
Von Akten zu Algorithmen: Künstliche Intelligenz als Treiber für die Digitalisierung der Finanzverwaltung
Juni 20 @ 12:30 - 13:30

Das Thema
Im Rahmen dieses Brown-Bag-Meetings erhaltet ihr einen Einblick in den tiefgreifenden Wandel der Finanzverwaltung – vom papierbasierten Verwaltungshandeln hin zu datenbasierten, automatisierten Entscheidungsprozessen. Im Fokus steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die einfache Steuerfälle automatisiert verarbeitet und damit Raum für die Bearbeitung komplexerer Sachverhalte schafft.
Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis: Nordrhein-Westfalen ist im Mai 2025 als erstes Bundesland mit dem Einsatz von KI in der Steuerveranlagung gestartet. In den vier Pilotfinanzämtern Brühl, Bielefeld-Außenstadt, Hamm und Lübbecke werden KI-Modelle zunächst bei Arbeitnehmerfällen eingesetzt – mit dem Ziel, die Bearbeitungsdauer zu verkürzen, die Fehleranfälligkeit zu reduzieren und die Servicequalität zu verbessern.
Diskutiert mit uns, welche Potenziale und Grenzen sich aus dem KI-Einsatz ergeben, welche rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen beachtet werden müssen und wie der Weg von Pilotprojekten hin zur flächendeckenden Digitalisierung der Finanzverwaltung aussehen kann.
Der Referent
Prof. Dr. iur. Christoph Schmidt
Prof. Dr. iur. Christoph Schmidt ist Professor für Besitz- und Verkehrsteuern an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Er lehrt zum allgemeinen Abgabenrecht und ist Vorstandsmitglied sowie Vorsitzender des Fachausschusses „Digitalisierbarkeit von Steuernormen“ des Instituts für Digitalisierung im Steuerrecht. Er forscht insbesondere zu interdisziplinären Fragestellungen zwischen Rechtswissenschaft, Verwaltungswissenschaft und Informatik.