist der Wille da und sind die Mittel da? Also da spreche ich jetzt nicht nur von finanziellen Mitteln, sondern es sind ja auch sind ja auch Personen, die da dranhängen und ja.
Jan-Ole Beyer:
[47:01] Auch Entscheidungen, die am Ende getroffen werden, tatsächlich, also auch das, ja.
Torsten:
[47:06] Ja, jetzt haben wir ganz viel über Agilität gesprochen und äh wenig über äh Ditt speziell ähm.
Jan-Ole Beyer:
[47:13] Stimmt. Ist ja auch.
Torsten:
[47:14] Haben wir noch was Wesentliches äh vergessen? Also das macht Spaß mit dir über äh das die Themen zu sprechen, aber eigentlich wollten wir ja nochmal das tippen. Ich musste irgendwie wieder einfangen. Ähm.
Jan-Ole Beyer:
[47:25] Ähm wir können auch gerne noch zwei Stunden über Agilität sprechen. Das ist schon okay, ja. Geht mir so schnell, die Puste nicht aus. Ähm.
[47:35] Was gibt's zu Ditt noch zu erzählen? Ich glaube, dass es tatsächlich.
[47:39] Für Medio im Moment ein totaler Traumjob bei dieser Sache hier an der Stelle auch immer. Der ist so ein bisschen auch mitgestaltet und mitgebaut und das ist,
diesen Luxus zu haben in der Verwaltung so Dinge ausprobieren zu können, machen zu können, das ist schon ein großer Luxus. Den gibt's wie gesagt an vielen anderen Stellen auch und den kann man sich basteln. Und ich glaube, da steckt wahnsinnig viel Potenzial drin und ähm.
Das ist für uns im Moment auch eine ganz spannende Phase. Ähm wir sind wie gesagt als Projektgruppe eingerichtet mit einer Laufzeit erstmal nur bis Ende diesen Jahres.
Ähm und eigentlich mit dem Auftrag eine E-Government-Agentur aufzubauen, wie sie im Koalitionsvertrag steht,
Jetzt stellt sich für uns natürlich die Frage aus den Erkenntnissen der letzten siebzehn Monaten äh und aus dem, was so auch
Um uns herum passiert, das wurde beispielsweise durch das Kanzleramt die Digital Services for Germany GmbH vor kurzem gegründet und ähnliches. Da passiert ja ganz viel neben uns und da ist natürlich für uns die Frage, macht so eine Agentur, wie sie damals vor,
drei Jahren mal vereinbart worden ist, eigentlich Sinn. Müssen wir nicht um das Problem zu lösen, andere Wege gehen. Es gibt auch
Und wir sind gerade um so ein bisschen in Erfindungsphase, wie geht's mit uns weiter und wo legen wir verstärkt.
Den Fokus tatsächlich in nächster Zeit drauf und ein Thema, was wir uns von Anfang an eigentlich vorgenommen hatten, ähm was wir aber aus Ressourcengründen zurückgestellt haben, ist diese Frage, wie können wir als Verwaltung auch.
[49:05] Besser und mehr von Startups profitieren, sowohl von deren Produkten als auch von deren Herangehensweisen,
können wir da einen engeren Austausch kommen und,
Was mir persönlich auch aus früheren Tätigkeiten im Open Government Kontext immer noch ein großes Herzensanliegen auch ist. Wie können wir diesen ganzen Civic,
Bereich stärken. Das ist ja auch was, was wir jetzt ähm vor ein paar Monaten gerade mit dem Via versus Rires,
gesehen haben, was da für ein wahnsinniges Potential bei Ehrenamtlern einfach steckt. Ähm,
wie man Dinge für die Gesellschaft besser machen kann. Und da merken wir und das merken glaube ich die entsprechenden Initiativen noch viel mehr. Da haben wir ganz, ganz oft Probleme ähm.
Wie wir sowas auch langfristig unterstützen können und das ist für uns auch ein Thema mit dem Wunschkund, find ich noch näher auseinandersetzen wollen, wie kommen wir genau dann ein Stück weiter, wie können wir solche Initiativen auch fordern und stärken ähm und so eben.
Das Gemeinwohl weiter voranbringen.
Torsten:
[50:03] Mhm. Äh ich glaube mit Agentur hast du angesprochen, das hatte ich mir gleich am Anfang aufgeschrieben und ähm.
Was war eigentlich mal die Grundidee einer E-Governernmentagentur.
Weil du hast es vorhin schon aufgezählt. Es gibt die, die Fitco gibt's, es gibt äh Take for Germany äh und noch diverse andere.
In meinen Augen sind ist es quasi eine aufgesplittete Egomentagentur. Die einen machen Kooperationen und Standards und die anderen setzen um.
Jan-Ole Beyer:
[50:36] In meinen Augen ist es letztlich genauso. Ich glaube, die Idee damals im Koalitionsvertrag war vor allem Unzufriedenheit. Wie geht's? Ähm,
Es geht nicht schnell genug mit den vielen Themen voran und da müssen wir irgendwie mal was schaffen, damit es schneller vorangeht und ich glaube tatsächlich auch, ähm wir haben da an verschiedensten Stellen eben schon.
Aus anderen Initiativen heraus Dinge gegründet, Fitcore wird ganz aktiv, es gibt die Cose für die Standardisierung. Ähm da passiert ja im Moment ganz, ganz viel auch.
In dem Fall zum Beispiel durch das OZG ähm und andere Dinge, da passiert schon ganz, ganz viel, ja? Wie du sagst, Take for Germany Work for Germany jetzt seit kurzem.
Services, die Digital Services for Germany. Ähm auch da passiert viel. Und genau das ist letztlich ähm.
[51:25] Unsere Sicht es gib.
Diese Aufgabe ist das aufgesplittet genannt. Das ist irgendwo so ein Netzwerk aus verschiedenen Rollen. Wir haben das Netznetzwerk ganz am Anfang Uni mehrfach erwähnt gab. Auch das spielt natürlich eine Rolle. Ähm und all das zusammengenommen muss aus meiner Sicht eigentlich diese,
Agentur sein, da ist dit.
Auch ein Rädchen, was eine Rolle spielt. Ich glaube, unser Potential ist es aus der Verwaltung für die Verwaltung natürlich auch nach drinnen, vor allem zu wirken, innerhalb innerhalb der Bundesverwaltung zu wirken, zu überzeugen, zu zeigen,
dass man auch.
Innerhalb der Verwaltung anders arbeiten kann, dass wir auch innerhalb eines Ministeriums anders arbeiten können, uns zu Mut zu machen und beispielsweise beispielhaft zu sein, wenn man anders arbeiten kann. Ich glaube, all das zusammengenommen auch ein bisschen verbunden.
Zum Beispiel Innovationseinheiten, die es ja auf Bundesebene in anderen Ressorts gib
auf kommunaler und Landesebene, die es bei den ET-Dienstleistern der Länder und Kommunen gibt, da passiert viel und ich glaube, das müssen wir alles zusammennehmen und das ist zumindest meiner persönlichen Vorstellung nach genau diese IGA mit Agen.
Die das leisten soll, was ursprünglich mal festgehalten worden ist.
Torsten:
[52:34] Ja. So habe ich mir das auch gedacht. Vielen Dank. Jetzt haben wir sehr viel gesprochen, haben wir noch was vergessen. Bestimmt.
Jan-Ole Beyer:
[52:44] Pur. Ja, wir haben bestimmt ganz viel verge.
Torsten:
[52:46] Machen wir dann Teil zwei.
Jan-Ole Beyer:
[52:47] Am nächsten Morgen ein. Wir machen einfach einen Teil zwei und ein Teil drei und machen da eine eigene Unterserie, das genauer.
Torsten:
[52:53] Genau. Ich habe noch eine Frage. Wann gibt's Merch?
Jan-Ole Beyer:
[52:59] Wir haben ja schon die du hast diese schönen Karten schon gezeigt, das ist natürlich der erste Schritt. Es kommen demnächst ähm stay tuned noch ein paar andere Dinge dazu.
Und in der Tat haben wir schon mal uns erkundigt, ob man nicht Digi, unser Alpaka, auch als Plus-Alpaca zur Verfügung st,
konnte ist allerdings was die Produktion angeht.
Man landet schnell in einer Preisklasse, wo es sein könnte, dass für stärkere Diskussionen mit unserer Haushaltsabteilung und dem Bundesrechnungshof haben werden, ob das denn tatsächlich notwendig ist, sowas ähm als staatliche Einheit zu produzieren, aber wir bleiben da weiter dran und hoffen, dass es irgendwann noch
kommt.
Torsten:
[53:36] Sehr gut. Ohne vielen Dank. Also ich nehme dich beim Wort, wir machen noch zwei Teil zwei, Teil drei, Teil N.
Jan-Ole Beyer:
[53:46] Sehr gerne. Ich habe noch ein paar Jahre vor mir in der Verwaltung.
Torsten:
[53:49] Ja ich auch.
Jan-Ole Beyer:
[53:50] Na wunderbar.
Torsten:
[53:52] Ja, Dankeschön und ähm ich werde jetzt mal hier den Ausbutton drücken.
Ja vielen Dank fürs Zuhören. Ich hoffe, ihr hattet Spaß bei dieser Folge. Mir hat's jedenfalls sehr viel Spaß gemacht. Und äh vielen Dank auch an dich Ole und ich denke, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir gesprochen haben.
Dann wünsche euch allen einen schönen Tag und ich hoffe ihr lasst uns auch ein paar Bewertungen da. Wenn ihr uns erreichen wollt, erreicht ihr uns unter E-Government Minus Podcast Punkt com
oder auf Twitter oder eGlow at EGAF Pot.
Einspieler
Torsten:
[54:30] Oder einfach in einen der Podcast-Verzeichnisse. Vielen Dank.